Anstehen zum Shoppen Supreme: Ein Label wird zum Superstar

Mara Ittig

24.7.2018

Supreme ist längts nicht mehr nur an Jungs mit Skateboard zu sehen. Das Label ist High Fashion geworden.
Supreme ist längts nicht mehr nur an Jungs mit Skateboard zu sehen. Das Label ist High Fashion geworden.
Getty Images

Immer wieder lässt sich beobachten, wie einzelne Marken oder Produkte bis zum Absurden gehypt werden. Social Media macht's möglich. Aktuelles Beispiel: Das Skater-Label Supreme. 

Wie kommt es, dass ein Brite, der wohlgemerkt nicht Skateboard fährt, in New York einen Skater-Shop gründet und damit ein Erfolgsmärchen schreibt? In der Blütezeit der coolen Skater-Marken gründete James Jebbia 1994 an der New Yorker Lafayette Street den ersten Supreme-Shop. Er wollte es besser machen als die Konkurrenz. Hat er wohl. 

Skater-Mode macht Supreme immer noch. Nur: Supreme ist längts nicht mehr nur an Jungs mit Skateboard unter dem Arm zu sehen. Das Label ist High Fashion geworden.

Alle wollen Supreme

Man kann Supreme getrost als Label of the Moment bezeichnen. Als King of Cool unter den Marken. Keine Marke wird aktuell mehr gehyped. So ziemlich jeder Influencer oder Superstar zeigt sich auf seinen Social-Media-Kanälen mit Supreme.  

Hochkarätige Kollaborationen heizen den Hype an 

Sogar traditionelle Luxushäuser wie Louis Vuitton oder jüngst Koffer-König Rimowa setzen auf eine Zusammenarbeit mit der Marke mit dem Rot-Weissen Logo ein. Mit durchschlagendem Erfolg: Die Stücke aus der Zusammenarbeit mit Louis Vuitton sind unfassbar teuer und gehen weg wie warme Weggli. Sie werden auf Auktionshäusern wie Ebay zum Teil  im sechsstelligen Bereich zum Kauf angeboten. Wir reden von 15'000 Franken - für einen Pulli. Und sogar das Auktionshaus Christie's bietet die Teile zum Verkauf.  Ein Ritterschlag.

Louis Vuitton/Supreme #LVxSUPREME

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Das Motto lautet: Mach dich rar. Vor den wenigen Läden stehen die Menschen Schlange. Wie vor coolen Clubs. Das ist auch das Geheminis der Marke. Supreme ist cool. So cool, dass sie nicht einmal Werbung machen für ihre Produkte. Und auch nur in ausgewählten Städten Shops haben (es sind weltweit gerade mal 11 Läden, sechs davon stehen in Japan ). Die «Süddeutsche Zeitung» bezeichnet Supreme unlängst als «In-Diskothek unter den Modemarken». Inklusive Warteschlangen und Eingangskontrollen. 

Der sogenannte Weekly Drop heizt den Hype zusätzlich an: Jeden Donnerstag erreicht eine neue Warenlieferung die Läden. Die Jünger pilgern hin und stellen sich geduldig in die Warteschlange. Wie dereinst beim neusten Wurf von Apple.

Die Menschen stehen vor dem Louis Vuitton Shop in Miami Schlange, um eines der begehrten Teile aus der Zusammenarbeit zu erhaschen.
Die Menschen stehen vor dem Louis Vuitton Shop in Miami Schlange, um eines der begehrten Teile aus der Zusammenarbeit zu erhaschen.
Getty Images

Auf klassische Werbung oder gar eine Präsenz an offiziellen Anlässen wie der Fashion Week verzichtet Supreme. Gründer James Jebbia macht sich rar. Die Strategie geht auf. Und passt zur rebellischen Marke, die eben anders sein will als alle anderen. 

Über 11 Millionen Menschen folgen Supreme auf Instagram, der Marktwert wird auf über eine Milliarde US-Dollar gschätzt, die Carlyle Group hat kürzlich 50 Prozent der Anteile erworben. Stars wie Madonna, Justin Bieber oder Kanye West zeigen sich auf ihren Social Media Kanälen in Supreme-Kleidern. Und helfen so tatkräftig mit, den Hype anzuheizen. Freiwillig und unaufgefordert übrigens. Und angeblich auch unbezahlt. Supreme stattet niemanden aus.

Bleibt abzuwarten, wie lange der Hype anhält. Die nächsten Aspiranten stehen auf jeden Fall schon in den Startlöchern. Jüngster Kandidat: Das französische Traditions-Haus Dior. Unter anderem mit der Neuauflage der Saddle Bag.

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