Diese Hausmittel helfen Mückenstiche: Ist Kratzen wirklich schädlich?

dpa/kd

31.7.2018

Es juckt und juckt – kaum einer kann da dem Drang widerstehen, nicht zu kratzen. Doch darf ich das – oder wird der Mückenstich dadurch wirklich schlimmer?
Es juckt und juckt – kaum einer kann da dem Drang widerstehen, nicht zu kratzen. Doch darf ich das – oder wird der Mückenstich dadurch wirklich schlimmer?
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Stechmücken sind so etwas wie die Kehrseite eines heissen Sommers. Die Biester lieben uns, besser gesagt unser Blut. Sie plagen uns am See und bringen uns um den Schlaf. Und dann hinterlassen sie noch winzige juckende Einstiche auf unserem Körper. Was tun, wenn es so richtig juckt?

Die gute Nachricht: Mückenstiche sind lästig, aber in aller Regel harmos. Was gegen die Schwellung und den Juckreiz hilft und wann ein Stich doch ein Fall für den Arzt ist, erklärt Hautärztin Jana Witte.

Warum jucken Mückenstiche?

Wenn Mücken stechen, saugen sie nicht nur Blut, sie injizieren auch ihren Speichel in die Haut. Der Körper erkennt dieses Insektengift als Fremdkörper und schüttet zur Abwehr den Botenstoff Histamin aus. Er ist für den Juckreiz verantwortlich. Im Grunde eine lokale allergische Reaktion.

Warum bekommen manche Menschen riesige Schwellungen, wenn eine Mücke gestochen hat?

Die allergische Reaktion fällt unterschiedlich stark aus. Wie stark, ist eine Frage der Veranlagung.

Wann sind Mückenstiche ein Fall für den Arzt?

Wenn jemand nicht nur lokal auf der Haut reagiert, sondern mit dem ganzen Körper. Wer also zum Beispiel Kreislaufprobleme bekommt oder Schwierigkeiten hat zu atmen, wer Fieber oder Schüttelfrost entwickelt, der sollte zum Arzt gehen. Das gilt auch, wenn sich der Stich entzündet hat oder Sie gerade aus den Tropen zurückgekehrt sind.

Nur die weiblichen Stechmücken machen uns das Leben schwer. Während die Männchen sich hauptsächlich von Pflanzennektar ernähren, jagen Weibchen nach dem Blut von Mensch und Tier. Dabei hinterlassen sie nicht selten schmerzhafte Stichstellen auf unserem Körper.
Nur die weiblichen Stechmücken machen uns das Leben schwer. Während die Männchen sich hauptsächlich von Pflanzennektar ernähren, jagen Weibchen nach dem Blut von Mensch und Tier. Dabei hinterlassen sie nicht selten schmerzhafte Stichstellen auf unserem Körper.
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Was kann man selbst nach einem Mückenstich tun?

Niemals kratzen! Denn beim Kratzen verteilt sich der Speichel der Mücke und der Juckreiz wird schlimmer. Zudem steigt das Risiko für eine bakterielle Entzündung. Am besten ist es, die Stelle sofort zu kühlen oder ein lokales Antihistaminikum aufzutragen. Diese Gels aus der Apotheke kann man auch im Kühlschrank aufbewahren. Wer übersät ist mit Stichen und unter dem Juckreiz leidet, kann auch versuchen, ihn mit einem frei verkäuflichen Antiallergikum zu lindern.

Helfen elektronische Stichheiler gegen den Juckreiz?

Elektronische Stichheiler sollen Juckreiz und Schwellung sofort lindern, indem sie die betroffene Hautstelle erhitzen, denn die Proteine im Mückenspeichel sind hitzelabil. Grössere Untersuchungen dazu sind nicht bekannt. Der Stift muss allerdings sofort nach dem Stich angewendet werden. Alternativ kann man auch einen Löffel erhitzen, und einen kurzen Moment auf den Mückenstich legen. Aber Vorsicht vor Verbrennungen!

10 Hausmittel gegen Mückenstiche:

Kein Problem, wenn Sie gerade keine Stichheiler, Gels oder Salben zur Hand hatben. In Küche und Garten finden sich unzählige Mittel, die zur Linderung des lästigen Juckreiz angewandt werden können.

1. Gänseblümchen

Im Park gestochen? Der Saft von Blüten, Blättern und Stielen des weissen Gänseblümchens kann den Juckreiz lindern. Einfach ausdrücken und auf die betroffene Stelle tupfen. 

2. Honig

Honig wird eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Und das Wundermittel findet sich beinahe in jedem Haushalt. Direkt auf den Mückenstich aufgetragen sollen Juckreiz und Schwellung verschwinden.

3. Kartoffeln und Tomaten

Von der Kartoffel oder Tomate wird eine Scheibe abgeschnitten und direkt auf den Stich gelegt. Das hat eine leicht entzündungshemmende, vor allem aber kühlende Wirkung.

4. Weisskohl 

Der Saft eines verriebenen Weisskohlblattes hat eine Juckreiz-stillende Wirkung und kann eine Entzündung verhindern.

5. Apfelessig

Träufeln Sie etwas Apfelessig auf einen Wattebausch und betupfen Sie den Mückenstich. Schwellung und Juckreiz werden sofort gelindert und die Stichstelle gekühlt.

6. Salzwasser

Einen Teelöffel Speisesalz in etwas kaltem Wasser auflösen und auf die betroffene Stelle auftragen, schon verschwindet der lästige Juckreiz.

7. Quark

Quark kühlt, wirkt abschwellend und entzündungshemmend, nicht nur bei Sonnenbrand, sondern auch bei Mückenstichen.

8. Zwiebeln

Der Schwefel im Zwiebelsaft ist antibakteriell, desinfiziert und lindert den Juckreiz. Eine Zwiebel halbieren und mit der aufgeschnittenen Fläche direkt auf den Stich legen.

9. Spitzwegerich

Unterwegs in der Natur ein beliebter Trick, denn Spitzwegerich findet man häufig am Wegrand von Acker und Fettwiese. Die Blätter des Spitzwegerich werden in der Hand verrieben und direkt auf den Stich aufgetragen, dies hilft gegen die Schwellung und das Jucken.

10. Spucke

Die gute alte Spucke hat man immer zur Hand. Sie enthält schwache Schmerzstiller und Antihistamine, und der Stich wird durch die Spucke gekühlt.

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