Unter TageNur für Hartgesottene – im Paddelboot durchs Bergwerk
Thomas Schöne, dpa
26.1.2020
Führungen durch Bergwerke gibt es so einige. Im Harz lockt eine Tour für Hartgesottene – durch knietiefes Wasser und auf allen Vieren durch enge Gänge. An einer Stelle sind sogar Boote nötig.
Sanft gleitet der Förderkorb den Schacht hinunter. Die Grube empfängt die zehn Besucherinnen und Besucher bei angenehmen 14 Grad. Lampen an den Felswänden verbreiten schwachen Lichtschein.
«Einen Teil der Strecke werden wir auch im Paddelboot fahren», stimmt Gästeführer Thomas Wäsche die Abenteurer auf die rund fünfstündige Tour ein. «Wir sind jetzt in etwa 283 Metern Tiefe.»
Seit etwa 20 Jahren bietet das Museum Erlebniszentrum Bergbau Röhrigschacht Wettelrode im deutschen Südharz längere Exkursionen unter Tage an. Diese spezielle Tour gibt es erst seit kurzer Zeit.
Harte Arbeit, starker Glaube
Jeder in der Gruppe trägt einen Helm mit Grubenlicht und eine Wathose. Auch Pfarrer Klemens Niemann vom evangelischen Pfarramt Sangerhausen, ganz in der Nähe. «Bei mir in der Gemeinde gibt es viele ehemalige Bergleute. Für mich ist das eine andere Welt. Um sie besser zu verstehen, möchte ich ihren Arbeitsort erleben», sagt er. «Die Bergmänner sind sehr fromm, wenn man unter Tage ist, muss man einfach einen starken Glauben haben.»
Eine Puppe demonstriert den Arbeitsplatz eines Bergmanns vor über 130 Jahren. Die Kupfererzbrocken kamen auf einen flachen Wagen, «Hunt» genannt. 14-jährige Lehrlinge, sogenannte Treckejungen, zogen ihn per Strick am Fuss angebunden durch die Strecken. «Die Jungs mussten 10 bis 15 Mal am Tag diese zentnerschweren Hunde zur Verladestation ziehen», sagt Wäsche.
Nur die Grubenlampen auf den Köpfen der Besucher und Taschenlampen schaffen Licht mitten im Stockdunkeln. Der Untergrund ist schlammig. Die Helme stossen immer wieder gegen die Decke des Ganges.
Das Wasser läuft von der Decke in Strömen herab. «Die Wasseraustritte bezeichnet der Bergmann als Traufen», erklärt Wäsche. Auch der Boden ist jetzt von strömenden Wasserrinnen durchzogen. Wer eine alte Regenjacke zu Hause eingepackt hat, ist im Vorteil.
Ein besonderes Farbenspiel
Der Mut wird belohnt. Die kargen Wände sind mit einzigartigen, ineinanderfliessenden Farben überzogen und lassen die Besucher erstaunen. Die Farbpalette reicht von kräftigen Brauntönen über Weiss, Grün, Türkis, Blau und Schwarz.
«Das ist unser «Grünes Gewölbe», und es ist sicherer als das in Dresden», sagt der Gästeführer in Anspielung auf den Juwelendiebstahl in der sächsischen Landeshauptstadt. Seit der Schacht 1885 aufgegeben wurde, löste das permanent fliessende Wasser in kurzer Zeit Mineralien aus dem Kalkgestein, die sich als Kruste über die Wände legten.
Der Weg bleibt feucht, weil das Wasser ununterbrochen aus den Traufen läuft. Mittlerweile steht die Gruppe vor dem «Bremsberg». Das ist eine abschüssige Strecke. «Hier rollten die mit Erz beladenen Wagen nach unten zum Hauptstollen, gleichzeitig zog ihr Gewicht auf der Gegenspur leere Wagen nach oben. Das war eine Transporterleichterung ohne Maschinenkraft», erklärt Wäsche. Die Anlage samt Transportwagen ist nicht mehr vorhanden. Heute ist der Hang bequem begehbar.
Im Boot durch die Dunkelheit
Es folgt ein besonderer Abschnitt. Auf ein paar Metern liegen noch Stahlgitterroste, doch dann stehen alle im Wasser. Bis zum Grund ist es etwa einen halben Meter tief, zum Glück halten die Wathosen dicht. Hier liegen vier Paddelboote. Mit Hilfe der Paddel und mit der leichten Strömung geht es zügig auf dem schmalen Wasserweg voran.
Nach etwa 350 Metern geht es wieder aus den Booten heraus ins knietiefe Wasser. Es wird eng. «Wer glaubt, es nicht zu schaffen, kann hier warten, bis wir zurückkommen», sagt Wäsche. Keiner will zurückbleiben. Der Gästeführer gibt Knieschützer aus.
Der Weg ist an dieser Stelle nur knapp 60 Zentimeter hoch. Auf allen Vieren kriechend geht es im Grubengang voran. Immer wieder berührt der Rücken die Decke. Endlich, das Ende des Kriechweges ist erreicht. Ein Hohlraum sorgt für Entspannung.
Die Geschichte des Bergbaus
Die ersten Bergleute begannen im Mansfelder Land vor rund 800 Jahren nach Kupfererz zu graben. Das Flöz, die kupferhaltige Gesteinsschicht, zog sich 42 Kilometer durch das Gebiet am Harzrand entlang, fällt flach in die Tiefe ein und entstand vor etwa 257 Millionen Jahren.
Am Anfang wurde das Kupfererz von der Erdoberfläche gesammelt und später aus zwei bis drei Meter Tiefe im Tagebau gefördert. Ab dem Jahr 1750 wurde intensiv Bergbau betrieben. Insgesamt wurden aus dem Erz des Gebietes rund 2,6 Millionen Tonnen Kupfer und 14 213 Tonnen Silber gewonnen.
Allein zwischen 1951 und 1990 kamen rund 820 000 Tonnen Kupfer zusammen. Ausserdem waren im Kupfererz in geringen Anteilen 52 weitere Metalle enthalten, darunter Silber, Zink, Blei und Gold. «Zum Schluss war das Mansfelder Revier der grösste Silberproduzent Europas», sagt Wäsche. Im August 1990 war mit dem Kupfererzabbau Schluss.
Vom Jahrhunderte langen Bergbau in der Region sind riesige, kegelförmige Abraumhalden geblieben. Rund 1300 Schächte durchziehen die Landschaft. Der Röhrigschacht bei Wettelrode wurde Schaubergwerk. Hier steht das älteste noch im Betrieb befindliche stählerne Schachtfördergerüst Deutschlands von 1888.
Zum Abschluss sitzt die Gruppe in rund 300 Metern Tiefe bei einem herzhaften Bergarbeiter-Essen zusammen – mit Fettbroten, Kaffee und Grubenschnaps zusammen.
Das sind die zwölf verrücktesten Pflanzen der Welt
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
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Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
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Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
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Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
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Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
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Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
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Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
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Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
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Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
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Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
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Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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Am Donnerstag sind die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln und Berlin betroffen.
Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV sind allein davon etwa 90 000 Reisende betroffen, mehr als 580 Flugverbindungen dürften abgesagt werden.
Nachwehen könnte zudem der zweitägige Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals in Frankfurt und München haben.
Und was noch dazu kommt: Auch an diesem Freitag können Fluggäste in Deutschland nicht überall damit rechnen, wie geplant ans Ziel zu kommen: Verdi hat auch für Freitag zu weiteren Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals aufgerufen.
Dann soll es nach Angaben von Verdi nach und nach die fünf Flughäfen Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig treffen.
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