Novak Djokovic setzt sich an den ATP Finals zum sechsten Mal durch. Ebenso oft hat auch Roger Federer das «Masters» gewonnen. Djokovic setzt sich in Turin im Final gegen Casper Ruud 7:5, 6:3 durch.
Im Final zeigte Novak Djokovic nochmals eine grandiose Leistung. Das überraschte: Denn am Freitagabend verausgabte er sich gegen Daniil Medwedew (unnötigerweise) während 3:11 Stunden, am Samstag zeigte er im Halbfinal gegen Taylor Fritz (7:6, 7:6) während knapp zwei Stunden eine durchzogene Leistung. Ruud dagegen konservierte am Donnerstag als Gruppensieger gegen Rafael Nadal Kräfte, genoss am Freitag einen Ruhetag und stand am Samstag im Halbfinal gegen Andrej Rublev bloss während einer Stunde auf dem Platz.
Aber Djokovic verdiente sich den letzten grossen Einzeltitel des Jahres natürlich. Der 35-jährige Serbe gewann auf der Tour seit Beginn der Rasensaison mit einer Ausnahme alle Einzel. Nur gegen Holger Rune verlor er in Paris-Bercy. Djokovic setzte sich in elf seiner letzten zwölf Duelle gegen Top-10-Gegner durch. Die einzige Niederlage gegen einen Topspieler kassierte er in Roland-Garros im Viertelfinal gegen Rafael Nadal.
Djokovic gewann im Final alle seine Aufschlagspiele und musste nicht einmal einen Breakball abwehren. Die Breaks gegen Ruud gelangen ihm zum 7:5 im ersten und zum 3:1 im zweiten Satz. Während des gesamten Turniers brachte Djokovic bloss drei Aufschlagspiele – eines gegen Medwedew und zwei gegen Taylor Fritz – nicht durch.
Ruud ohne Satzgewinn gegen die Big Three
Djokovic sendet auf jeden Fall deutliche Warnsignale aus in Richtung Konkurrenz, denn 2023 wird er wieder vermehrt auch an den grössten Turnieren teilnehmen dürfen. 2022 begann für den Serben mit der Schmierenkomödie in Australien (Visa-Verfahren und Landesverweis) höchst unglücklich. Am Australian Open 2023 darf er wieder teilnehmen. Zwei der vier Grand-Slam-Turniere konnte er diese Saison nicht bestreiten; an vier Masters-1000-Turnieren (Indian Wells, Miami, Cincinnati, Canadien Open) fehlte er wegen der fehlenden Covid-Impfung ebenfalls. Dennoch beendet Djokovic die Saison als Nummer 5 der Welt.
Casper Ruud haderte derweil am Ende. Auch im siebenten Duell gegen Nadal, Federer oder Djokovic gewann er keinen einzigen Satz. Ruud belegt nach dieser Woche zwar wieder Weltranglistenplatz 3, hat aber weiter bloss neun Turniere der 250er-Kategorie gewonnen, vier davon in der Schweiz (je zweimal Genf und Gstaad).
Die Tennissaison wird diese Woche mit dem Davis-Cup-Finalturnier in Malaga beendet.
SDA