French Open Ticker French Open Ticker: Nadal fegt Gasquet weg und spielt mit Balljunge

Mit dem Ticker aus Roland Garros bleiben Sie am Ball. Hier erfahren Sie, was an den French Open für Gesprächsstoff sorgt: Die wichtigsten Entscheidungen, die schönsten Ballwechsel, die besten Quotes und vieles mehr.

Kerber erstmals seit 2014 im French-Open-Achtelfinal

Kerber revanchierte sich gegen Bertens in einem engen Match für das Erstrunden-Aus vor zwei Jahren an gleicher Stelle. Letztlich gab die geringere Fehlerquote den Ausschlag zugunsten der zweimaligen Grand-Slam-Turniersiegerin, die 2014 zuletzt im Achtelfinale der French Open stand. «Ich habe versucht, viele Bälle zurück zu bringen und in den entscheidenden Momenten selbst das Spiel in die Hand zu nehmen», sagte Kerber. «Ich bin froh, jetzt mal wieder in der zweiten Woche hier in Paris zu sein.» Die 30-Jährige trifft am Montag auf die Weltranglisten-Siebte Caroline Garcia aus Frankreich.

Serena Williams trifft jetzt auf Scharapowa

Görges, als Nummer elf der Welt nominell beste Deutsche, hatte gegen die 36-jährige Serena Williams keine wirkliche Chance und blieb auch im dritten Vergleich sieglos. «Sie hat mehr Chancen in meinen Aufschlagspielen gehabt als ich in ihren. Das war der Unterschied», erklärte Görges nach dem Match gegen Williams. Die Gewinnerin von 23 grossen Titeln bestreitet nach ihrer Babypause ihr erstes Grand-Slam-Turnier. Im Achtelfinale trifft die dreimalige Paris-Gewinnerin auf die Russin Maria Scharapowa, die zweimal bei den French Open triumphierte.

Nadal erfüllt Wunsch eines Balljungen

Anscheinend wurde Rafael Nadal von Richard Gasquet tatsächlich zu wenig gefordert. Als er nämlich im Platz-Interview angefragt wird, ob er ein paar Ballwechsel mit einem Balljungen – einem Rafa-Fan – spielen würde, sagt er sofort zu und das Spektakel im immer noch vollen Stadion nimmt seinen Lauf:

Die Weltnummer 1 ist auf Kurs: Halep schlägt Petkovic

Am Ende verliert Andrea Petkovic trotz eines starken ersten Satzes mit 5:7 0:6 gegen die Weltranglistenerste Simona Halep. Die Einbahnstrasse in Durchgang zwei ergibt sich dabei vor allem aus einer Verletzung der Deutschen gleich im ersten Spiel des zweiten Satzes, die «Petko» anschliessend nicht mehr ihr eigentliches Tennis auf den Platz bringen liess. Angesichts der starken Vorstellung der Deutschen im ersten Durchgang erscheint dies umso bitterer und ärgerlicher, setzte die 30-Jährige der Nummer Eins der Welt in Satz Eins doch gehörig zu und hielt die Chance auf den eigenen Satzgewinn mit einem aggresiven und kämpferischen Spiel lange am Leben.

Halep bewies letztlich die grössere Coolness und Konstanz und nutzte beim Stand von 6:5 ihren dritten Satzball. Trotzdem schien für den zweiten Satz noch alles offen zu sein. Zumindest bis die Deutsche sich gleich bei ihrem ersten Aufschlagspiel das rechte Knie verdrehte. Auf das kassierte Break folgte ein Medical Timeout, in dem Petkovic ein Tape-Verband angelegt wurde, den sie allerdings zwei Spiele später bereits wieder abwickelte. Die Deutsche schien in ihrer Beweglichkeit merklich eingeschränkt und ging nun immer mehr auf den schnellen Punkt. Halep profitierte von der ansteigenden Fehlerquote und fuhr den Satz am Ende locker nach Hause. Während die Rumänin damit ins Achtelfinale marschiert, wo als nächste Gegnerin die Belgierin Elise Mertens wartet, kann Andrea Petkovic trotz dieses Ausscheidens dank einer starken Leistung erhobenen Hauptes die Heimreise antreten.

Fognini und Goffin über die volle Distanz

Fabio Fognini setzte sich im Duell der Weltnummern 17 und 18 in fünf Sätzen gegen den Briten Kyle Edmund durch. Auch David Goffin, die Nummer 8 des Turniers, musste gegen den angeschlagenen Publikumsliebling Gaël Monfils über die volle Distanz. Der Belgier wehrte im 4. Satz mehrere Matchbälle ab und gewann anschliessend das teilweise hochklassige, aber stets dramatische Spiel, das am Freitag wegen Dunkelheit abgebrochen wurde.

Das Erdbeben blieb aus, weil Lawine Nadal zuerst rollte

«La terre va trembler» (Die Erde wird beben) titelte die die heutige Matchzeitung in Roland Garros im Hinblick auf das Spiel von Lokalmatador Richard Gasquet gegen Rafael Nadal. Nicht ganz überraschend kommt es anders. Nix da Erdbeben. Nadal rollt wie eine Lawine über den Platz. Ihm gelingt im 1. Satz gegen Gasquet (ATP 32) ein Blitzstart. Der Franzose gewinnt in den ersten fünf Games gerade mal zwei Punkte. Gasquet erwacht zu spät, schafft immerhin noch ein Rebreak. Trotzdem: Nach 33 Minuten ist der Startsatz für den Sandkönig im Trockenen.
Im 2. Satz schafft Nadal erneut gleich im ersten Aufschlagspiel Gasquets ein Break. Der Franzose findet weiterhin kaum Schläge, um Nadal gefährlich zu werden. Auch dieser Satz dauert nur etwas mehr als eine halbe Stunde.
Auch im dritten Satz dasselbe Bild. Nadal diktiert das Spiel auf allen Ebenen, sorgt für frühe Breaks und nach einer Stunde und 58 Minuten ist der 16. Sieg im ebensovielten Spiel gegen seinen alten Bekannten im Trockenen.

Nadal, der Morgen seinen 32. Geburtstag feiert, trifft im Achtelfinal auf den 22-jährigen Deutschen Max Marterer, der das Duell der Aussenseiter gegen den Esten Jürgen Zopp in drei Sätzen gewann. Für ihn geht damit ein Traum in Erfüllung. Landsmann Sascha Zverev freut sich mit (Siehe Video unten).

Nadal freue sich sehr auf das Match gegen «einen guten Typen und einen Freund», wie er vor dem Spiel auf Twitter verlauten liess. Trotz aller Freundschaft: Die Frage ist in diesem Match eigentlich nicht, ob, sondern wie klar Nadal dieses Spiel gewinnt. Falls ihm das ohne Satzverlust gelingt, würde er damit sein 10. French-Open-Match in Serie ohne Satzverluft gewinnen. Selbst für den König von Roland Garros eine eindrückliche Zahl. Die Chancen dass Nadal diese «Mini-Decima» schafft, stehen sehr gut. Denn Gasquet hat gegen den Sandkönig nicht nur eine 0:15-Matchbilanz, er hat auf der roten Asche gegen Nadal überhaupt erst zweimal einen Satz gewinnen können - anno 2004 und 2005. 

Nummer 6 und 8 bei den Frauen out

Bei den Frauen treffen heute zwei Deutsche auf grosse Namen: Julia Goerges muss gegen Serena Williams ran und Andrea Petkovic bekommt es mit der Weltranglistenersten Simona Halep zu tun. 
Bereits durch ist Garbiñe Muguruza. Die Turniersiegerin von 2016 fertigte Samantha Stosur in einer knappen Stunde und zwei Sätzen ab.
Etwas überraschend müssen mit Petra Kvitova (WTA 8) und Karolina Pliskova (WTA 6) zwei hoch gesetzte Tschechinnen bereits die Segel streichen. Kvitova unterliegt der Estin Anna Kontaveit in zwei Tiebreaks. Pliskova hatte gegen die widererstarkte Maria Scharapowa keine Chance. Mehr dazu hier.

Einige Leckerbissen an Tag 6

Bereits im Gange das Spiel von Italiens Wundertüte Fabio Fognini. Die aktuelle Nummer 18 der ATP-Weltrangliste trifft auf die Nummer 17, den britischen Australian-Open-Halbfinalisten Kyle Edmund. 
Viel Spannung verspricht das zweite Match auf Court Nummer 18. Dort treffen mit Diego Schwartzman und Borna Coric zwei junge, nimmermüde Laufmaschinen aufeinander. Der Kroate Coric (ATP 40) hat beide bisherigen Duelle gewonnen, der Argentinier Schwartzman (ATP 12) ist allerdings 28 Plätze besser klassiert.

Djokovic macht Ballkinder happy

Noch vor seinem gestrigen nähen Spiel gegen Roberto Bautista-Agut kam Novak Djokovic einer Tradition nach, die er selber vor ein paar Jahren ins Leben gerufen hat. Einmal in der ersten Turnierwoche geht er jeweils frühmorgens mit den Ballkindern eine Runde Joggen. Dass dies nicht nur für die Kids eine coole Sache ist, beweist das kurze Video seiner diesjährigen Aktion. «Nole» geniesst das Bad in der begeisterten Menge sichtlich. Eine willkommene Abwechslung zum täglichen Stress und Druck auf den Tennisplätzen.