Alexander Zverev tut am Geneva Open etwas für sein Selbstvertrauen und die Turnierverantwortlichen. Der topgesetzte Deutsche steht im Halbfinal.
Wenn eine Nummer 5 der Welt bei einem ATP-Turnier der untersten Kategorie (250er) gegen die Nummer 92 gewinnt, ist das normalerweise nicht der Rede wert. Für Alexander Zverev, der seit seinem Masters-Triumph im vergangenen November kaum noch ein Bein vor das andere bringt, ist der erzitterte 7:5, 3:6, 6:3-Sieg im Viertelfinal des Geneva Open gegen den Bolivianer Hugo Dellien aber durchaus viel wert. «Wenn du auf deinem besten Niveau spielst, ist Tennis sehr einfach», stellte der Deutsche fest. «Wir haben aber heute wieder gesehen, wie mühsam es ist, wenn dies nicht der Fall ist.»
Er sei aber sehr zufrieden, dass er nun im Halbfinal stehe, seinem erst zweiten nach Acapulco Anfang März, erklärte Zverev, der in Genf kurzfristig eine Wildcard annahm, um vor dem French Open noch etwas Spielpraxis und vor allem Selbstvertrauen zu tanken. Im Halbfinal trifft er am Freitag auf den argentinischen Linkshänder Federico Delbonis (ATP 84).
Zverev verhinderte mit seinem hart erkämpften Sieg nicht nur eine weitere persönliche Enttäuschung, sondern auch ein eigentliches Desaster für die Veranstalter. Nach dem Ausscheiden von Lokalmatador Stan Wawrinka, dessen Verhältnis zu den Verantwortlichen des Geneva Open sowieso nicht das beste ist, brauchen sie Zverev als Aushängeschild dringend. Im anderen Halbfinal stehen mit dem Moldawier Radu Albot (ATP 45) und dem Chilenen Nicolas Jarry (ATP 75) ebenfalls nicht gerade die grossen Namen.