Die 17-jährige Amanda Anisimova erreicht als jüngste Spielerin seit 13 Jahren die Halbfinals am French Open. Die Amerikanerin setzt sich gegen Titelverteidigerin Simona Halep mit 6:2, 6:4 durch.
Anisimova galt zu Juniorenzeiten als das hoffnungsvollste Talent. Nun hat sie innerhalb kurzer Zeit bei den Profis den Anschluss an die Weltspitze geschafft. Im Januar erreichte der Teenager mit russischen Wurzeln beim Australian Open die Achtelfinals, wenige Monate später gewann sie in Bogota ihr erstes WTA-Turnier und nun stürmte sie in Paris ohne Satzverlust in den Halbfinal.
Selbst Halep, die zweimalige Finalistin und Siegerin vom letzten Jahr in Roland Garros, war Anisimova nicht gewachsen. Die Rumänin verlor vom 2:2 im ersten bis zum 0:3 im zweiten Satz sieben Games in Folge. Trotz der nach dem Zwischenspurt aufgekommenen Nervosität machte Anisimova ihren bislang bedeutendsten Sieg nach 68 Minuten perfekt und wurde zu jüngsten French-Open-Halbfinalistin seit Nicole Vaidisova 2006.
Auch Ashleigh Barty feiert eine Premiere
Der Erfolg der jungen Amerikanerin ist von langer Hand geplant. Schon als Dreijährige verliess sie mit den in die USA eingewanderten Eltern ihren Geburtsort New Jersey, um in Florida von besseren Trainingsbedingungen zu profitieren. Als Juniorin hielt sie früh mit den Besten mit. 2016 stand sie beim French Open im Final, den sie gegen die zwei Jahre ältere, damals noch für die Schweiz spielende Rebeka Masarova verlor. Die Saison darauf gewann sie das US Open der Juniorinnen.
Im Halbfinal am Freitag trifft Anisimova auf die Australierin Ashleigh Barty (WTA 8), die letzte im Turnier verbliebene Top-10-Spielerin. Diese setzte sich gegen die Amerikanerin Madison Keys (WTA 14) mit 6:3, 7:5 durch und steht genauso zum ersten Mal in einem Grand-Slam-Halbfinal wie Anisimova und die 19-jährige Tschechin Marketa Vondrousova (WTA 38), die den zweiten Halbfinal gegen die Britin Johanna Konta (WTA 26) bestreitet. Konta spielte und verlor zwei Major-Halbfinals, 2016 in Melbourne und 2017 in Wimbledon.