Bei einem Medientreffen erläutert Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann die Sicht des Schweizerischen Skiverbandes betreffend Zukunft der Weltcuprennen am Lauberhorn in Wengen.
Swiss Ski versetzte die Schweizer Skiszene am Mittwoch in Schockstarre, als verkündet wurde, dass die Lauberhornrennen in Wengen ab der Saison 2021/2022 aus dem Rennkalender gestrichen werden sollen. «Wir haben bei dieser Medienmitteilung lediglich Wengen durch die Schweiz ersetzt. Wir wollten so den Handlungsspielraum mit Wengen weiterhin offen lassen», erklärt Urs Lehmann an der Pressekonferenz. «Vielleicht hilft diese Meldung nun, damit wir schnellstmöglich eine Lösung mit Wengen finden.»
Swiss Ski strebt eine nachhaltige Lösung an. «Aber nicht zu jedem Preis.» Der Schweizer Skiverband will dem Organisationskomitee von Wengen nicht eine Million Franken bezahlen – das ist aber die gerichtlich geforderte Summe der Vermarktungsgelder.
Der Veranstalter erhält vom Vermarkter Swiss Ski jährlich rund zwei Millionen Franken – offenbar viel zu wenig, wie OK-Präsident Urs Näpflin Anfang Jahr erklärte: «Wir haben letztes Jahr tolle Rennen und einen neuen Zuschauerrekord gehabt. Und haben einen Verlust von 270'000 Franken geschrieben.»
Lehmann betont, Swiss Ski werde dem legendären Rennort immer Hand bieten, sofern sich das Rennen im kommerziellen Bereich verändere. Swiss Ski fordert eine professionelle Vermarktung. Lehmann sagt: «Im technischen Bereich gehört Wengen zur Weltspitze. Aber der kommerzielle Bereich ist noch ausbaufähig. Wir haben bei Swiss Ski Vermarktungsprofis.»
Der Ski-Klassiker im Berner Oberland steht auf der Kippe, weshalb sich jetzt sogar Politiker einschalten und sich als Vermittler anbieten. «Ich schätze solche Schreiben, aber jetzt fordern wir auch Taten von diesen Politikern», so Lehmann zum öffentlichen Brief von SVP-Nationalrat Lars Guggisberg.