NährstoffbombenKlein, aber reichhaltig – Microgreens mit Superkräften ziehen
Katja Fischer, dpa
1.1.2020
Nährstoffbomben – Microgreens mit Superkräften ziehen
Damit die Keimlinge üppig und dicht wachsen, sollte man sie zweimal täglich wässern.
Bild: Robert Günther
Christian Engelke arbeitet als Gartenbau-Ingenieur und er ist Vorsitzender des Fachverbandes Raumbegrünung und Hydrokultur in Berlin.
Bild: Christian Engelke
In einem Gewächshaus am Fensterbrett sind die Pflanzen innerhalb von wenigen Tagen erntereif.
Bild: Franziska Gabbert
Dazu passen die Keimlinge besonders gut: Mit frischen, knackigen Zutaten schmeckt der Kartoffelsalat noch leckerer.
Bild: Manuela Rüther
Harald Seitz ist Ernährungswissenschaftler.
Bild: Michael Ebersoll
Kresse und Rettichkeimlinge mögen viel Licht – der beste Platz für die Microgreens ist also auf der Fensterbank.
Bild: Robert Günther
Sonnenblumenkeimlinge sind sehr nährstoffreich und gesund – Superfood für den Winter.
Bild: Franziska Gabbert
Nährstoffbomben – Microgreens mit Superkräften ziehen
Damit die Keimlinge üppig und dicht wachsen, sollte man sie zweimal täglich wässern.
Bild: Robert Günther
Christian Engelke arbeitet als Gartenbau-Ingenieur und er ist Vorsitzender des Fachverbandes Raumbegrünung und Hydrokultur in Berlin.
Bild: Christian Engelke
In einem Gewächshaus am Fensterbrett sind die Pflanzen innerhalb von wenigen Tagen erntereif.
Bild: Franziska Gabbert
Dazu passen die Keimlinge besonders gut: Mit frischen, knackigen Zutaten schmeckt der Kartoffelsalat noch leckerer.
Bild: Manuela Rüther
Harald Seitz ist Ernährungswissenschaftler.
Bild: Michael Ebersoll
Kresse und Rettichkeimlinge mögen viel Licht – der beste Platz für die Microgreens ist also auf der Fensterbank.
Bild: Robert Günther
Sonnenblumenkeimlinge sind sehr nährstoffreich und gesund – Superfood für den Winter.
Bild: Franziska Gabbert
Gärtnern mit Erfolg kann so einfach sein: mit Microgreens. Man braucht kein Wissen und keine Ausrüstung. Dazu sind die Pflanzen innerhalb von Tagen erntereif – mitten im Winter.
Superfood wird Superkräfte zugesprochen. Damit bezeichnet man Pflanzen, die sehr nährstoffreich sind und daher als besonders gesund gelten.
Die meisten dazu zählenden Obst-, Gemüse- und Getreidesorten sind aber hierzulande nicht heimisch oder nicht im Winter frisch erntbar. Eine Ausnahme sind Microgreens. Das sind nichts anderes als kleine Pflänzchen, die schon im zarten Jugendalter geerntet werden. Gärtner sagen auch Keimlinge dazu.
«Eigentlich spriesst aus fast jedem Kern oder Samen ein Microgreen. Angesagt sind derzeit besonders Erbse, Radieschen, Weizen. Sonnenblume und Dill», erklärt Gartenbauingenieur Christian Engelke.
Geeignet sind aber auch Rucola, Rettich, Rotkohl, Spinat, Rote Bete, Senf, Brokkoli, Blumenkohl und Kresse sowie Kräuter wie Basilikum, Minze, Koriander oder Kerbel.
Der Tipp des Experten: Übrig gebliebenes Saatgut vom Frühjahr und Sommer nutzen.
Wie geht's?
Ganz einfach. «Für den Anbau von Microgreens benötigt man keine gärtnerische Ausbildung und keine besondere Ausrüstung. Es genügt das kleine Einmaleins des Gärtnerns», sagt Gartenbauingenieur Engelke. Nicht mal ein echter Topf ist nötig, sondern nur ein flaches Gefäss wie eine Pflanzschale. Es tut aber auch ein tiefer Teller.
Das Gefäss wird mit Erde gefüllt und die Samen darauf festgedrückt. Das Ganze mit etwas Wasser besprühen und mit einer Folie abdecken. Sie sorgt dafür, dass Erde und Luft feucht bleiben – das perfekte Klima zum Keimen.
Wie pflege ich das Saatgut?
Man sollte es zweimal täglich wässern. Vorsicht, das Wasser könnte die Samen wegschwemmen. Auch sollte man nur so viel geben, dass sich keine Staunässe bildet. Die Raumtemperatur muss bei mindestens 14 Grad liegen, erklärt Engelke. Den besten Platz haben die Microgreens auf der Fensterbank, wo sie viel Licht bekommen.
Wann kann ich ernten?
Die kleinen Sämlinge dieser Gemüsesorten lassen sich nach zwei bis vier Wochen ernten – beziehungsweise wenn sie etwa 15 Zentimeter hoch gewachsen sind. In diesem Stadium sind sie besonders gesund: «Sie enthalten viele wertvolle Nährstoffe», erklärt Ernährungswissenschaftler Harald Seitz vom deutschen Bundeszentrum für Ernährung. «Warme Speisen und Salate können damit aufgewertet werden. Sie schmecken aber auch kalt mit Quark, als Pesto oder in grünen Smoothies.»
Nicht zu verwechseln sind Microgreens mit Sprossen, die auch auf der Fensterbank gezogen werden können. Sprossen sind zwar auch Keimlinge, aber sie werden nicht bei Tageslicht gezogen und bleiben deshalb blass. Microgreens brauchen dagegen unbedingt das Licht, um die saftig grünen Blätter zu bilden.
Die Anzucht klappt nicht gut, was kann ich tun?
Auch wenn die Anzucht einfach erscheint, manchmal klappt es nicht. Ernährungswissenschaftler Seitz rät: «Grössere und härtere Samen werden am besten vor der Aussaat mehrere Stunden eingeweicht, dann keimen sie schneller.» Nach ein paar Tagen zeigen sich die ersten grünen Spitzen, später folgen die zarten Blätter.
Einige Sorten brauchen im dunklen Winter zusätzliches Licht, um am Fensterbrett oder tiefer im Zimmer zu keimen. Dafür eignen sich spezielle LED-Lampen, die das Pflanzenwachstum unterstützen, oder vollautomatische Pflanz- und Bewässerungssysteme.
Diese kleinen Geräte sind quasi Mini-Gewächshäuser für Microgreens. Vorteile: Die Bewässerung ist meist inbegriffen, und die Ernte ist zuverlässig möglich. Nachteile: Man kann oft nur die Samenvorrichtungen der Hersteller nutzen, die teurer sind als übliche Samentütchen. Ausserdem kostet der Anbau darin statt auf der Fensterbank Strom.
Wann muss ich Nachschub säen?
Engelke rät, immer wieder zeitversetzt eine Gruppe Pflanzen anzusäen. «So hat man immer ein kleines Sortiment an frischem Grün für die Küche parat», sagt der Gartenbau-Ingenieur.
Das sind die zwölf verrücktesten Pflanzen der Welt
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
Bild: iStock
Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
Bild: iStock
Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
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Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
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Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
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Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
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Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
Bild: iStock
Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
Bild: iStock
Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
Bild: Getty Images
Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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