Allein gegen alleAllein gegen alle: Serbiens starker Mann will Kosovo-Lösung erzwingen
dpa
30.7.2018
Zehn Jahre nach der Unabhängigkeit: Endspiel um das Kosovo beginnt
Mit Kosovo-Albanern voll besetzte Trecker überqueren auf der Flucht bei Kukes die Grenze nach Albanien. Nachdem jugoslawische Truppen im Frühjahr 1999 die Vertreibung der Kosovo-Albaner fortsetzten, begann die NATO ihren Kampfeinsatz.
Bild: dpa
Was wurde nicht schon alles aufgeboten, um den jahrzehntelangen Kosovo-Konflikt zu lösen?
Bild: Keystone
Die NATO zwang 1999 unter Beteiligung der Bundeswehr in ihrem ersten Kampfeinsatz nach dem Zweiten Weltkrieg serbisches Militär und Freischärler zum Rückzug aus dem Kosovo.
Bild: Keystone
Dort hatten sie zuvor bis zu 800'000 Albaner gewaltsam vertrieben.
Bild: Keystone
2007 stellte der frühere finnische Präsident und Friedensnobelpreisträger Martti Ahtisaari im Namen der UN nach schwierigen Verhandlungen seinen Kosovo-Plan vor - er existierte nur auf dem Papier.
Bild: Keystone
Es gibt seit fast zwei Jahrzehnten eine UN-Kosovo-Verwaltung (UNMIK) und seit zehn Jahren die grösste ausländische EU-Rechtsstaatsmission (EULEX), die beim Aufbau demokratischer Strukturen helfen soll.
Bild: Keystone
Schliesslich sorgt die von der NATO geführte Schutztruppe (KFOR) für Sicherheit, bei der Bundeswehrsoldaten einer der wichtigsten Teile sind.
Bild: Keystone
2013 gab es zwar ein erstes Abkommen - doch wurde das nie umgesetzt.
Bild: Keystone
Westliche Politiker haben auch klargemacht, dass Serbiens Staatspräsident Aleksandar Vucic als Gegenleistung für seine jahrelange Unterstützung «jetzt liefern muss». Spätestens bis zum kommenden Jahr soll die Frage vom Tisch sein, heisst es.
Bild: Keystone
Zehn Jahre nach der Unabhängigkeit: Endspiel um das Kosovo beginnt
Mit Kosovo-Albanern voll besetzte Trecker überqueren auf der Flucht bei Kukes die Grenze nach Albanien. Nachdem jugoslawische Truppen im Frühjahr 1999 die Vertreibung der Kosovo-Albaner fortsetzten, begann die NATO ihren Kampfeinsatz.
Bild: dpa
Was wurde nicht schon alles aufgeboten, um den jahrzehntelangen Kosovo-Konflikt zu lösen?
Bild: Keystone
Die NATO zwang 1999 unter Beteiligung der Bundeswehr in ihrem ersten Kampfeinsatz nach dem Zweiten Weltkrieg serbisches Militär und Freischärler zum Rückzug aus dem Kosovo.
Bild: Keystone
Dort hatten sie zuvor bis zu 800'000 Albaner gewaltsam vertrieben.
Bild: Keystone
2007 stellte der frühere finnische Präsident und Friedensnobelpreisträger Martti Ahtisaari im Namen der UN nach schwierigen Verhandlungen seinen Kosovo-Plan vor - er existierte nur auf dem Papier.
Bild: Keystone
Es gibt seit fast zwei Jahrzehnten eine UN-Kosovo-Verwaltung (UNMIK) und seit zehn Jahren die grösste ausländische EU-Rechtsstaatsmission (EULEX), die beim Aufbau demokratischer Strukturen helfen soll.
Bild: Keystone
Schliesslich sorgt die von der NATO geführte Schutztruppe (KFOR) für Sicherheit, bei der Bundeswehrsoldaten einer der wichtigsten Teile sind.
Bild: Keystone
2013 gab es zwar ein erstes Abkommen - doch wurde das nie umgesetzt.
Bild: Keystone
Westliche Politiker haben auch klargemacht, dass Serbiens Staatspräsident Aleksandar Vucic als Gegenleistung für seine jahrelange Unterstützung «jetzt liefern muss». Spätestens bis zum kommenden Jahr soll die Frage vom Tisch sein, heisst es.
Bild: Keystone
Jahrzehntelang bewegte sich im Kosovo-Konflikt nichts. Serben und Albaner wichen keinen Millimeter zurück. Serbiens starker Mann Vucic will jetzt einen Ausweg aus der Sackgasse. Kann das klappen, wenn seine Landsleute dagegen sind?
Es kommt nicht oft vor, dass Serbiens starker Mann Aleksandar Vucic Prügel von allen Seiten bezieht - von der Opposition sowieso, von der mächtigen orthodoxen Kirche und wohl auch von der schweigenden Mehrheit in seiner eigenen Regierungspartei. Doch der Staatspräsident will jetzt den Dauerkonflikt um das fast nur noch von Albanern bewohnte und vor zehn Jahren abgefallene Kosovo lösen. Er hatte das ja auch seit Jahren Bundeskanzlerin Angela Merkel versprochen. Im Gegenzug hatten Berlin und Brüssel weggeschaut, was Vucic zu Hause machte - mit den Medien oder der Justiz zum Beispiel. Hauptsache, Vucic schafft den Kompromiss im Kosovo. Und jetzt muss er liefern.
In der letzten Woche redete er erstmals Klartext. Es müsse eine «Abgrenzung» zwischen beiden Völkern geben. Denn sonst würden sich die Albaner wegen ihrer hohen Geburtenzahlen tief ins serbische Kernland ausbreiten. Sollte es keine Lösung geben, werde sich die schon heute beklagte Massenabwanderung resignierter Landsleute aus Serbien dramatisch verschärfen. Die Bevölkerungszahl könnte dann von heute sieben auf vier Millionen fallen. Ausserdem schwinde die ohnehin kleine serbische Minderheit im Kosovo drastisch.
«Eine Teilung bedeutet für mich Krieg»
Unter «Abgrenzung» verstehen die Medien die Zuschlagung des mehrheitlich von Serben bewohnten Nord-Kosovos zu Serbien. Im Gegenzug könnte die Region rund um die südserbische Stadt Presevo mit einer lokalen albanischen Mehrheit dem Kosovo angegliedert werden. «Eine Teilung bedeutet für mich Krieg», reagierte Kosovo-Regierungschef Ramush Haradinaj darauf. Staatschef Hashim Thaci will sich dagegen verstärkt um die Landsleute im Presevo-Tal kümmern und schwört die Bürger auf «schmerzhafte Kompromisse» ein.
Die EU ist klar gegen jede neue Grenzziehung. Es wird fürchtet, dass dann auch in Bosnien-Herzegowina, Montenegro oder Mazedonien dieses Beispiel Schule machen könnte. Der gesamte Balkan könnte wie bei den Bürgerkriegen in den 90er Jahren wieder in Flammen aufgehen. Doch erst muss Serbiens Vucic mal seine Bürger hinter sich bringen. Das verlangt noch Schwerstarbeit.
Denn in der neuesten Umfrage wollen über 71 Prozent auf einen EU-Beitritt verzichten, sollte dafür die völkerrechtliche Anerkennung des Kosovos die Vorbedingung sein. 43 Prozent setzen sich für das Einfrieren des Konflikts ein, um auf bessere Zeiten zu warten - und damit mehr als für jede andere Option. Vucic kann ein eventuelles Umdenken der Bürger nur schaffen, wenn er eine Verbindung der Kosovo-Frage mit seiner politischen Zukunft herstellt. Denn immerhin findet er selbst in aktuellen Umfragen bei deutlich mehr als der absoluten Mehrheit Unterstützung.
«Serbisches Jerusalem»
Rund 150 Jahre stand das Kosovo wegen seiner mittelalterlichen Klöster und Schlachtfelder im Zentrum der serbischen Nationswerdung. Als «Herz Serbiens» wurde es bezeichnet oder auch als «serbisches Jerusalem». Mit dem «Totschlagen durch Mythen, dem Verkauf von Luft, der Konstruktion von Phrasen und dem sich und andere Belügen» müssen jetzt Schluss sein, verlangt jetzt die Zeitung «Express».
Und der eigentlich nationalkonservative Parlamentarier Aleksandar Cotric macht sich über die Betonköpfe in den eigenen Reihen lustig: «Die Bereitschaft zur Befreiung des Kosovos ist riesig. Die Leute wollen Krieg», schreibt er in der Zeitung «Danas»: «Hört unsere patriotischen Analytiker! Amerika steht vor dem Kollaps, die EU zerfällt, Russland und China übernehmen die Herrschaft über den Planeten. Der antiserbische Westen haucht seine Seele aus».
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem neuen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Russlands Ziel sei es, die Energieversorgung zu treffen, damit die Menschen in der Kälte in der Dunkelheit sitzen.
«Deswegen haben wir hier noch einmal zusätzliche Mittel mobilisiert, die helfen, die Energieversorgung hier jetzt wieder aufzubauen»
12.12.2024
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Teilnahme an seiner Amtseinführung am 20. Januar in Washington eingeladen. Das berichtete der US-Sender CBS News am Mittwoch unter Berufung auf mehrere Insider. Xi wurde offenbar schon Anfang November eingeladen, kurz nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November. Es sei aber nicht klar, ob Xi die Einladung auch angenommen habe, hiess es weiter.
12.12.2024
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam
Laut Angaben des Pentagons konnte ein Erfolg bei der Entwicklung der US-Verteidigungsfähigkeit gefeiert werden. Wie das Militär am Dienstag mitteilte, war es der Missile Defense Agency bei einem Test vor der im westlichen Pazifik gelegene Insel Guam gelungen, erstmals eine luftgestützte Mittelstreckenrakete abzufangen. Das US-amerikanische Aussengebiet Guam ist ein strategischer und militärischer Aussenposten, der näher an China als an Hawaii liegt. Guam spielt eine wichtige Rolle in der Region, unter anderem auch bei der Abschreckung potenzieller Gegner. Der erfolgreiche Test des US-Militärs unterstreicht das Bemühen des Pentagons, Guams Verteidigung auch gegen eine wachsende Bedrohung durch Raketenbeschuss zu stärken.
12.12.2024
Syrien-Rückkehrer hoffen auf ein besseres Leben
Syriens neuer Interimsregierungschef Mohammed al-Baschir hat vor zu grossen Hoffnungen auf eine rasche Besserung der allgemeinen Lage im Land gewarnt. In den Kassen gebe es nur syrische Pfund, die wenig oder nichts wert seien, sagte er in einem Interview mit einer italienischen Zeitung. Finanziell gehe es dem Land sehr schlecht. Dessen ungeachtet versprach Baschir, Millionen ins Ausland geflüchteter Syrer in die Heimat zurückzuholen.
12.12.2024
Türkei greift Waffen-Transport der kurdischen YPG-Miliz in Nord-Syrien an
Laut Angaben des türkischen Geheimdienstes vom Dienstag sind von der Türkei zwölf mit Raketen und schweren Waffen beladenen Lastwagen der kurdischen YPG-Miliz im Nordosten Syriens zerstört worden. Dazu wurde ein entsprechendes Video veröffentlicht, dass zudem auch Angriffe auf ein Militärgelände in der Nähe des Flughafens Kamischli zeigen soll. Der Standort dieser Aufnahmen wurde von der Nachrichtenagentur Reuters anhand der Gebäude, Bäume und Strassenführungen überprüft, die mit Satellitenbildern übereinstimmen.
11.12.2024
Warschau: Merz ruft Scholz zu Einsatz für Ukraine-Kontaktgruppe auf
Nach der Rückkehr aus Kiew reist Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz direkt nach Warschau. Hier wirbt er für sein Konzept einer europäischen Ukraine-Kontaktgruppe. Merz sagt nach einem Treffen mit dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk: «Dieser Vorschlag einer Kontaktgruppe sollte auch von der deutschen Bundesregierung jetzt schon aufgenommen werden. Ich habe ja auch die Bundesregierung darüber informiert, dass ich diesen Vorschlag mache.»
11.12.2024
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam
Syrien-Rückkehrer hoffen auf ein besseres Leben
Türkei greift Waffen-Transport der kurdischen YPG-Miliz in Nord-Syrien an
Warschau: Merz ruft Scholz zu Einsatz für Ukraine-Kontaktgruppe auf