Die Pistenvoraussetzungen in Beaver Creek kommen den Top-Cracks nicht entgegen. Für Marco Odermatt ist eine Top-Platzierung deshalb alles andere als selbstverständlich.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Marco Odermatt klassiert sich im ersten Abfahrtstraining von Beaver Creek als bester Schweizer auf dem 11. Rang.
- Die Pistenverhältnisse sind aufgrund des Neuschnees sehr weich. Das kommt den Top-Athleten nicht unbedingt entgegen.
- Besonders gut laufen die Skier der Marke Atomic. Die schnellsten Fahrer waren alle mit diesem Brand unterwegs.
Das erste Abfahrtstraining in Beaver Creek verlief für die Schweizer am Dienstag nicht sonderlich erfreulich. Marco Odermatt belegte als bester Schweizer nur den 11. Platz. Angesichts seiner jüngsten Rückenverletzung ist das zwar schon ganz ordentlich, der Rückstand von über einer Sekunde auf den Trainingsschnellsten ist dennoch eine Hypothek im Hinblick auf die Abfahrt und den Super-G vom Wochenende.
Erschwerend hinzu kommt die Beschaffenheit der Piste, die entgegen den Erwartungen sehr weich ist. Innerhalb einer Woche kamen rund 30 Zentimeter Neuschnee dazu. Für Österreichs Speed-Chef Sepp Brunner ist im Gespräch mit «Blick» deshalb klar: «Bei diesen Verhältnissen ist diese Abfahrt viel zu einfach. Da werden auch die schwächeren Athleten ohne Probleme hinunterkommen. Und das ist schade, schliesslich möchten wir den Zuschauern ein echtes Spektakel bieten.»
Atomic in der Poleposition
Bei den Athleten gehen die Meinungen in dieser Hinsicht auseinander. Stefan Rogentin etwa meint, es müsse nicht bei jeder Abfahrt rumpeln. Das würde es in Bormio und Kitzbühel ja schon zur Genüge tun. «Die Piste ist ja auch nicht weich, sondern schön kompakt. Das sind Bedingungen, bei denen alle Marken gut funktionieren.»
Alle Marken? Insbesondere Atomic scheint bei den Verhältnissen besonders gut zu laufen. Die schnellsten drei Zeiten wurden allesamt von Atomic-Rennfahrern aufgestellt. Allen voran Aleksander Aamodt Kilde, der aus Sicht der meisten Trainer und Experten auch der Hauptfavorit auf den Sieg am Samstag ist.
Odermatt: «Ich bin wieder gut erholt»
Gleicher Ansicht ist auch Marco Odermatt. Im Interview mit «SRF» sagt er nach der Trainingsfahrt: «Einer wird die gesamte Saison lang wieder ganz schnell und schwierig zu schlagen sein.» Gemeint ist Kilde.
Trotzdem will der Gesamtweltcup-Sieger von letzter Saison die Flinte nicht vorzeitig ins Korn werfen. «Ich bin wieder sehr gut erholt», so Odermatt auf seinen Rücken angesprochen. «Es war eine solide Fahrt.»
Wie viel Luft ihm noch nach oben bleibt, wird der Samstag zeigen. Ein Resultat ausserhalb der Top 10 wäre aber bei aller Bescheidenheit dennoch eine Enttäuschung. Doch vielleicht setzt Odermatt dafür am Sonntag im Super-G ein Zeichen. Jener Disziplin, in der er auch bei weichen Verhältnissen sicherlich zu den Top-Kandidaten auf eine Spitzenplatzierung zählt.