Der ehemalige Dopingsünder Lance Armstrong kritisiert Tour-de-France-Dominator Tadej Pogacar für seine «unnötigen» Attacken und gibt dem Slowenen einen Ratschlag.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Tadej Pogacar dominiert die Konkurrenz bei der diesjährigen Tour de France bisher nach Belieben und steht kurz vor dem Gesamtsieg.
- Lance Armstrong, dem wegen nachgewiesenen Dopings all seine sieben Tour-Siege aberkannt wurden, kritisiert den Slowenen nun in seinem Podcast.
- Der US-Amerikaner sagt: «Als Fahrer muss man bedenken, dass die Tour nicht nur ein sportlicher Wettkampf ist. Sie ist auch ein politisches Ereignis.»
Tadej Pogacar ist auf bestem Weg, nach dem Giro d'Italia auch bei der Tour de France den Gesamtsieg einzufahren. Nach 18 von 21 Etappen führt der Slowene das Gesamtklassement mit einem Vorsprung von über 3 Minuten auf die restliche Konkurrenz an.
Trotz der komfortablen Ausgangslage lässt Pogacar auch auf der 17. Etappe am Mittwoch die Muskeln spielen und testet Rivale Jonas Vingegaard mit seiner Attacke erneut. Das gefällt nicht allen Beobachtern. «Es war wirklich unnötig, so anzugreifen», sagt Lance Armstrong in seinem Radsport-Podcast «The move» nach dem Rennen.
«Manchmal muss man auf die Wahrnehmung achten»
Falls Pogacar mit seinen ausserordentlichen Leistungen bereits Spekulationen ausgelöst habe, werde ein solcher Auftritt «sicher nicht helfen». Armstrong führt aus: «Es ist nicht nötig. Ausserdem macht man sich damit auch keine Freunde – nicht im Peloton und auch nicht in den Medien.»
Der US-Amerikaner, dem wegen Dopings alle seine sieben Tour-Siege aberkannt wurden, rät Pogacar deshalb ab sofort zu mehr Zurückhaltung. «Manchmal muss man auf die Wahrnehmung achten, auf das Bild, das die Leute von einem haben. Als Fahrer muss man bedenken, dass die Tour nicht nur ein sportlicher Wettkampf ist. Sie ist auch ein politisches Ereignis.», sagt der 52-Jährige.
Für Armstrong ist ohnehin klar, dass der Kampf ums Gelbe Trikot bereits entschieden ist. «Pogacar muss auf den verbleibenden Etappen einfach nur auf seinem Rad bleiben. Die Tour wird er sowieso gewinnen.»