Perfekte Rundumsicht: Der Aussichtsturm auf dem Hohenbogen bietet 360-Grad-Panorama.
Riesenturm mit Wendeltreppe: Vom Hohenbogen aus hörten die westlichen Mächte während des Kalten Krieges den Funkverkehr im Osten ab.
Früher Spionageort, heute Touristenziel: Die ehemaligen «Nato-Türme» im Bayerischen Wald locken Besucher an.
Erinnerung an eine furchtsame Zeit: der Eingang zum Atombunker der ehemaligen Militäranlage «Sektor.f».
Michael Schreiner im Kommandozentrum des Atombunkers – er organisiert Besichtigungen des «Sektor.f», der 1967 als Teil einer Kette von fünf Abhörstationen zwischen Ostsee und Bayerischen Wald in Betrieb genommen wurde.
«Vorsicht Schusswaffengebrauch» – ein Überbleibsel aus der Zeit des Kalten Krieges.
Lauschangriff: Auf dem Cerchov befindet sich ein ehemaliger Spionageturm, über den die Sowjets in den Westen lauschten.
Den Blick vom Cerchov können heute Touristen geniessen – in Zeiten des Kalten Krieges war es lebensgefährlich, sich dem Berg zu nähern.
Liegt gleich hinter der deutsch-tschechischen Grenze: Der Cherchov ist heute ein beliebtes Ausflugsziel.
Nato-Türme auf dem Hohenbogen: Die Wendeltreppe links führt hinauf zur Aussichtsplattform.
Früher Spionageort, heute Touristenziel
Perfekte Rundumsicht: Der Aussichtsturm auf dem Hohenbogen bietet 360-Grad-Panorama.
Riesenturm mit Wendeltreppe: Vom Hohenbogen aus hörten die westlichen Mächte während des Kalten Krieges den Funkverkehr im Osten ab.
Früher Spionageort, heute Touristenziel: Die ehemaligen «Nato-Türme» im Bayerischen Wald locken Besucher an.
Erinnerung an eine furchtsame Zeit: der Eingang zum Atombunker der ehemaligen Militäranlage «Sektor.f».
Michael Schreiner im Kommandozentrum des Atombunkers – er organisiert Besichtigungen des «Sektor.f», der 1967 als Teil einer Kette von fünf Abhörstationen zwischen Ostsee und Bayerischen Wald in Betrieb genommen wurde.
«Vorsicht Schusswaffengebrauch» – ein Überbleibsel aus der Zeit des Kalten Krieges.
Lauschangriff: Auf dem Cerchov befindet sich ein ehemaliger Spionageturm, über den die Sowjets in den Westen lauschten.
Den Blick vom Cerchov können heute Touristen geniessen – in Zeiten des Kalten Krieges war es lebensgefährlich, sich dem Berg zu nähern.
Liegt gleich hinter der deutsch-tschechischen Grenze: Der Cherchov ist heute ein beliebtes Ausflugsziel.
Nato-Türme auf dem Hohenbogen: Die Wendeltreppe links führt hinauf zur Aussichtsplattform.
Einst konnte man sich ihnen nur unter Lebensgefahr nähern. Heute kann jeder die Horch- und Spionagetürme auf den Bergen des Bayerischen Waldes besichtigen – eine Reise in die Zeit des Kalten Krieges.
Auf genau 1111 Meter über dem Meer behindert nichts den Blick in den Bayerischen Wald und hinüber nach Tschechien. Den Erbauern des Riesenturms über Neukirchen beim Heiligen Blut ging es allerdings nicht um die Aussicht.
Sie wollten Signale aus dem Osten abhören, den Funkverkehr russischer Migs und feindlicher Kommandozentralen jenseits der Grenze. Deutsche, amerikanische und französische Soldaten hörten 40 Jahre lang mit. Angeblich reichten ihre Ohren fast bis zum Schwarzen Meer.
Auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs, am 1042 Meter hohen Cerchov, nur ein paar Kilometer Luftlinie vom Hohenbogen entfernt, stand praktisch auf Augenhöhe einer der wichtigsten Spionageposten des Warschauer Pakts. Er rühmte sich, Funk- und Richtfunkverbindungen der Nato bis nach Paris abhören zu können.
Bier und Schnitzel in der Militär-Baracke
Irrwitzige Mengen an Informationen aus dem Militär, der Politik und der Wirtschaft des Westens schöpften die russischen und tschechischen Lauscher ab. Mit dabei war das DDR-Ministerium für Staatssicherheit, dessen Hauptabteilung III den Telefon-, Fax- und Fernschreibverkehr in der Bundesrepublik anzapfen und dabei reiche Beute machen konnte.
Damals war es lebensgefährlich, sich dem Cerchov-Gipfel zu nähern. Heute lassen sich die Anlagen des Warschauer Pakts bei einer etwa zweistündigen Wanderung vom bayerischen Waldmünchen oder bequem per Bus erreichen.
Wo einst Soldaten patrouillierten, werden heute in einer zum Bistro umgewandelten Militär-Baracke Pilsner Bier und Schnitzel mit Pommes verkauft. Nachdem der Lauschposten 2004 aufgegeben worden war, wurde er später zu einem symbolischen Preis an den jungen Michael Schreiner verkauft.
Drüben im bayerischen Neukirchen waren die Nato-Türme, wie sie in der Bevölkerung genannt wurden, weithin sichtbar. Nachdem der Lauschposten 2004 aufgegeben worden war, wurde er später zu einem symbolischen Preis an Michael Schreiner verkauft.
Der heute 36-Jährige baute auf den höchsten der verbliebenen zwei Nato-Türme nicht nur eine grosse Aussichtsplattform, auf die 262 Stufen einer kühnen, stählernen Aussentreppe führen.
Schreiner organisiert auch Besichtigungen des «Sektor.f». Das war die militärische Bezeichnung der Anlage, die 1967 als Teil einer Kette von fünf Abhörstationen zwischen Ostsee und Bayerwald in Betrieb genommen wurde. Und so heisst auch der Verein, der sich inzwischen mit Schreiner um Erhalt und Entwicklung der Anlage kümmert.
Grandiose Aussicht
«Sektor.f» bot fast 200 amerikanischen und französischen Militärs Platz, nochmal so viele Soldaten von Luftwaffe und Heer sowie Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes kamen hinzu. «Die Türme waren das Nato-Cyber-Center der Siebzigerjahre, das mit immensem Aufwand betrieben wurde», sagt Schreiner. Was immer auch ausspioniert werden sollte, es musste komplett von Menschen abgehört und dokumentiert werden – eine mühsame und zeitraubende Arbeit.
Schreiner und seine Helfer kümmern sich mit grossem persönlichen und finanziellen Aufwand um den Erhalt der einst geheimsten Teile des Militärkomplexes. Mittelfristig möchten sie aus dem Militärkomplex ein Symbol des Friedens und der Völkerverständigung, nämlich ein Bildungs- und Begegnungszentrum für junge Leute aus ganz Europa machen.
Schon jetzt dient die Anlage friedlichen Zwecken: Amateurfunker aus ganz Deutschland nutzen sie gern für ihr Hobby – und Touristen wie Einheimische freuen sich über die grandiose Aussicht.
Spionagetürme im Bayerischen Wald: Zugänglich sind «Sektor.f» und die Aussichtsplattform (sechs Euro Eintritt) von April bis September. Das Gelände ist über eine Strasse erschlossen, die im letzten Teil nur mit Ausnahmegenehmigung befahren werden darf. Frei ist die Zufahrt bis zum Wanderparkplatz bei der Diensthütte des Hohenbogen. Von dort sind es noch rund vier Kilometer bis zum Gipfel. Schöner ist jedoch die etwa halbstündige Wanderung von der Bergstation der Hohenbogen-Sesselbahn bei Neukirchen.
Für den Cerchov auf der tschechischen Seite empfiehlt sich eine zweistündige Wanderung ab Waldmünchen über den Cerchovsteig. Die Anlage auf dem Gipfel ist im Mai und Juni an Wochenenden geöffnet, im Juli und August täglich ausser montags, sowie im September und Oktober nur an den Wochenenden.
Historische Pfade: Das sind die 12 schönsten Wanderwege der Schweiz
Historische Pfade: Die 12 schönsten Wanderwege
Twinigstrasse, Binntal, VS: Als die Engländer im 19. Jahrhundert die Reize des abgeschiedenen Binntals entdeckten, musste der alte Saumpfad durch die gefährliche Twingischlucht für Karren befahrbar gemacht werden. In den 1930er Jahren folgte die Postautostrasse, der heutige Wanderweg. Dauer: 2 Stunden 30 Minuten, Länge: 8,8 Kilometer.
Canal d'Entreroches, VD: Eine schiffbare Wasserstrasse zwischen dem Mittelmeer und der Nordsee: Ein Traum, der im 17. Jahrhundert im Waadtland beinahe Realität geworden wäre. Die Wanderung führt entlang der Spuren dieses schliesslich nicht zu Ende gebrachten Bauvorhabens. Dauer: 2 Stunden 30 Minuten, Dauer: 9,9 Kilometer.
Le Doubs, un paysage culturel, JU: Die Transportwege von den Dörfern auf dem Freiburger Hochplateau zu den Ufern des tief in den Jurakalk eingefressenen Flusses zeugen von frühindustriellen Produktionsbetrieben, die mit dem Aufkommen der Dampfmaschine an Wichtigkeit verloren. Dauer: 3 Stunden 30 Minuten; Länge: 12,5 Kilometer.
Pilgerweg nach Mariastein, BL/S0: Mariastein erfreut sich als zweitwichtigster Marienwallfahrtort der Schweiz ungebrochener Anziehungskraft über die Religionsgrenzen hinweg. Der historische Pilgerweg zur Felsenkapelle gibt Aufschluss über die Glaubensvorstellungen verschiedener Epochen. Dauer: 3 Stunden, Länge: 10.9 Kilometer.
Obere Hauensteinlinie, BL: Die Tour im wilden Baselbiet führt entlang dem Bahnwanderweg von Läufelfingen nach Sissach bis zum Nordportal des Hauensteintunnels. Zu entdecken sind die pionierhaften Bauwerke für die einst äussert wichtige und anspruchsvolle Eisenbahnstrecke. Dauer: 2 Stunden 50 Minuten; Länge: 10,9 Kilometer.
Alte Schollbergstrasse, SG: Als der Rhein noch ungezähmt durchs Tal floss, reichten seine Wasser bis an die Felswände des Schollbergs. Die eidgenössische Tagsatzung beschloss 1490, die Schlüssestelle zwischen Vild und Obertrübbach durch eine Strasse besser passierbar zu machen. Dauer: 2 Stunden 45 Minuten, Länge: 10,9 Kilometer.
Römerweg, Filzbach, GL: Der Panoramaweg entlang des Kerenzerbergs bieter spektakuläre Aussichten über den Walensee und auf die Churfirsten. Per Schiff geht es über den einst bedeutenden Wasserweg nach Weesen, das vor der Eröffnung der Autobahn 1986 ein wichtiger Hafenort war. Dauer: 3 Stunden 30 Minuten, Länge: 11,8 Kilometer.
Rigibahnen, LU/SZ: Der Panoramaweg entlang der 1931 stillgelegten Bergbahnstrecke von Kaltbad zur Scheidegg lässt nachvollziehen, wie geschäftstüchtige Innerschweizer im 19. Jahrhundert die «Königin der Berge» über ein Gesamtpaket von Bahn und Hotel vermarketet. Dauer: 2 Stunden 30 Minuten, Länge: 7,8 Kilometer.
Alter Brünigweg, OW/BE: Der Passweg über den Brünig könnte bereits in der Antike begangen worden sein. Die Wanderung startet in der katholischen Zentralschweiz und führt auf dem alten Saumpfad ins reformierte Berner Oberland, parallel zur Golden-Pass-Linie Richtung Haslital. Dauer: 1 Stunde 45 Minuten, Länge: 5,1 Kilometer.
Auf den Grimsel, BE: Vom Transportweg zur Energielandschaft: Wie ein alpines Tal von tatkräftigen Menschen über Jahrhunderte überwunden und nutzbar gemacht wurde, lässt sich auf dem alten Saumpfad auf den Grimsel erleben. Dauer: 3 Stunden, Länge: 8 Kilometer.
Alte Averserstrass, GR: Die 1895 eröffnete Kunststrasse brachte den abgelegenen Dörfern im Hochtal die erste fahrbare Verbindung nach Andeer. Kühne Bogenbrücken begleiten den Weg zu den einsamen Walsersiedlungen, die bereits im 13. Jahrhundert entstanden sind. Dauer: 3 Stunden 30 Minunten, Länge: 12,4 Kilometer.
Madonna del Sasso, TI: Das Konzept des «Heiligen Berges» stammt aus der Zeit der Gegenreformation, als die Katholische Kirche mit neuen Strategien um Gläubige kämpfte. Die Rundwanderung führt zur Wallfahrtskirche Madonna del Sassound und bietet grandiose Aussichten über Locarno. Dauer: 1 Stunden, Länge: 2,3 Kilometer.
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