Handball-ÜberfliegerPortner: «Irgendwann will ich mit der Schweiz eine Medaille gewinnen»
SDA
28.5.2018 - 22:03
Nikola Portner schreibt mit dem Gewinn der Champions League Schweizer Handball-Geschichte. Der Berner Keeper von Montpellier spricht mit der Nachrichtenagentur sda über den Triumph seines Lebens.
Frankreichs Klubhandball zelebrierte beim Final-Four-Weekend eine beispiellose Dominanz. Auf dem Podium der besten europäischen Mannschaften reihten sich ausschliesslich Teams aus dem Weltmeisterland ein. Und zuoberst stand Montpellier, das Ensemble mit dem Schweizer Nikola Portner. «Ich finde kaum Worte dafür, wie es sich anfühlt, wenn man diesen Pokal zum ersten Mal mit den eigenen Händen hält», meldet der Keeper vom Flughafen Köln. «Ganz oben zu stehen, fühlt sich wunderbar an.»
In seiner Wahlheimat fieberten die Zuschauer im Free-TV vor den Bildschirmen mit. «Die Franzosen sind extrem stolz auf die Ergebnisse an diesem Wochenende, die Popularität unserer Sportart wird ansteigen», ist Portner sicher. 15 Saisons nach dem letzten Champions-League-Triumph und sechs Jahre nach einem schwerwiegenden, existenzbedrohenden Wettskandal um den Verein ist die Sport-Organisation von der Mittelmeerküste zurück an der internationalen Spitze.
Hinter dem 24-jährigen Berner liegt eine Woche, die er nie mehr vergessen wird. Am Dienstag verspielte MHB in Saint-Raphaël den französischen Titel, vier Tage später schalteten die Südfranzosen den Europacup-Titelträger Vardar Skopje aus, ehe 24 Stunden später gegen Nantes (32:27) die Krönung folgte. Sie hätten auf den schweren Rückschlag im eigenen Championat «mit der richtigen Mentalität und wie eine grosse Mannschaft» reagiert, so Portner.
Aus einer Handballer-Familie
Am späten Abend seines grössten Triumphs lächelte er selig mit dem Objekt der Begierde in den Armen in die Kameras – eingehüllt in eine Schweizer Flagge, erschöpft, aber restlos zufrieden. Er genoss den ergreifenden Moment vor 20'000 Fans und verspürte unendlich viel Stolz: «Ich schaute einfach nur, was um mich herum passierte. Mir ging vieles durch den Kopf, der Verlauf der Karriere, die Zeit beim BSV und bei den Kadetten.»
Portner, der schon früh alles auf den Sport ausgerichtet hat, stammt aus einer Handballer-Familie. Vater Zlatko sicherte sich in den Achtziger- und Neunzigerjahren nahezu jeden relevanten Titel. «Er führt 3:1 gegen mich», flachst der Junior. Mit dem früheren jugoslawischen Topklub RK Metaloplastika und im Dress des FC Barcelona gewann der Mittelmann dreimal den Meistercup.
«Ich bin menschlich extrem gewachsen»
Nun legte der Goalie nach. Nie zuvor seit Einführung des Europacups 1956 gewann ein Schweizer Handballer im Wettbewerb der Meister Gold. «Du lebst, wie du denkst – das sagte mir meine Mutter immer wieder. Ich glaubte daran und kämpfte hart für meine Träume.» Einer ging in Erfüllung, nun stünden neue Herausforderungen an: «Irgendwann will ich mit der Schweiz an einer Endrunde eine Medaille gewinnen.»
Ab dem 4. Juni bereitet sich Portner mit der SHV-Auswahl in Dänemark auf das WM-Playoff gegen Norwegen vor. Im Kreis des Aussenseiters will der Winner-Typ seine Erfahrungswerte einbringen. «Ich bin menschlich extrem gewachsen», hält Portner fest und schiebt nach: «Wer immer rennt und unaufhörlich arbeitet, wird irgendwann belohnt.»
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