Neue StudieBlutdruck messen beim Coiffeur: Warum eigentlich nicht?
Andrea Barthélémy, dpa
17.5.2018
Viele Menschen in der Schweiz haben zu hohen Blutdruck, einige von ihnen, ohne es zu wissen. Kann der Coiffeur bei der Behandlung helfen? In den USA scheint das zu funktionieren.
Zu HipHop-Klängen, zwischen Haarewaschen und Ausrasieren hat Friseur Corey Thomas eine Botschaft an seine afroamerikanischen Kunden parat: «Pass auf, was du isst. Check deinen Blutdruck. Und geh das Leben locker an.»
Thomas ist Inhaber eines Barber Shops in Inglewood (Kalifornien) und Teil einer ungewöhnlichen Kampagne, über die auch die
«Washington Post» jüngst berichtete: Er klärt seine Kundschaft beim Haareschneiden über die Gefahren von Bluthochdruck auf, in entspannter Plauderatmosphäre und mit Blutdruckmessgerät in Reichweite.
Zusammen mit rund 50 weiteren Coiffeurläden im Raum Los Angeles hat Thomas 2016 bei einer
Studie mitgemacht, die kürzlich im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde und erstaunliche Erfolge zeigte. Ärzte und Apotheker arbeiteten mit den Friseuren dabei Hand in Hand, um die grösste US-amerikanische Risikogruppe für Bluthochdruck ins Visier zu nehmen: Afroamerikanische Männer.
Mit dem Coiffeur über Gesundheit reden
Diese gehen deutlich seltener zum Arzt als Weisse oder Latinos. Hinzu kommt: Bluthochdruck, der unter anderem zu schweren Herz- und Nierenschäden führen kann, bemerkt man ohne Diagnose nicht.
Der Coiffeur in der Nachbarschaft könnte der richtige Ort sein, an dem man offen über Gesundheit reden und das Bluthochdruck-Problem angehen kann, hofften die Forscher vom Cedars Sinai Krankenhaus in Los Angeles. Und ihre Hoffnung bestätigte sich. Vor allem dann, wenn Apotheker - mit besonderer Befugnis von Ärzten versehen – Blutdrucksenker gleich vor Ort verschrieben und ausgaben.
Insgesamt 319 Coiffeurkunden, allesamt mit einem Blutdruck oberhalb des systolischen Grenzwerts für Bluthochdruck von 140 mmHG, machten bei dem sechsmonatigen Versuch mit. Sie wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe wurde zusätzlich zu den Infos vom Friseur einmal pro Woche von einer Apothekerin im Shop unterstützt und bekam dort passende Medikamente. Die zweite Gruppe erhielt nur die Infos und wurde aufgefordert, zum Arzt zu gehen.
Viele ältere Leute von Bluthochdruck betroffen
Das Ergebnis: In der ersten Gruppe sank der Blutdruck im Durchschnitt um satte 27 mmHG auf einen Basiswert von 128 mmHG. 90 Prozent der Gruppe lag schließlich unterhalb des Grenzwerts. In der zweiten Gruppe ging der Blutdruck auch zurück – aber nur um durchschnittlich neun mmHG auf 145 mmHG. Ein Drittel dieser Gruppe schaffte es dauerhaft unter den Grenzwert.
Grundsätzlich sei ein solcher niedrigschwelliger Ansatz auch in Deutschland denkbar und sinnvoll, sagt Joachim Hoyer, Klinik für Nephrologie am Universitätsklinikum Marburg. «Auch hier gibt es Betroffene, die nichts von ihrem Bluthochdruck wissen und selten zum Hausarzt gehen.» Allerdings dürfen Apotheker in Deutschland nicht eigenständig Blutdrucksenker ausgeben.
Vor allem ältere, übergewichtige Menschen seien in Deutschland von Bluthochdruck betroffen, ergänzt Bernhard Krämer, Präsident der
Deutschen Hochdruckliga im Vorfeld des Welt-Hypertonie-Tages am 17. Mai. Bis zu 50 Prozent der Patienten würden die Medikamente nicht wie vorgesehen einnehmen. Über Apotheken, Infomagazine wie die «Apothekenumschau», aber auch Hausärzte versuche man, sie zu erreichen.
Und gehören auch Ernährungstipps dazu, so wie Corey Thomas sie im Friseursalon beim Nackenrasieren erteilt? «Übermässiger Salzkonsum sollte auf jeden Fall vermindert werden. Vergleichbar sinnvoll sind Gewichtsreduktion, eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, fettarmen Molkereiprodukten ist sowie Ausdauertraining», erläutert Krämer.
57'000 Unterschriften gegen die neue Gesundheitsfinanzierung
Das Schweizer Stimmvolk dürfte noch in diesem Jahr über die Reform der Gesundheitsfinanzierung abstimmen. Der Schweizerische Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) hat am Donnerstag rund 57'000 Referendumsunterschriften bei der Bundeskanzlei in Bern eingereicht.
18.04.2024
Papst sagt Teilnahme an Karfreitagsprozession ab
STORY: Papst Franziskus hat am Freitag Abend nicht an der traditionellen Karfreitagsprozession im Kolosseum von Rom teilgenommen. Der 87-Jährige schone angesichts weiterer Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem Osterfest seine Gesundheit, teilte der Vatikan am Freitag mit. Am Karfreitagsgottesdienst im Petersdom zuvor hatte Franziskus jedoch teilgenommen. Der 87-jährige Pontifex, der durch Mobilitäts- und Atemprobleme behindert ist, aber in dieser Woche fitter aussah, kam mit einem Rollstuhl im Petersdom an. In früheren Jahren hatte Franziskus den Gottesdienst mit einem Kniefall auf dem Marmorboden der Basilika begonnen, doch sein körperlicher Zustand erlaubt ihm dies nicht mehr. Stattdessen betete er schweigend vor dem Altar von seinem Rollstuhl aus. Der Karfreitag leitet über zum Ostersonntag, dem wichtigsten und freudigsten Tag im liturgischen Kalender der Kirche, der an den Tag erinnert, an dem Jesus nach dem Glauben der Christen von den Toten auferstanden ist.
30.03.2024
«War natürlich ein riesiger Schock»: Prinzessin Kate macht Krebserkrankung öffentlich
London, 22.03.2024: Es ist eine Schock-Nachricht: Die britische Prinzessin Kate hat Krebs. Die Ehefrau des britischen Thronfolgers Prinz William bekommt Chemotherapie. Sie meldet sich mit einer Videobotschaft.
O-Ton Prinzessin Kate
«Im Januar wurde ich in London einer grossen Bauchoperation unterzogen, und damals ging man davon aus, dass ich nicht an Krebs erkrankt sei. Die Operation war erfolgreich. Tests nach der Operation zeigten aber, dass Krebs vorhanden war. Mein Ärzteteam riet mir daher zu einer vorbeugenden Chemotherapie, und ich befinde mich jetzt in der Anfangsphase dieser Behandlung. Das war natürlich ein riesiger Schock.»
William und sie hätten alles getan, was sie konnten, um das im Interesse der jungen Familie privat zu verarbeiten und zu bewältigen.
O-Ton Prinzessin Kate
«Wie Sie sich vorstellen können, hat das Zeit gebraucht. Ich habe Zeit gebraucht, um mich von der grossen Operation zu erholen und mit der Behandlung beginnen zu können. Vor allem aber haben wir Zeit gebraucht, um George, Charlotte und Louis alles in einer für sie angemessenen Weise zu erklären und ihnen zu versichern, dass es mir gut gehen wird.»
Die Familie brauche jetzt etwas Zeit, Raum und Privatsphäre, während Kate ihre Behandlung abschliessen könne.
O-Ton Prinzessin Kate
«Meine Arbeit hat mir immer viel Freude bereitet und ich freue mich darauf, wieder dabei zu sein, wenn es möglich ist, aber jetzt muss ich mich auf meine vollständige Genesung konzentrieren. (...) Es geht mir gut und ich werde jeden Tag stärker, indem ich mich auf die Dinge konzentriere, die mir helfen, zu heilen – mental, körperlich und seelisch.»
22.03.2024
Prinzessin Kate hat Krebs und bekommt Chemotherapie
London, 22.03.2024: Nachdem die Spekulationen aus dem Ruder gelaufen sind, meldet sich Prinzessin Kate nun überraschend selbst zu Wort. Ihre Diagnose ist ein Schock:
Bei der Prinzessin ist nach ihrer Bauch-Operation Krebs diagnostiziert worden. Die Ehefrau des britischen Thronfolgers Prinz William bekommt Chemotherapie, das sagte sie in einer veröffentlichten Videobotschaft. Das sei natürlich ein grosser Schock gewesen, so die 42-Jährige. Zuvor hatte es wochenlang Spekulationen um ihren Gesundheitszustand gegeben.
Die Schwiegertochter von König Charles III., der ebenfalls wegen einer Krebserkrankung behandelt wird, nimmt seit Längerem keine öffentlichen Termine wahr. Nach Angaben des Palasts war Kate Mitte Januar im Bauchraum operiert worden. Eine Diagnose wurde nicht genannt, es hiess damals lediglich, dass es keine Krebserkrankung sei.
22.03.2024
Nach Charles' Krebsdiagnose: William und Harry am Zug
London/Sandringham, 07.02.2024: Der britische König Charles hat Krebs. Er wird deshalb vorübergehend keine öffentlichen Termine wahrnehmen. Zeit also für den Thronfolger Prinz William, stärker ins Rampenlicht zu treten.
Erstmals seit Bekanntwerden der Krebserkrankung soll der Thronfolger am Mittwoch wieder in der Öffentlichkeit auftreten.
Die Augen der Welt dürften nun auf den Prinzen von Wales gerichtet sein. Der hatte zuletzt eine Auszeit von seinen royalen Pflichten genommen hatte. Er musste sich während eines Klinikaufenthalts seiner Frau, Prinzessin Kate, um die gemeinsamen Kinder kümmern. Kate hatte sich kürzlich einer Bauch-OP unterzogen und soll sich noch bis nach Ostern erholen.
Doch auch an Prinz Harry gibt es Erwartungen. Der jüngere Sohn des Monarchen, der sich vor einigen Jahren von seinen royalen Pflichten lossagte und inzwischen in den USA lebt, reiste nach Bekanntwerden der Krebsdiagnose eiligst nach Grossbritannien.
Eine Aussöhnung mit Harry könne sich womöglich heilsam auswirken, spekulierten britische Medien. Doch ein Treffen zwischen den einst als unzertrennlich geltenden, aber inzwischen verfeindeten Brüdern Harry und William sei nicht geplant, hiess es bei der BBC und anderen namhaften Medien.
08.02.2024
57'000 Unterschriften gegen die neue Gesundheitsfinanzierung
Papst sagt Teilnahme an Karfreitagsprozession ab
«War natürlich ein riesiger Schock»: Prinzessin Kate macht Krebserkrankung öffentlich
Prinzessin Kate hat Krebs und bekommt Chemotherapie
Nach Charles' Krebsdiagnose: William und Harry am Zug