FIS-Rennleiter Waldner malt ein düsteres Bild Rennleiter Waldner: «Der Skiweltcup hängt am seidenen Faden»

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30.12.2021

Markus Waldner sieht schwere Zeiten auf den Ski-Zirkus zukommen.
Markus Waldner sieht schwere Zeiten auf den Ski-Zirkus zukommen.
Bild: Keystone

Für FIS-Renndirektor Markus Waldner ist es nur eine Frage der Zeit, bis Corona die Austragung der Weltcuprennen bedroht. Dabei sind dem Österreicher auch die Rennen im Berner Oberland ein Dorn im Auge.

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Bei den Frauen setzt das Coronavirus zuletzt gleich mehrere Aushängeschilder ausser Gefecht. Neben Lara Gut-Behrami sind auch Mikaela Shiffrin und Katharina Liensberger zeitweise zum Zuschauen verdammt. Insbesondere aufgrund der neuen, hochansteckenden Omikron-Variante befürchtet FIS-Renndirektor Markus Waldner in den kommenden Wochen aber noch mehr Ungemach.



«Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Infektionen auch bei den Herren in die Höhe schnellen», äussert Waldner im Gespräch mit «Sportnews» seinen Verdacht und macht klar, dass gar die Austragung der Rennen auf dem Spiel steht: «Der Skiweltcup hängt am seidenen Faden.» 

«Der absolute Super-Gau»

Waldner sieht auch die Wettkämpfe bei den Olympischen Spielen gefährdet, die ab dem 4. Februar in Peking steigen sollen. «Beim Damen-Riesenslalom in Lienz haben mit Shiffrin, Gut-Behrami und Gasienica-Daniel drei absolute Top-Läuferinnen gefehlt. Stellen Sie sich vor, bei der olympischen Männer-Abfahrt fehlen Paris, Feuz und Kriechmayr, weil sie wegen Corona zu Hause bleiben müssen. Das wäre aus sportlicher Sicht der absolute Super-Gau.»



Diesbezüglich bereiten Waldner auch die kurz vor Olympia anstehenden Rennen in Adelboden und Wengen grosse Sorgen. Stand jetzt wären im Berner Oberland auch zahlreiche Zuschauer mit von der Partie, was eine zusätzliche Ansteckungsgefahr mit sich bringt. «Ich zähle auf die Eigenverantwortung aller Athleten, Trainer und Serviceleute», mahnt Waldner.

Der Rennchef unterstreicht die aus seiner Perspektive düsteren Aussichten mit den Worten: «Sollten wir bis Olympia im Februar heil durchkommen und dort wirklich alle weltbesten Athleten am Start haben, dann grenzt das an ein Wunder.» Immerhin: Im Sport ereignen sich solche ja immer wieder.