«Immer dem Herzen nach» Ski-Ass Gritsch liebt ihren Trainer und kehrt Österreichs Verband den Rücken

lbe/lih

18.12.2023

Franziska Gritsch beim Riesenslalom im kanadischen Tremblant.
Franziska Gritsch beim Riesenslalom im kanadischen Tremblant.
IMAGO/ZUMA Press

Franziska Gritsch hat sich ausgerechnet in einen Trainer des österreichischen Ski-Verbandes verliebt. Das hat für die 26-Jährige und den betroffenen Coach nun Konsequenzen.

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  • Franziska Gritsch und der Österreichische Skiverband gehen getrennte Wege.
  • Grund für die Trennung ist eine Beziehung zwischen Gritsch und dem Co-Trainer des österreichischen Frauenteams, Florian Stengg, der als Coach ausscheidet.
  • Gritsch wird ihre Rennvorbereitung ausserhalb des Frauen-Teams absolvieren und wird von ihrem Lebenspartner trainiert.
  • Die 26-Jährige muss für das Privat-Training finanziell selbst aufkommen. Der Skiverband übernimmt die Reise- und Hotelkosten bei Weltcups.

Franziska Gritsch kehrt dem österreichischen Ski-Verband zumindest vorerst den Rücken. Grund dafür ist ihre Liebe zu Trainer Florian Stengg, der bisher als Co-Trainer der österreichischen Frauen amtete.

Aufgrund der Beziehung zu Gritsch ist der 34-Jährige ab sofort nicht mehr tragbar als Frauen-Coach. «Wir hätten ihm angeboten, andere Tätigkeiten weiterzumachen, nur nicht in der Mannschaft. Aber nachdem sie sich entschlossen haben, diesen Weg privat zu gehen, muss er ausscheiden als Trainer», stellt Alpinchef des Österreichischen Skiverbands (ÖSV) Herbert Mandl klar.

Die Beziehung zwischen Gritsch und Stengg sei eine Sache, die man nicht verhindern könne und wolle. «Aber es ist in der Mannschaft nicht tragbar und wäre auch den Teamkolleginnen gegenüber nicht fair», wird Mandl in der «Kleine Zeitung» zitiert. Gritsch wollte gemäss Mandel unbedingt mit Stengg weitertrainieren, weil sie zu den anderen Trainern kein Vertrauen mehr habe.

Beziehung zwischen Gritsch und ihrem Trainer führte zu Irritationen

Die «private Konstellation» führte innerhalb des Teams zusehends zu Irritationen, heisst es im «Kurier». «Das Vertrauen gegenüber diesem Trainer ist in der Mannschaft nicht mehr da, weil die Bevorzugung seines Schützlings gegeben ist», so Mandl gegenüber der österreichischen Zeitung.

Weil sich der ÖSV von Stengg trennt, gehen auch Gritsch und der Verband getrennte Wege. «Alles erfolgt nach gemeinsamer Absprache. Für das Team und Franziska Gritsch ist es das Beste», erklärt Generalsekretär Christian Scherer. «Wir haben es im Guten geregelt und wollten auch bewusst vorbeugen, bevor es zu einer Eskalation kommt.»

Gritsch mit Statement in den sozialen Medien

Franziska Gritsch gründet zusammen mit ihrem Partner als Trainer ein Privat-Team: «Wir haben uns gemeinsam dazu entschlossen, dieses Herzensprojekt weiterzuverfolgen», schreibt sie auf Instagram. Sie werde ab dem jetzigen Zeitpunkt ihre Rennvorbereitungen sowie auch die Rennen ausserhalb der Strukturen des ÖSV organisieren und absolvieren. Dennoch wird sie bei allen Rennen für Österreich an den Start gehen.

Die 26-Jährige muss für das Privat-Training finanziell selbst aufkommen. Der Skiverband übernimmt aber weiterhin die Reise- und Hotelkosten bei Weltcup-Rennen. «Das hatten wir ohnehin budgetiert», sagt Generalsekretär Scherer.

Courchevel als Startschuss in den neuen Weg

Ob Gritsch nach Ablauf der Saison zum österreichischen Team zurückkehrt, ist unklar. Der Verband sei nach eigener Aussage für eine Rückkehr offen und jederzeit gesprächsbereit. «Für uns wäre es das Schönste, wenn Franziska Gritsch erfolgreich ist», so Scherer.

Am kommenden Donnerstag bestreitet Gritsch den Slalom in Courchevel. Sie spricht vom «ersten Meilenstein auf dem neuen Weg für mich als Athletin».