«World Happiness Report»Finnen sind am glücklichsten, Schweizer etwas unglücklicher
Steffen Trumpf und Sigrid Harms, dpa
21.3.2019
Schweigsam und schwermütig – so lauten die Klischees: Zum zweiten Mal in Folge wurden sie nun widerlegt. Laut Weltglücksbericht ist Finnland das glücklichste Land der Welt. Die Schweiz rutscht um einen Platz auf Rang sechs ab.
Generell geht es in Skandinavien den Menschen besonders gut, wie der am gestrigen «Weltglückstag» bei den Vereinten Nationen (UN) in New York veröffentlichte Bericht zeigt:
Dänemark rangiert auf Platz zwei, gefolgt von Norwegen und Island. Die Schweiz landet auf Rang sechs, die USA auf Platz 19. Am unglücklichsten sind die Menschen im Südsudan, in der Zentralafrikanischen Republik und in Afghanistan.
Was macht die Finnen so glücklich? In Helsinki erhält man auf diese Frage unterschiedliche Antworten. Eine Mutter, die ihr Neugeborenes über den Platz vor dem Dom der finnischen Hauptstadt schiebt, sagt: «Wir leben einfach in einem grossartigen Land mit einer wunderschönen Natur. Das Bildungssystem ist sehr gut, alles ist sauber und sicher.»
Saunas, Freiräume und Alkohol
Im hippen Stadtteil Kallio macht eine 29-jährige Kellnerin in einem Café neben den vielen grünen Plätzen der Hauptstadt und der sauberen Luft auch andere Faktoren aus. «Wir wissen, wie man allein ist und auf seine eigenen Freiräume achtgibt. Wir haben unsere Saunas. Wir trinken am meisten Kaffee.» Nach einer kurzen Pause ergänzt sie: «Und Alkohol. Aber das macht uns nicht glücklich, glaube ich.»
Der Glücksreport basiert auf Gallup-Umfragen, die im Laufe von drei Jahren erstellt wurden, und vergleicht 156 Länder. Die Bürger wurden gefragt, wie glücklich sie sich selbst fühlen. Zudem wurden Faktoren wie Bruttoinlandsprodukt, Lebenserwartung und Korruption in Regierung und Wirtschaft berücksichtigt. Diesmal konzentriert sich der Bericht auf das «Glück in der Gemeinschaft» – und wie soziale Medien und Technologie, soziale Normen, Konflikte und die Regierungspolitik das Glück des Einzelnen beeinflussen.
«Wie Gemeinschaften in Schulen, am Arbeitsplatz, in Stadtteilen oder in sozialen Medien miteinander interagieren, hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Glück der Welt», sagte einer der Mitherausgeber des Berichts, John Helliwell von der University of British Columbia.
#Onnellinen – das bedeutet «glücklich»
Die Sozialpsychologin Jennifer De Paola von der Universität in Helsinki hat sich angeschaut, welche Themen man in Finnland unter dem Hashtag #onnellinen – das bedeutet «glücklich» – in sozialen Medien veröffentlicht. Ihr Ergebnis: Vor allem Bilder mit Freunden und Familie, aber auch Haustiere, Eindrücke aus der Freizeit und der Natur verknüpften die Menschen auf Instagram und Co. gern mit ihrem Glücklichsein.
In Finnland schaffe man es, in solchen Posts bescheiden zu bleiben, so De Paola. «Der durchschnittliche Finne würde zum Beispiel nicht mit einer Beförderung oder Gehaltserhöhung angeben», sagt die Forscherin. Das mache ebenfalls glücklich: «Soziales Vergleichen steht in wissenschaftlicher Hinsicht in Verbindung mit Angst und Unglücklichsein, besonders im Zeitalter sozialer Medien.»
Eines der Wörter, die die Finnen am besten beschreiben, ist «Sisu». Das lässt sich am ehesten mit «Beharrlichkeit» übersetzen, mit der die Finnen unter anderem ihr raues Klima meistern, wie De Paola sagt. Das finnische Glück fusse zudem auf sozialer Sicherheit und den Möglichkeiten, sich selbst stets neu erfinden zu können. Jeder sei gleich, niemand werde ausgeschlossen.
«Einwanderer fühlen sich in Finnland genauso wohl wie die Einheimischen», sagt sie. Auch das Vertrauen untereinander spiele eine große Rolle, wie etwa der Blick vor das Café in Kallio zeigt: Dort hat eine Mutter ihr Baby im Kinderwagen vor dem Lokal abgestellt – ohne Angst davor zu haben, ihrem Kind könnte irgendetwas zustossen.
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Bild: Jesús «Chucho» León
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