Er ist erst 15 Jahre alt und wurde jetzt von der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf wegen des Verdachts der Verabredung zu einem Verbrechen verhaftet. Wie der «Spiegel» schreibt, hat die Polizei den mutmasslichen Islamisten als Gefährder eingestuft.
Der Teenager stand wohl per Chat mit einem Islamisten im Ausland in Kontakt, dabei wurden mutmassliche Anschlagspläne besprochen. Als Ziele galten jüdische Gemeinden und Festivals.
Diese Dimension der immer jünger werdenden Terrorverdächtigen ist anscheinend ein sich ausbreitender Trend. Von 60 verhafteten Islamisten in den letzten elf Monaten sind fast zwei Drittel zwischen 13 und 19 Jahre alt, so der «Spiegel».
Nachstellen von Hinrichtungen
Der Extremismusforscher Peter Neumann bezeichnet diese Personen als «TikTok-Dschihadisten» und erklärt: «Bei nahezu allen gab es deutliche Hinweise, dass ihre Radikalisierung hauptsächlich oder sogar ausschliesslich online stattfand.»
Recherchen des Westschweizer Fernsehens RTS haben gezeigt, wie der IS dabei vorgeht. Scheinbar harmloser Kontext, Gewalt: Mit dem Nachstellen von Hinrichtungen oder Selbstmordattentaten ködert der Islamische Staat potenziellen Nachwuchs. Die Ausschnitte stammen aus Spielen auf der Spieleplattform Roblox, die User*innen im Google Play Store herunterladen können. Von dort werden sie auf TikTok verbreitet.
Für den Nachrichtendienst des Bundes ist die Bedrohungslage in der Schweiz deshalb ebenfalls hoch. Das plausibelste Terrorszenario für den Geheimdienst sei derzeit «ein Gewaltakt einer einzelnen Person, die vom Jihadismus inspiriert wurde».