Bestenliste der «L'Equipe» Erst diese 14 Spieler erhielten seit 1988 die Maximalnote

Von Martin Abgottspon

3.10.2022

Erling Haaland hat mit seinem Hattrick gegen Manchester United ein seltenes Kunststück vollbracht.
Erling Haaland hat mit seinem Hattrick gegen Manchester United ein seltenes Kunststück vollbracht.
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Die französische Sportzeitung «L'Equipe» ist sehr sparsam mit der Maximalnote 10. Nach Erling Haalands galaktischem Auftritt im Manchester-Derby werfen wir einen Blick auf die denkwürdigsten Fussballer-Auftritte.

Von Martin Abgottspon

3.10.2022

Erling Haaland ist bei Manchester City nicht zu bremsen. Ein Hattrick und zwei Torvorlagen steuerte der erst 22-Jährige am Sonntag zum 6:3-Sieg der Citizens im Derby gegen Manchester United bei. Damit hat er in acht Premier-League-Spielen nun schon 14 Mal getroffen und erzielte in drei Heimspielen in Serie einen Hattrick.

Ein Auftritt, der sogar der französischen Sportzeitung «L'Equipe» die Maximalnote 10 wert war. Damit gehen die Redakteure extrem sparsam um. In den letzten 34 Jahren haben die Autoren erst 14 Fussballer mit der Bestwertung geehrt. Zum Teil sind die Auftritte vielleicht etwas französisch gefärbt, ein Blick auf diese unvergesslichen Solo-Momente lohnt sich aber allemal.

Franck Suazee und Bruno Martini, 1988, U21-EM-Final

Nur einmal erhielten gleich zwei Spieler in derselben Partie die Maximalnote. Es handelte sich hierbei um den U21-EM-Final zwischen Frankreich und Griechenland, welcher die Franzosen mit 3:0 gewonnen hatten. Franck Suazee brillierte bei diesem Sieg mit zwei Toren während Bruno Martini im Tor alles hielt, was es zu halten gab. Nach diesem Final sollten sechs Jahre verstreichen, bis die nächste 10 an einen Spieler vergeben wurde.

Oleg Salenko, 1994, WM-Gruppenspiel

Gleich mit 6:1 ballerten die Russen an der WM 1994 Kamerun vom Platz. Mann der Stunde war Oleg Salenko, der gleich fünf Tore verbuchen konnte. Das Bittere: Russland schied trotzdem nach der Gruppenphase aus. Brasilien und Schweden erreichten damals die Achtelfinals.

Oleg Salenko, der auch gegen Schweden traf, konnte sich mit dem Gewinn der Torschützenkrone trösten. Die sechs Treffer an der WM 1994 waren übrigens die einzigen sechs Tore, die Salenko je für die russische Nationalmannschaft erzielte – er machte aber auch nur acht Spiele.

Oleg Salenko schoss Kamerun an der WM 1994 praktisch im Alleingang ab.
Oleg Salenko schoss Kamerun an der WM 1994 praktisch im Alleingang ab.
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Lars Windfield, 1997, UEFA-Cup 1. Runde

Der dänische Torhüter Lars Windfield machte in dieser Begegnung gegen Nantes wohl das Spiel seines Lebens. Zwar steht es am Ende nur 2:2, Nantes hätte die Partie aber durchaus auch 10:2 gewinnen können. Nach diesem Auftritt liess sich die «L'Equipe» sogar 13 Jahre Zeit bis zur nächsten Maximalnote.

Lionel Messi, 2010, Champions League Viertelfinal

Lionel Messi hatte bis zu diesem Champions-League-Spiel schon das eine oder andere Mal bewiesen, dass er die Zukunft in Europas Klubfussball sein wird. Mit seinen vier Toren im Viertelfinal gegen Arsenal machte sich der wirblige Argentinier dann ein erstes Mal unsterblich. Trotzdem verpasste Barcelona anschliessend den Final-Einzug, doch Messis Show hatte erst begonnen.

Lionel Messi, 2012, Champions League Achtelfinal

Zwei Jahre später setzte Lionel Messi im Achtelfinal der Königsklasse sogar noch einen drauf. Es gelang ihm als erster Spieler überhaupt, in einem Champions-League-Spiel fünf Tore zu erzielen. Leverkusen war am Boden. Für den Finaleinzug reichte es allerdings erneut nicht. Im Halbfinal scheiterten die Katalanen später an Chelsea.

Robert Lewandowski, 2013, Champions League Halbfinal

Damals noch im Trikot von Borussia Dortmund schoss Robert Lewandowski Real Madrid gleich im Alleingang ab. Vier Tore reichten für den Finaleinzug, wo es zum deutschen Duell mit Bayern München kam. Dieses gewann dann allerdings Lewandowskis späterer Arbeitgeber mit 2:1.

Robert Lewandowski hat auch bei Dortmund schon Tore am Laufband geschossen.
Robert Lewandowski hat auch bei Dortmund schon Tore am Laufband geschossen.
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Carlos Eduardo, 2014, Ligue 1

Nizzas Carlos Eduardo hatte seine Sternstunde im Meisterschaftsspiel gegen Guingamp. Schon vor dem Pausenpfiff hatte der Brasilianer einen lupenreinen Hattrick erzielt. In der zweiten Hälfte legte er mit einem Doppelpack nochmal nach. Nizza gewinnt die Partie am Ende mit 7:2.

Neymar, 2018, Ligue 1

8:0 lautete das brutale Resultat am Ende der Partie. Neymar glänzte mit vier Toren und mehreren Assists. Dijon konnte sich Ende Saison dank einem Sieg in der Relegation gerade noch in der obersten Spielklasse halten, während PSG mit 16 Punkten Vorsprung Meister wurde.

Dusan Tadic, 2019, Champions League Achtelfinal

Das gesamte Team von Ajax wuchs an diesem Abend auswärts im Bernabeu über sich hinaus. Die Maximalnote für Dusan Tadic war aber völlig berechtigt. Der Serbe zauberte praktisch bei jeder Aktion mit dem Ball und trug auch noch ein Tor zum 4:1-Erfolg bei, welcher den Holländern schliesslich das Weiterkommen sicherte.

Lucas Moura, 2019, Champions League Halbfinal

Nur wenige Wochen später waren die Holländer wieder beteiligt, als ein Mann seine Sternstunde hatte. Dieses Mal befand sich dieser in der Person von Lucas Moura allerdings im Gegnerteam von Ajax. Die Holländer führten zur Pause zwar noch mit 2:0, danach sicherte Moura Tottenham mit einem Hattrick den Einzug in den Final – das entscheidende 3:2 erzielte der Brasilianer erst in der 96. Minute. Im Finale war es dann vorbei mit den Glücksgefühlen für die Londoner, gegen Liverpool gab es eine 0:2-Niederlage.

Serge Gnabry, 2019, Champions League Gruppenspiel

Was war das für eine Abreibung, die Bayern Tottenham auswärts in Nord-London verpasst hatten. Die Münchner fegten die vorjährigen Finalisten mit 7:2 aus dem eigenen Stadion. Serge Gnabry glänzte mit vier Toren.

Kylian Mbappé, 2021, WM-Qualifikation

Im Dress von PSG hat es Kylian Mbappé bisher zwar noch nicht geschafft, sich im Archiv von «L'Equipe» zu verewigen, dafür im National-Trikot. Beim WM-Qualispiel der Franzosen gegen Kasachstan gewinnen die Bleus mit 8:0. Mbappé trifft vier Mal.

Alban Lafont, 2022, Ligue 1

Erst kürzlich verewigte sich der Nantes-Keeper Alban Lafont im Duell mit PSG. Der Torhüter parierte einen Elfmeter von Neymar und brachte auch Lionel Messi und Kylian Mbappé mit seinen Paraden an den Rand der Verzweiflung. Am Ende reicht es seinem Team sogar zu einem 3:1-Sieg gegen die haushohen Favoriten.

Nantes – PSG 3:1

Nantes – PSG 3:1

19.02.2022