Der FC Luzern geht davon aus, dass das eingereichte Lizenzgesuch von der Swiss Football League akzeptiert wird. Im Interview mit blue Sport verrät Präsident Stefan Wolf, wieso man wohl nicht auf die Unterschrift von Bernhard Alpstaeg angewiesen ist.
Am Donnerstag reichte der FC Luzern seinen Lizenz-Antrag fristgerecht bei der Liga ein. Allerdings fehlt darin die Unterschrift von Stadionbesitzer Bernhard Alpstaeg, mit dem sich die Vereinsführung trotz Gesprächen nicht einigen kann. «Die Gespräche halten noch an, Herr Alpstaeg will zunächst deren Fortgang abwarten», nennt Berater Sacha Wigdorovits die Gründe für die verweigerte Unterschrift.
Nun zeichnet sich ab, dass der FCL nicht auf Alpstaegs Signatur angewiesen ist. «Natürlich hätten wir die Unterschrift gewollt, wir wollten alles korrekt einreichen», erklärt FCL-Präsident Stefan Wolf im Interview mit blue Sport und fügt an: «Aber wir haben einen Mietvertrag, der bis 2029 gültig ist – plus einer Option von unserer Seite für zweimal fünf Jahre. Ich glaube, das sollte reichen, damit wir auch nächste Saison in diesem Stadion spielen können.»
Darauf deutet auch ein Auszug aus dem SFL-Lizenzhandbuch hin, in dem unter dem Punkt «Verfügbarkeit des Stadions» auf Seite 12 zu lesen ist: «Der Lizenzbewerber ist entweder rechtlicher Eigentümer oder Nutzer des Stadions; in letzterem Fall sind die Nutzungsrechte in einem schriftlichen Vertrag mit dem Stadioneigentümer in dem Sinne zu regeln, dass der Lizenzbewerber das Stadion für alle Heimspiele der UEFA-Klubwettbewerbe, der nationalen Meisterschaft und des Schweizer Cups, für die er sich qualifiziert, benützen darf, sofern das Stadion entsprechend homologiert ist.»
Grosse Zuversicht bei Präsident Wolf
Beim FCL ist man ohnehin von Beginn weg überzeugt, dass der eingereichte Mietvertrag ausreicht. Nachdem man bis am Samstag nichts von der Liga hört, wächst die Zuversicht, dass tatsächlich keine Unterlagen mehr nachgeliefert werden müssen. «Davon gehe ich aus, das hätten wir bis am Freitag wissen müssen, um diese noch nachzureichen. Das ist nicht der Fall», sagt Stefan Wolf. «Ich bin auch nicht davon ausgegangen, weil wir die Lizenz seit Jahren in erster Instanz bekommen und die Unterlagen immer korrekt eingereicht haben.»
Es gilt anzumerken: Sollte das eingereichte Lizenzgesuch des FCL von der Liga akzeptiert werden, bedeutet das noch nicht, dass der FCL schlussendlich auch die Lizenz erhält. Im Prüfungsverfahren dürfte die Situation rund um die Swissporarena erneut unter die Lupe genommen werden.
«Das tut mir weh für Spieler, Fans und Mitarbeiter»
Fürs Erste aber wäre das Thema vom Tisch, was man bei den Innerschweizern begrüssen würde. Auf den ärgerlichen Nebenschauplatz angesprochen, stellt Wolf klar: «Das ist das, was mich am meisten nervt und mir auch weh tut für die Spieler, Fans und Mitarbeiter.»
Viel lieber würde man sich in Luzern auf das Sportliche konzentrieren. «Unsere 1. Mannschaft performt super, die U21-Equipe ist unangefochtener Tabellenführer in der Promotion League, die Frauen stehen im Cup-Halbfinal und wir haben regelmässig über 12'000 Leute in der Swissporarena», unterstreicht Wolf. «Es läuft vieles positiv und es tut mir weh für alle, die mit dem FCL mitfiebern, dass dies alles in den Hintergrund rückt.»
