Tennis-Drama par excellence! Federer vergeigt Matchbälle und verliert hoch emotionalen Final

sda / wer / Teleclub

18.3.2018

Roger Federer hat seinen ersten Bezwinger im Tennisjahr 2018 gefunden. Der 36-jährige Basler verlor den packenden, denkwürdigen Final in Indian Wells in 2:42 Stunden gegen Juan Martin Del Potro mit 4:6, 7:6 (10:8), 6:7 (2:7).

Die Partie verlief ungemein hochstehend, dramatisch und abwechslungsreich. Roger Federer sah lange nicht wie ein möglicher Sieger aus. Im zweiten Satz wehrte er einen Matchball ab und schaffte mit dem siebenten Satzball den Satzausgleich. Im Entscheidungssatz deutete aber plötzlich alles auf einen Sieg von Roger Federer hin. Der 36-jährige Baselbieter schaffte zum 5:4 den ersten Aufschlagdurchbruch und kam bei eigenem Aufschlag zu drei Matchbällen. Aber wie zuvor Federer verweigerte nun auch Juan Martin Del Potro die Niederlage. Der 29-jährige Argentinier schaffte das Re-Break und gab danach das Diktat nicht mehr aus der Hand.

Desaströses Tie-Break im Dritten

Die Entscheidung fiel nach mehr als zweieinhalb Stunden mit einem der schwächsten Match-Tiebreaks, das Federer in seiner Karriere je gespielt hat. Federer geriet umgehend 0:5 in Rückstand. Mit dem zweiten Doppelfehler im Tiebreak gewährte der Schweizer dem Gegner fünf Matchbälle. Den zweiten Matchball im Tiebreak nützte Del Potro.

Trotz Federer vorzüglicher Chance, das Turnier von Indian Wells ein sechstes Mal zu gewinnen, siegte Juan Martin Del Potro verdientermassen. Der 29-jährige Argentinier spielte phänomenal gut. Ihm gelangen 42 Gewinnschläge bei nur 24 einfachen Fehlern. Roger Federer produzierte zwar noch mehr Winner (51), aber auch viel mehr Fehler (45). Del Potro gewann neun Jahre nach seinem bislang einzigen Grand-Slam-Titel (US Open) mit 29 Jahren erstmals ein Masters-1000-Turnier. In Montreal (2009), Indian Wells und Schanghai (beide 2013) hatte er zuvor Finals verloren.

Roger Federer wird die erste Niederlage nach vorher 17 Siegen verschmerzen können. Der Weltranglistenerste startete seit Januar besser ins Jahr als 2006, in dem er drei Major-Titel holte und bloss 5 von 97 Einzeln verlor. Im letzten Tiebreak ging ihm womöglich das Benzin aus. Federer stand in Halbfinal und Final mehr als fünf Stunden auf dem Platz. Gegen Borna Coric hatte er am Samstag nach einem 5:7, 2:4-Rückstand noch gewonnen, wobei er auch im Entscheidungssatz nochmals zweimal mit einem Break hinten lag.

«Ich habe die Woche trotz allem genossen», so Federer bei der Siegerehrung.

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