Video-Talk Hussein trifft Cömert auf Skype: «Falls du Tipps brauchst, lass es mich wissen»

Von Roman Müller

30.3.2020

Was treiben die Sportstars im «Homeoffice»? Kariem Hussein feilt eifrig an seinem Instagram-Auftritt und Eray Cömert nutzt die Gunst der Stunde, um einem in Vergessenheit geratenen Hobby wieder nachzugehen.

Die Corona-Pandemie stellt auch das Leben der Spitzensportler auf den Kopf. Teleclub bringt in loser Folge jeweils zwei Athletinnen und Athleten aus unterschiedlichen Sportarten in einem Skype-Talk zusammen.

Das Zürcher Letzigrund-Stadion verbindet die zwei Protagonisten dieser Ausgabe. Bei Hürden-Ass Kariem Hussein ist es kein Geheimnis: Er wurde dort 2014 Europameister. Zwei Jahre später feierte sein Gegenüber, Stammverteidiger Eray Cömert, sein Profi-Debüt für den FC Basel 1893. Die beiden treffen sich für Teleclub zum ersten Mal.

Hussein: «Meine Eltern treffe ich nur noch per Facetime»

Kariem Hussein geht relativ locker mit der Situation um. Er könne fast normal trainieren – einfach alleine. Anders Eray Cömert, für den die Situation sehr ungewohnt ist. Der Teamsportler sagt, er halte sich trotzdem strikt an die Anweisungen und sehe seine Kollegen nur per Facetime: «Ausschliesslich zum Joggen gehe ich noch raus und da treffe ich jeweils kaum auf andere Menschen».

Die beiden schätzen sich glücklich, bei ihrer Familie zu wohnen. Der 22-jährige FCB-Verteidiger wohnt noch bei seinen Eltern und auch Kariem Hussein weilt zurzeit bei seiner Familie: «Ich sehe meine Schwester und meine zweijährige Nichte jeden Tag, aber meine Eltern nicht. Sie treffe ich momentan nur per Facetime.»

Beschäftigungstherapie mit Instagram und Playstation

Die Familie und das Heimtraining halten beide auf Trab. Daneben gibt es etwas Zeit, um sich neuen Projekten und alten Hobbys zu widmen. Cömert beispielsweise hat nach langer Pause seine Spielkonsole wieder hervorgekramt und spielt «FIFA» mit seinen Teamkollegen und verrät uns: «Meistens gewinne ich.»

Hussein kümmert sich derweil um seine 17’000 Instagram-Follower und bietet ihnen ein professionelles Home-Trainingsprogramm an. Die Produktion mit Aufnahme, Schnitt und Betreuung nehme einige Zeit in Anspruch. Er wendet sich direkt an sein Gegenüber: «Eray, falls du ein paar Tipps brauchst, die nicht mit Hanteln zu tun haben, lass es mich wissen», flachst der 31-Jährige.

Beide sind zuversichtlich, dass die Situation bald ausgestanden ist, wenn sich weiterhin alle an die Regeln halten und bedanken sich bei den Leuten, die sich für das Wohl der Menschen einsetzen. «Nicht nur die in den Spitälern», ergänzt Hussein. Der Hürdenläufer und der Fussballer haben sich bei ihrem ersten Treffen sichtlich gut verstanden und vielleicht tauschen die beiden Top-Athleten ja bald Instagram- und Playstation-Tipps miteinander aus.


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