Am Rand der Ski-WM trifft Mikaela Shiffrin jenen ORF-Reporter, der kürzlich ein Siegerinterview der US-Amerikanerin falsch übersetzt und damit zahlreiche Reaktionen auslöst.
Mikaela Shiffrin ist in der WM-Kombination am Montag auf bestem Weg zur Goldmedaille, bevor sie kurz vor dem Ziel ausscheidet und leer ausgeht. Sonja Nef zeigt sich in ihrer Renn-Analyse für blue Sport überrascht: «Ich mag mich nicht erinnern, dass sie vor dem Ziel jemals so ausgeschieden ist.» Die Slalom-Dominatorin habe ausgerechnet in ihrer Paradedisziplin zu viel riskiert, ist Nef überzeugt. «Vor allem in der Kombi zählt für sie nur Gold. Das wollte sie mit allen Mitteln.»
«Oh mein Gott, Sie waren der Arme?»
Noch vor ihrem ersten WM-Auftritt trifft Shiffrin im Zuge eines Interviews auf Peter Brunner. Der ORF-Reporter übersetzte Ende Januar ein Gespräch mit Shiffrin nach dem Riesenslalom in Kronplatz – und leistete sich einen Fehler, der in der Folge hohe Wellen schlug. Die Worte von Shiffrin, sie sei «gerade in einer ungünstigen Phase meines Monatszyklus» und deshalb noch müder, übersetzte Brunner mit: «Ich komme nicht einmal zum Radfahren, was ich sonst jeden Monat mache.»
Brunner nutzt das Treffen am Rand der Ski-WM in Courchevel und Méribel nun, um sich bei Shiffrin persönlich zu entschuldigen. «Oh mein Gott, Sie waren der Arme?», entgegnet Shiffrin. Als Brunner erzählt, dass er zahlreiche Reaktionen und Emails erhalten habe, entschuldigt sich die 85-fache Weltcup-Siegerin: «Das tut mir so leid.»
Auf Nachfrage des ORF-Reporters betont Shiffrin erneut, es sei ihr wichtig, das Thema als völlig normal zu behandeln: «Einmal im Monat erfahren wir etwas Unangenehmes, das den Körper der Athletinnen natürlich beeinflusst. Es ist auch etwas Schönes und der Grund, warum wir Menschen existieren.»
1,8 Millionen Views für Shiffrins Post
Über die Übersetzungs-Panne beim ORF amüsiert sich Shiffrin damals so sehr, dass sie mit einem veröffentlichten Post in den sozialen Netzwerken darauf reagiert. «So schön, meinen monatlichen Zyklus zu bekommen», lautet der sarkastische Kommentar der 27-Jährigen zu einem Video, das sie radelnd auf einem Hometrainer zeigt.
«Das Video hat jetzt 1,8 Millionen Views – eigentlich wegen Ihnen, ich muss Ihnen danken», sagt Shiffrin und fügt an: «So wurde es ein grosses Thema. Viele Leute haben sich bei mir bedankt, dass ich es angesprochen habe und eine Diskussion entfacht habe. Wir sollten nicht mehr beschämt sein, darüber zu sprechen.»