Millionen-Spende Zverev will Wort halten: «Es ist viel wichtiger, dass sie das Geld bekommen»

pat

29.1.2020

Beim Platzinterview nach seinem Sieg gegen Stan Wawrinka will John McEnroe von Alexander Zverev wissen, ob er denn immer noch gewillt sei, sein gesamtes Preisgeld zu spenden, sollte er das Turnier gewinnen.

Vorgeschichte: Nach seinem Dreisatzsieg im Erstrundenspiel gegen Marco Checcinato sagte ein gelöster Zverev unter dem tosenden Applaus der Zuschauer, dass er im Falle eines Turniersieges sein gesamtes Preisgeld den Opfern und Betroffenen der australischen Buschbrände spenden werde.

Nach dem Halbfinal-Einzug wird Zverev von Tennis-Experte John McEnroe daran erinnert. Und der 22-jährige Hamburger erntet erneut Applaus als er sagt: «Ich hoffe, ich kann es schaffen. Ich habe den Menschen in Australien ein Versprechen abgegeben und ich werde dieses Versprechen einhalten.»

Geld sei nie sein Antrieb gewesen und seine Eltern hätten ihm beigebracht, dass man mit Geld Menschen helfen sollte, die es wirklich brauchen würden. «Vier Millionen australische Dollar (rund 2,7 Millionen Franken) wären sehr, sehr schön. Ich könnte mir damit vielleicht ein paar Autos oder sowas kaufen. Aber es gibt Leute, die brauchen das Geld für den Wiederaufbau ihrer Häuser, der Natur, für das Leben, das sie kannten. Es ist viel wichtiger, dass sie das Geld bekommen.»


Zverev erstmals in einem Grand-Slam-Halbfinal

Zverev ist übrigens der erste Deutsche seit Tommy Haas, der es ins Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers schafft. Haas erreichte 2009 in Wimbledon die Runde der letzten Vier – scheiterte dort dann aber am späteren Turniersieger Roger Federer.

Zverev selbst hat es bisher noch nie so weit geschafft, obschon ihm das seit drei, vier Jahren viele zutrauten. In diesem Jahr allerdings hat kaum ein Experte Zverev zu den Favoriten gezählt – vielleicht hat der Deutsche auch selbst gar nicht mehr so sehr an sich und seine Fähigkeiten geglaubt. Seine Vorbereitung auf das Turnier war miserabel, von einer Krise war die Rede.

Umso glücklicher ist Zverev mit dem eben erreichten Einzug ins Halbfinale: «Das fühlt sich unglaublich an. Ich weiss nicht, was ich sagen soll. Keiner kann ermessen, was mir das bedeutet. Wenn ich jetzt ins Finale komme, wäre das der grösste Tag meiner Karriere, trotz des Sieges bei den ATP Finals 2017.»


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