Coronavirus USA bestehen auf Bezeichnung «Wuhan-Virus» — Keine gemeinsame G7-Erklärung

Agenturen/sob/phi/uri/toko

24.3.2020

Das Coronavirus breitet sich weltweit rasant aus — in der Schweiz sind es bereits rund 9000 Fälle. Gesundheitsminister Alain Berset rief die Bevölkerung zur Geduld auf. Unterdessen beharren die USA auf dem Begriff «Wuhan-Virus» — eine gemeinsame Erklärung der G7-Staaten wird es nicht geben. Die wichtigsten Ereignisse des Tages im Überblick.

Das Coronavirus breitet sich weltweit immer schneller aus. In der Schweiz gab es am Dienstagmittag bereits 90 Todesfälle. Fast 9000 Personen haben sich mit dem Virus angesteckt. Das sagte Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit im Bundesamt für Gesundheit (BAG), vor den Bundeshausmedien. Die Verlangsamung, die der Tessiner Kantonsarzt Giorgio Merlani festgestellt hatte, konnte er nicht bestätigen.

Es bestehe indessen Hoffnung, sagte Mathys. Es sei aber zu früh, um von einer Trendwende zu sprechen. Nach seinen Angaben könnten die Zahlen auch durch das zurückliegende Wochenende verfälscht worden sein. Es brauche noch Zeit, bis man schlüssige Aussagen machen könne.

Ende März stehen zahlreiche Umzüge an. Die BAG-Massnahmen würden auch beim Umziehen gelten – deren Einhaltung sei dabei jedoch erschwert, sagt Martin Tschirren, Direktor Bundesamt für Wohnungswesen WBF. Von einem Zügel-Stopp sei aber nicht die Rede. Ein solcher müsste vom Bundesrat veranlasst werden. Die Behörden raten jedoch von Zügelaktionen ab, sofern sich diese verschieben lassen. Eine Taskforce soll offene Fragen zwischen Mietern und Vermietern raschestmöglich klären. Ziel sei es, eine Vielzahl von Streitfällen zum Mietrecht zu vermeiden.

Gesundheitsminister Alain Berset rief die Bevölkerung zur Geduld auf. «Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass es eine Weile dauern wird», sagte er an einer per Fernsehen übertragenen Medienkonferenz nach einem Besuch des Universitätsspitals (HUG) in Genf.

Die grösste Rückholaktion in der Geschichte der Schweiz lief unterdessen an. Am Dienstagnachmittag traf ein Flug aus San José in Costa Rica in Zürich ein. Bis am Donnerstagmorgen folgen Repatriierungen aus Kolumbien und Peru. So sollen rund 750 Touristinnen, Touristen und Geschäftsreisende zurückkehren. Das Aussendepartement schätzt, dass Zehntausende Schweizerinnen und Schweizer im Ausland sind. Rund 17'000 haben sich nach der Aufforderung des Bundesrats zur Rückkehr auf einer App des EDA gemeldet.

Bei der Armee wollten 3000 Wehrleute freiwillig zum Kampf gegen das Coronavirus antreten, wie Brigadier Raynald Droz sagte. Das Militär kann aber nur 100 einsetzen, ausgewählt nach Fähigkeiten und Bedürfnissen. Benötigt würden derzeit vor allem Sanitätstruppen.

Laut BAG sind in der Schweiz alle Kantone und das Fürstentum Liechtenstein von der Coronakrise betroffen. Weltweit lagen bei mehr als 381'500 Personen Covid-19-Ansteckungen vor — die US-Universität hat rund 400'000 Fälle gemeldet.

Über 16'500 Personen sind inzwischen daran gestorben. Allein in Italien sind mehr als 63'500 Personen erkrankt und 6077 Tote sind inzwischen zu beklagen.


Die wichtigsten Ereignisse des Tages:

Das Wichtigste im Überblick:

  • Es wird offenbar keine gemeinsame Erklärung der G7-Staaten geben — auch weil die USA wohl auf der Bezeichnung «Wuhan-Virus» beharren.
  • US-Präsident Donald Trump behauptet, eine Wirtschaftskrise in Folge der Massnahmen zur Eindämmung des Virus könne letztlich mehr Menschenleben fordern als das Virus.
  • In der Schweiz nehmen die Fallzahlen trotz der drastischen Massnahmen der Behörden weiter zu: Die Zahl der Toten ist auf 117 gestiegen, die Zahl der Infizierten beträgt knapp 9'000.
  • Das Aussendepartement (EDA) holt Touristen aus aller Welt mit Sonderflügen zurück in die Heimat.
  • Umziehen am Zügeltermin vom 31. März sei unter den aktuellen Bedingungen sehr schwierig. Der Bund rät davon ab, wann immer möglich. Eine Taskforce sucht nach Lösungen für offene Fragen. 
  • In Luzern eröffnet am Mittwoch die erste Drive-in-Teststelle.
  • In Italien verlangsamte sich der Anstieg der Zahlen den zweiten Tag in Folge. Die Behörden meldeten rund 600 neue Corona-Tote. Insgesamt kamen bisher 6'080 Personen ums Leben.
  • In Spanien stieg die Zahl der Todesopfer am Montag um 462 auf 2'182 – ein Anstieg von 27 Prozent im Vergleich zum Vortag. Mehr als 33'000 Infektionen wurden nachgewiesen.

21.15 Uhr: Fliehende Patienten und «verantwortungslose Bürger»

Zahlreiche Corona-Patienten fliehen in Spanien aus den Krankenhäusern. Es habe bereits mehrere Fälle in verschiedenen Krankenhäusern gegeben, sagte der Direktor der Nationalpolizei, Jose Ángel González, auf einer Pressekonferenz in Madrid. Das bereite den Sicherheitsbehörden unnötigerweise eine «Riesenarbeit», um diese Patienten ausfindig zu machen und wieder in die Krankenhäuser zu bringen.

Allein in den vergangenen Stunden habe es in Leganés bei Madrid sowie im Küstenort Benidorm im Osten Spaniens zwei solcher Fälle gegeben. González klagte, neben solchen Patienten gebe es auch sonst «ziemlich viele verantwortungslose» Bürger, die etwa die vor eineinhalb Wochen verhängte Ausgangssperre verletzten. Allein in den vergangenen 24 Stunden habe man im Rahmen des sogenannten Alarmzustandes 80 «verantwortungslose und unsolidarische» Personen festnehmen müssen.



Die knapp 47 Millionen Einwohner Spaniens dürfen seit dem 15. März nur noch in wenigen Ausnahmefällen das Haus verlassen, etwa zum Einkaufen. Am Mittwoch soll das Parlament auf Antrag der linken Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez über eine Verlängerung des Alarmzustands, der dritthöchsten Notstandsstufe, um weitere zwei Wochen bis zum 11. April abstimmen.

21.10 Uhr: G20 beraten am Donnerstag per Videokonferenz über Corona-Krise

Wegen der Corona-Krise werden die Staats- und Regierungschef der G20 am Donnerstag einen ausserordentlichen Gipfel per Videokonferenz abhalten. Das teilte die russische Präsidentschaft am Dienstag mit. Die Konferenz wird «dem Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie und deren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft gewidmet sein», erklärte der Kreml.

Saudi-Arabien, das derzeit den Vorsitz der G20 innehat, hatte vergangene Woche den «virtuellen Gipfelvirtuellen Gipfel» gefordert. Frankreich und China unterstützten die Idee.

Zur Gruppe der G20-Staaten zählen die führenden Industrienationen sowie Schwellenländer wie Brasilien und Indien.

21.05 Uhr: «Wonder Woman 1984»-Kinostart von Juni auf August verschoben

«Wonder Woman»-Fans müssen wegen der Coronavirus-Pandemie nun länger auf die Fortsetzung der Superheldinnengeschichte warten. Der Kinostart von «Wonder Woman 1984» werde auf Mitte August verschoben, teilte das Hollywood-Studio Warner Bros. am Dienstag mit. Ursprünglich sollte der Film mit Hauptdarstellerin Gal Gadot (34) als Amazonenkämpferin Anfang Juni in die Kinos kommen.

«Wir hoffen, dass die Welt dann sicherer und gesünder ist», zitierte das Branchenblatt «Variety» aus einer Mitteilung von Toby Emmerich, Chef der Warner Bros. Pictures Group. In den USA und vielen anderen Ländern sind die Kinos wegen der Coronavirus-Krise geschlossen. Zahlreiche geplante Filmstarts in den kommenden Monaten sind bereits aufgeschoben worden.

Der Original-Film «Wonder Woman» mit Gadot, Chris Pine und Robin Wright war 2017 ein grosser Kinohit. Regisseurin Patty Jenkins («Monster») hatte die Fortsetzung an vielen Schauplätzen in drei Ländern gedreht.

20.50 Uhr: Bereits über 1000 Todesopfer in Frankreich

Die Covid-19-Pandemie hat in Frankreich bereits über 1000 Opfer gefordert. Es starben 1100 Menschen in Krankenhäusern, das waren 240 mehr als noch am Vortag, wie Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon in Paris mitteilte.

In Frankreich steckten sich bisher rund 22'300 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 an, das waren über 2400 mehr als noch am Vortag. Das Virus kann die Erkrankung Covid-19 auslösen.

20.45 Uhr: Gefangene in São Paulo produzieren  Atemmasken

Häftlinge in São Paulo werden wegen der Corona-Pandemie von Mittwoch an 320'000 Atemmasken herstellen. Dies sagte der Gouverneur des brasilianischen Bundesstaates, João Doria, in einer Pressekonferenz am Dienstagnachmittag (Ortszeit).

Die Masken werden demnach in den Eigenbetrieben der Gefängnisse produziert, die Kosten für die Regierung von São Paulo liegen bei 0,80 Reais (rund 0,15 Franken) pro Stück.

Die Justiz São Paulos verbot Besuche in den mehr als 175 Haftanstalten des Bundesstaates. Weil den Gefangenen im halboffenen Vollzug wegen des Coronavirus der vorübergehende Freigang untersagt worden war, rebellierten mehr als 1300 Gefangene in der vergangenen Woche und flohen aus verschiedenen Gefängnissen.

20.25 Uhr: 400'000 Corona-Fälle weltweit

Weltweit haben sich nach Angaben von US-Experten schon mehr als 400'000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das Virus verbreitete sich zuletzt rasant: Die Zahl der bekannten Infektionen hatte erst am Samstag die Marke von 300'000 durchbrochen. Mehr als 18'000 Menschen seien inzwischen an der neuartigen Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, erklärten Wissenschaftler der US-Universität Johns Hopkins.

Zwei Drittel der bis Dienstagnachmittag (Ortszeit) gemeldeten 409'000 Fälle entfielen demnach auf sechs Länder: China, Italien, die USA, Spanien, Deutschland und den Iran. In den USA ist die Zahl bekannter Infektionen zuletzt dramatisch in die Höhe geschnellt. Dort gibt es Johns Hopkins zufolge inzwischen 50'000 Fälle. Am Samstag waren die Forscher noch von rund 24'000 bekannten Infektionen ausgegangen.

Die Webseite der US-Forscher wird regelmässig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher in der Regel einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Diese hatte in ihrem jüngsten Lagebericht vom Montag noch von 330'000 Erkrankungen und rund 14'500 Toten gesprochen.

20.20 Uhr: Spaniens Militär bittet Nato um Unterstützung

Wegen der Corona-Krise hat Spaniens Militär die Nato um Hilfe gebeten. Die spanischen Streitkräfte hätten «internationale Hilfe» angefordert, um Unterstützung bei der medizinischen Versorgung zu erhalten, erklärte das Militärbündnis am Dienstag. Demnach bat Madrid um 500'000 Test-Kits, 500 Beatmungsgeräte sowie 1,5 Millionen OP-Masken und 450'000 Atemschutzmasken.

Trotz einer vor zehn Tagen verhängten strikten Ausgangssperre steigen in Spanien sowohl die Zahl der Neuansteckungen als Todesopfer weiter an. Am Dienstag meldete das Land insgesamt fast 2700 Todesfälle.

In den vergangenen 24 Stunden seien 514 weitere Menschen an der durch den Erreger ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, hiess es weiter. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen erhöhte sich den Angaben zufolge um fast 20 Prozent auf knapp 40'000.

Spanien ist nach Italien das am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land in Europa. Die Hauptstadt-Region Madrid ist mit 1535 Toten und mehr als 12'350 Infektionsfällen am stärksten betroffen.

20.05 Uhr: Keine gemeinsame Erklärung der G7 — USA bestehen auf Bezeichnung «Wuhan-Virus»

Die Aussenminister der führenden westlichen Industriestaaten werden bei ihrer Videokonferenz am Mittwoch voraussichtlich keine gemeinsame Erklärung zur Corona-Krise beschliessen. Nach dpa-Informationen konnten sich die USA, Kanada, Japan und die vier europäischen Mitglieder in Vorgesprächen nicht auf einen gemeinsamen Text einigen. Zu den Differenzen zählte der Begriff «Wuhan-Virus», der in dem von den Amerikanern vorgelegten Entwurf verwendet wurde. Zuerst berichtete der «Spiegel» über die Auseinandersetzung.



Die G7-Aussenminister wollten ursprünglich am Dienstag und Mittwoch zu ihrem jährlichen Treffen in Pittsburgh zusammenkommen. Die rasante weltweite Ausbreitung des Coronavirus machte ihnen einen Strich durch die Rechnung, das Treffen wurde zu einer vierstündigen Videokonferenz eingedampft.

Ursprünglich hatte US-Aussenminister Mike Pompeo nach dpa-Informationen gar keine Abschlusserklärung zu dem Treffen geplant. Im Zuge der Corona-Krise kam im Kreis der Mitglieder die Idee auf, nur zu diesem Thema einen gemeinsamen Text zu beschliessen. In den Vorgesprächen konnte aber kein Konsens hergestellt werden.

In der Videoschalte soll es neben der Corona-Krise um zahlreiche weitere Themen gehen, unter anderem um die Konflikte in Syrien, Libyen und Afghanistan, den Atomstreit mit dem Iran und die Beziehungen zu Russland und China. Bereits jetzt steht fest, dass auch der für Juni geplante G7-Gipfel mit Trump und der deutschen Kanzlerin Angela Merkel als Videokonferenz stattfindet. Er sollte eigentlich in Camp David, dem Landsitz des US-Präsidenten stattfinden.

Zu der «Gruppe der Sieben» gehören neben den USA Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Kanada und Japan.

20.00 Uhr: 50'000 Infektionen: USA könnten neues Epizentrum werden

Das Coronavirus breitet sich derzeit in den USA rasant aus. Inzwischen wurden bislang fast 50'000 Infektionen und mindestens 600 Todesfälle bestätigt. Experten warnen, dass den USA das Schlimmste noch bevorstehen dürfte.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte, die USA könnten Europa bald als neues Epizentrum der Pandemie ablösen. «Wir sehen jetzt eine sehr starke Beschleunigung der Fallzahlen», sagte WHO-Sprecherin Margaret Harris. Die USA hätten «einen sehr grossen Ausbruch und einen Ausbruch, der an Intensität zunimmt».

Der Gouverneur des besonders betroffenen Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, schlug angesichts der dramatischen Zunahme der Infektionszahlen Alarm. «Wir haben die Kurve nicht abgeflacht, die Kurve wächst an», sagte der Demokrat und sprach von «beunruhigenden und astronomischen Zahlen».

19.50 Uhr: Youtube drosselt Bildqualität weltweit

Youtube wird die Bildqualität nun nicht nur in Europa, sondern auch im Rest der Welt runterschrauben, um in der Coronavirus-Krise die Netze zu entlasten.

Bei Videos wird als Grundeinstellung die Standard-Auflösung statt HD voreingestellt, wie die zu Google gehörende Videoplattform am Dienstag mitteilte. Die Nutzer können die Videoqualität manuell ändern. Die Drosselung in Europa war vergangene Woche zunächst für 30 Tage angekündigt worden.

Die EU-Kommission hatte die Reduzierung beim Datendurchsatz von den Streamingdiensten eingefordert, aus Sorge, dass die verstärkte Heimarbeit und Nutzung von Unterhaltungsangeboten die Netze verstopfen.

19.35 Uhr: Empfehlung aus Südkorea: Alle Schweizer sollen Schutzmasken tragen

Der südkoreanische Epidemiologe Byung-Chul Chun hat empfohlen, alle Schweizer sollten Schutzmasken tragen, um den Shutdown im Land zu beenden. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger» unter Berufung auf einen Brief des Epidemiologen an einen Schweizer Arzt.

Wie es in dem Bericht heisst, könnte der Vorschlag womöglich im Bundesrat diskutiert werden. Denn SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi hat seinen Parteikollegen Ueli Maurer und Guy Parmelin am Vormittag vorgeschlagen, die gesamte Bevölkerung mit Schutzmasken zu beliefern, heisst es. Die Überlegung dahinter: Tragen alle eine Schutzmaske, könne der Shutdown beendet und die Wirtschaft wieder in Gang kommen.

19.15 Uhr: Trump warnt: Strikte Corona-Massnahmen könnten «Land zerstören»

Die wirtschaftlichen Folgen der weitreichenden Massnahmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Epidemie könnten US-Präsident Donald Trump zufolge «ein Land zerstören». Die weitgehende Stilllegung des öffentlichen Lebens und die Schliessung von Geschäften sei für die Wirtschaft verheerend, erklärte Trump in einem Gespräch mit dem Fernsehsender Fox News. Das Land wegen des Coronavirus in eine «massive Rezession» oder gar «Depression» zu stürzen, könnte letztlich mehr Menschenleben kosten als die Epidemie an sich, warnte Trump. Er hoffe, dass die USA bis Ostern — also Mitte April — wieder im Normalbetrieb laufen könnten.

Donald Trump behauptet, eine schwere Wirtschaftskrise könne mehr Menschenleben fordern als das Coronavirus selbst.
Donald Trump behauptet, eine schwere Wirtschaftskrise könne mehr Menschenleben fordern als das Coronavirus selbst.
Bild: KEYSTONE/AP/Alex Brandon

Zehntausende Menschen würden jedes Jahr infolge der Grippe und durch Autounfälle sterben, aber niemand wolle deswegen das ganze Land stilllegen, sagte Trump. Der Präsident liess erneut erkennen, dass er die weitgehende Stilllegung des Landes möglichst bald wieder aufheben will, zumindest in weniger von der Covid-19-Epidemie betroffenen Landesteilen. Die von der Regierung angeordneten zwei Wochen würden am kommenden Montag enden. Danach werde die Lage geprüft und es könne eventuell noch «ein bisschen mehr Zeit» geben, sagte Trump. Die gegenwärtig angeordnete Isolierung vieler Menschen zu Hause werde auch zu «Tausenden Selbstmorden» führen, warnte Trump.

19.10 Uhr: Umfrage: Corona-Krise drückt auf Gemütsverfassung der Schweizer

Die Corona-Krise wirkt sich auch auf die Gemütsverfassung der Schweizer Bevölkerung aus. 51 Prozent der Befragten geben an, dass es ihnen vor der Krise sehr gut gegangen sei. Dieser Anteil hat sich auf 31 Prozent reduziert. Dies zeigt eine SRG-Umfrage.

Geht es um persönliche Befürchtungen in Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie, so steht gegenwärtig eine mögliche eigene Erkrankung im Vordergrund. Trotz der momentanen wirtschaftlichen Ausnahmesituation nennen nur 15 Prozent den Verlust des Arbeitsplatzes als grosse Befürchtung.

Eine Mehrheit der Bevölkerung ist der Ansicht, dass die Massnahmen des Bundesrats angemessen seien — also keine Ausgangssperre erfolgen soll. In der Romandie ist gegenwärtig eine Mehrheit der Bevölkerung der Ansicht, der Bundesrat gehe zu wenig weit in Bezug auf Bewegungsbeschränkungen. Es sind interessanterweise insbesondere die jüngeren Befragten, die nach mehr Bewegungsbeschränkungen verlangen. Bei den älteren ist eine überwiegende Mehrheit mit der Linie des Bundesrats einverstanden.

19.00 Uhr: Genf: Nur noch 26 Passagierflüge an einem Tag

Wegen der Coronavirus-Pandemie läuft der Betrieb des Genfer Flughafens nur noch auf Sparflamme. Die Passagierflüge sind um rund 97 Prozent eingebrochen.

Am Dienstag standen nur 26 Flüge auf dem Programm. Normalerweise überschreiten sie die 500er-Marke.

Die britische Airline Easyjet, die rund 45 Prozent des Genfer Flugverkehrs ausmacht, hat den grössten Teil ihrer Flotte am Boden gelassen. Die 14 Flugzeuge auf dem Genfer Rollfeld sind bis auf weiteres gegroundet, sagte ein Sprecher von Easyjet. Auch die Swiss (14 Prozent des Genfer Verkehrs) hat ihre Flüge deutlich reduziert.

Die Tätigkeit des Flughafen-Drehkreuzes ist jedoch nicht völlig zum Erliegen gekommen. «Die Frachtaktivitäten gehen weiter, auch wenn sie aufgrund der vorübergehenden Schliessung von Strecken rückläufig sind», wie eine Sprecherin des Genfer Flughafens sagte. Fedex zum Beispiel, die ihre eigenen Flugzeuge einsetzt, arbeitet weiterhin normal.

An einem normalen Tag starten a Flughafen Genf 500 Flieger.
An einem normalen Tag starten a Flughafen Genf 500 Flieger.
KEYSTONE/LAURENT GILLIERON (Archivbild)

18.50 Uhr: Berner Informatiker entwickelt Online-Plattform mit aktuellen Zahlen für die Schweiz

Dass das BAG für bei der Veröffentlichung der Zahlen etwas hinterherhinkt, wurde bereits vielfach kritisiert und war auch schon bei den Medienkonferenzen ein Thema. Der Berner Informatiker Daniel Probst hat nun eine Webseite erstellt, die aktuelle Zahlen aus den Kantonen aggregiert und visuell darstellt.

Auf www.corona-data.ch finden sich auf einer simplen und übersichtlichen Webseite aktuelle Zahlen zum Coronavirus in der Schweiz.

«Als ich gemerkt habe, dass es auf den kantonalen Webseiten aktuellere Zahlen gibt als beim Bundesamt für Gesundheit, habe ich ein Programm geschrieben, mit dem sich die Daten zeitnah an einem Ort sammeln und darstellen lassen», sagte Probst gegenüber «Blick».

Wie es weiter heisst, würden die Zahlen mitunter von einer Software automatisch gesammelt, teilweise gebe Probt diese jedoch auch manuell ein.

18.30 Uhr: Greta Thunberg geht von Infektion aus und warnt vor Coronavirus

Nach ihrer jüngsten Reise geht Klimaaktivistin Greta Thunberg davon aus, dass sie sich mit dem Coronavirus angesteckt hat. Sie wurde jedoch nicht auf das Virus getestet. Seit ihrer Rückkehr nach Stockholm vor zwei Wochen habe sie sich in einer gemieteten Wohnung fernab von ihrer Mutter und Schwester selbst isoliert, vor etwa zehn Tagen habe sie dann erstmals und zeitgleich mit ihrem Vater, der mit ihr nach Brüssel gereist sei, Symptome gespürt, schrieb die 17-jährige Schwedin auf Instagram.

«Ich habe mich müde gefühlt, hatte Kälteschauer, Halsschmerzen und habe gehustet», schrieb sie. «Mein Vater hatte dieselben Symptome, aber viel intensiver und mit Fieber.» In Schweden könne man sich selbst nicht auf Covid-19 testen lassen, sofern man nicht dringende medizinische Hilfe benötige. «Ich bin deshalb nicht auf Covid-19 getestet worden, aber es ist angesichts der Symptome und Umstände extrem wahrscheinlich, dass ich es gehabt habe.»

Mittlerweile habe sie sich erholt, ergänzte Thunberg. Krank gefühlt habe sie sich kaum — ein Umstand, der das Coronavirus nur noch gefährlicher mache, meinte die Aktivistin.

Klimaaktivistin Greta Thunberg davon aus, dass sie sich mit dem Coronavirus angesteckt hat.
Klimaaktivistin Greta Thunberg davon aus, dass sie sich mit dem Coronavirus angesteckt hat.
Bild: KEYSTONE/AP/Virginia Mayo

«Viele (besonders junge Leute) spüren vielleicht gar keine oder sehr milde Symptome. Dann wissen sie nicht, dass sie das Virus haben, und können es an Leute in Risikogruppen weitergeben.» Das komme mit einer Verantwortung einher: «Wir, die nicht zu einer Risikogruppe zählen, haben eine enorme Verantwortung. Unser Handeln kann für viele andere den Unterschied zwischen Leben und Tod machen.»



Thunberg war im Februar und Anfang März in verschiedene europäische Städte gereist, um unter anderem an Klimademonstrationen teilzunehmen, im Europaparlament zu sprechen und Aufnahmen für eine BBC-Dokumentation zu machen. In Hamburg hatte sie vor rund einem Monat unmittelbar vor der dortigen Bürgerschaftswahl mit Zehntausenden Menschen für mehr Klimaschutz protestiert.

18.25 Uhr: SRF-Moderator Mario Grossniklaus in Quarantäne

Der SRF-Moderator Mario Grossniklaus wird vorerst keine Coronavirus-Sondersendungen mehr moderieren. Er hatte am vergangenen Freitag Kontakt zum Aargauer Regierungsrat Urs Hofmann, der mittlerweile positiv auf das Virus getestet wurde.

Der Aargauer SP-Regierungsrat Hofmann war Gast in der SRF-Sondersendung zum Coronavirus. Moderiert wurde die Sendung von Grossniklaus. Damals wusste Hofmann noch nicht, dass er mit dem Coronavirus infiziert war. Am Dienstag sei man informiert worden, dass der Regierungsrat positiv getestet worden sei. Das SRF teilte mit, es habe umgehend Abklärungen eingeleitet, um die Kontaktkette von Hoffmann beim Sender zu identifizieren und entsprechende Massnahmen eingeleitet.

Es sei nun entschieden worden, Grossniklaus vorsorglich von der Moderation der Sondersendung abzuziehen. An seiner Stelle wird Urs Leuthard diese Aufgabe übernehmen. Grossniklaus wird in der Mitteilung zitiert, dass es ihm gutgehe. Er habe keine Angst, sich angesteckt zu haben, weil der Sicherheitsabstand von zwei Metern immer eingehalten worden sei. Die Sicherheit der Gäste habe aber oberste Priorität. Grossniklaus verabschiedet sich nun für ein paar Tage in die freiwillige Quarantäne.

18.15 Uhr: Neues Corona-Testzentrum in Schaffhausen

Der Kanton Schaffhausen hat entschieden, ein neues Covid-19-Abklärungszentrum einzurichten. So erfolgen die Abklärungen zu Corona-Verdachtsfällen an einem zentralen Ort und nicht mehr in den Hausarztpraxen. Es handelt sich aber nicht um ein Walk-in-Testzentrum.

Die Abklärungsstelle wird im ehemaligen Pflegezentrum eingerichtet und von einer Gruppe von Hausärzten im Auftrag des Kantons betrieben. Unterstützt werden die Hausärztinnen und Hausärzte vom Zivilschutz und von Freiwilligen aus dem Gesundheitssektor.



Der Kanton betont in einer entsprechenden Mitteilung jedoch, dass es sich bei der neuen Abklärungsstelle nicht um ein Walk-in-Zentrum handle. Es würden ausschliesslich Patienten mit telefonischer Voranmeldung abgeklärt. Die Zuweisung erfolgt via Hausarzt, kantonale Hotline oder die Spitäler.

Geöffnet ist die neue Abklärungsstelle auch am Sonntag. Sie ist eine Ergänzung zur Vor-Triage am Kantonsspital Schaffhausen, die seit dem 9. März mit Unterstützung des Zivilschutzes betrieben wird. Am Kantonsspital werden insbesondere jene Fälle abgeklärt, denen es schlecht geht und bei denen eine Hospitalisation nötig sein könnte.

18.00 Uhr: Das Matterhorn wird beleuchtet als Zeichen der Hoffnung

Im Auftrag von Zermatt beleuchtet der Lichtkünstler Gerry Hofstetter ab Dienstag täglich zwischen Sonnenuntergang und 23 Uhr das Matterhorn – als Zeichen der Hoffnung und der Solidarität in der Corona-Krise.

Das Matterhorn stehe seit jeher als Symbol der Schweiz sowie als Ort der Kraft und des Halts, heisst es in einer Medienmitteilung. Zermatt sei überzeugt: So stark wie das Matterhorn, so stark müsse die Gesellschaft nun zusammenstehen, verankert sein und den Sturm vorbeiziehen lassen.

Zermatt wolle mit der Aktion den Menschen in dieser schwierigen Zeit der Coronavirus-Pandemie ein Zeichen der Hoffnung und Verbundenheit vermitteln, ganz nach dem Motto «Licht ist Hoffnung». Der Berg wird bis voraussichtlich am 19. April 2020 beleuchtet — sofern es die Wetterbedingungen zulassen. Der Lichtkünstler Gerry Hofstetter verwandelt seit 1999 weltweit Gebäude, Monumente, Landschaften und Berge in temporäre Kunstobjekte.

Die Empfehlungen des Bundes seien, klar schreibt Zermatt weiter: «Bleiben Sie zu Hause». Von zu Hause aus können somit auch alle Interessierten das Lichtschauspiel mitverfolgen. Die Webcams rund um das Matterhorn übertragen die Livebilder der Projektionen auf zermatt.ch/hope.

17.40 Uhr: Mindestbetrag für Einkäufe in spanischem Dorf

Ungewöhnliche Massnahme gegen Corona-Regel-Brecher in Spanien: Der Bürgermeister von Herrera del Duque beschloss, dass die rund 3'700 Einwohner seiner Ortschaft bis auf Weiteres bei jedem Einkauf mindestens 30 Euro ausgeben müssen.

Mit dieser Entscheidung will Bürgermeister Saturnino Alcázar erreichen, dass die Menschen nicht unter dem Vorwand des Einkaufens ihr Haus mehrmals am Tag verlassen. Immer wieder haben Bewohner des Orts so die wegen der Pandemie seit eineinhalb Wochen in ganz Spanien geltende Ausgangssperre umgangen.

17.20 Uhr: Tessin fordert Verständnis

Der Tessiner Regierungsrat fordert vom Bundesrat Verständnis für die Situation in der Südschweiz. Andere Kantone sowie Bundesrat Ignazio Cassis hätten ihre Solidarität mit dem Tessin bekundet. Am Mittwoch erwartet das Tessin eine Stellungnahme der Landesregierung.

Einige Massnahmen des Kantons Tessin gegen die Coronakrise haben in Bundesbern Kritik ausgelöst.
Einige Massnahmen des Kantons Tessin gegen die Coronakrise haben in Bundesbern Kritik ausgelöst.
Bild: Keystone/Pablo Gianinazzi

Die getroffenen Massnahmen hätten zum Ziel, die im Tessin fortgeschrittene Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, erklärte Regierungspräsident Christian Vitta am Dienstagnachmittag an einer Medienkonferenz. «Einige Äusserungen von jenseits des Gotthards haben uns Tessiner verletzt», hielt Vitta fest. «Wir sind aber überzeugt, dass die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung uns versteht und uns beisteht.»

Am Wochenende hatte die Tessiner Regierung die vorübergehende Schliessung aller Industriebetriebe bis zum 29. März verfügt. Darauf folgte eine Rüge aus Bern: Die Massnahme sei nicht vereinbar mit Bundesrecht, hielt Martin Dumermuth, Direktor des Bundesamts für Justiz, am Montagnachmittag vor den Medien fest.

17.15 Uhr: Fluggesellschaften weltweit im Sturzflug

Die Corona-Pandemie hat die internationalen Fluggesellschaften nach Auffassung ihres Dachverbandes IATA in die schlimmste Krise ihrer Geschichte gestürzt. Im laufenden Jahr könnten die Umsätze weltweit um bis zu 44 Prozent des Vorjahresvolumens einbrechen, wie der Verband in Genf mitteilte.

Rund 2,7 Millionen Jobs stünden in der Industrie auf dem Spiel, warnte IATA-Generalsekretär Alexandre de Juniac und verlangte massive Finanzhilfen. Die möglichen Umsatzeinbussen bezifferte der Verband auf bis zu 252 Milliarden Dollar und pulverisierte damit Vorhersagen, die erst wenige Tage alt waren. 

17.00 Uhr: Französischer Arzt protestiert nackt

Mit einem Nacktfoto protestiert ein französischer Hausarzt gegen die Handhabung der Coronavirus-Krise in seinem Land. Der Mediziner Alain Colombié sagte am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP, das von ihm auf Facebook veröffentlichte Foto sei ein «Aufschrei» gegen die Zustände. Frankreich sei trotz Warnungen vieler Ärzten unvorbereitet in die Pandemie gegangen.

Das Foto zeigt Colombié nackt in seinem Behandlungszimmer auf einem roten Drehstuhl. Er trägt lediglich ein Stethoskop und eine Kopf- und Armbinde mit der Aufschrift «chair à canon» (Kanonenfutter). Präsident Emmanuel Macron verlange von Ärzten, «in demselben Aufzug in die Schlacht zu ziehen, den ich auf dem Foto trage», schreibt er in einem Kommentar. Die Mediziner hätten zu ihrer Verteidigung weder Masken noch Desinfektionsgel noch Schutzanzüge.

16.40 Uhr: Betrieb der Atomkraftwerke ist gewährleistet

Der Betrieb der drei Schweizer Atomkraftwerke Beznau, Gösgen und Leibstadt ist trotz der Coronavirus-Pandemie gewährleistet. Dies versichern die Betreiber. Vereinzelte Erkrankungen von Mitarbeitern in zwei Werken hätten keine Auswirkungen auf die Sicherheit.

Die Kernkraftwerksbetreiber hätten die Ausbreitung des Coronavirus seit Anfang Februar 2020 sehr genau beobachtet und bereits früh strenge Massnahmen umgesetzt, heisst es in einer Mitteilung von swissnuclear, dem Verband der Schweizer Kernkraftwerkbetreiber, vom Dienstag.

Die Mindestanzahl von zulassungspflichtigem Personal wie Schichtpersonal und Wache in Kernkraftwerken ist gesetzlich geregelt. Vereinzelte Erkrankungen, wie sie derzeit in den Kernkraftwerken Gösgen und Leibstadt festgestellt worden sind, haben laut swissnuclear keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlagen.

15.55 Uhr: US-Wirtschaft wahrscheinlich schon in Rezession

Die Geschäfte der US-Wirtschaft sind im März wegen der Corona-Krise so stark eingebrochen wie noch nie. Der gemeinsame Einkaufsmanagerindex für Industrie und Dienstleister fiel um 9,1 auf das Rekordtief von 40,5 Punkten, wie das IHS Markit am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage unter Unternehmen mitteilte.

Erst ab 50 signalisiert das Barometer ein Wachstum. «Die Umfrage unterstreicht, dass sich die USA wahrscheinlich bereits in einer Rezession befinden, die sich unweigerlich noch weiter vertiefen wird», sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson.

15.30 Uhr: Madrid funktioniert Eishalle zu Leichenhaus um

Wegen der rapide zunehmenden Zahl der Corona-Toten wird die Eishalle in Madrid zum Leichenhaus umfunktioniert. Die ersten Särge würden nach Abschluss der Vorbereitungen dort wohl schon im Laufe des Tages eintreffen, sagte der Bürgermeister der spanischen Hauptstadt, José Luis Martínez-Almeida, dem Fernsehsender RTVE.

«Es war eine schmerzhafte Entscheidung, die aber nötig war, weil die Bestattungsunternehmen überlastet sind», so der konservative Politiker. Wie lange die Leichen auf der 1'800 Quadratmeter grossen Eisfläche des «Palacio de Hielo», des «Eispalastes», aufgebahrt werden müssten, könne man nicht sagen.

Madrid ist das Epizentrum der Krise in Spanien. Dort lag die Zahl der Menschen mit nachgewiesener Infektion mit dem Virus SARS-CoV-2 am Dienstag bei mehr als 12'300. Das waren 30 Prozent aller Fälle in Spanien. Mit mehr als 1'500 ums Leben gekommenen Patienten kam die Metropole sogar auf mehr als die Hälfte aller Todesfälle im ganzen Land (fast 2'700).

15.15: Medienkonferenz beendet

Die Medienkonferenz wird nach über einer Stunde beendet. Vielen Dank für Ihr Interesse!

15.15 Uhr: 3'000 Freiwillige haben sich gemeldet

Rund 3'000 Armeeangehörige haben sich freiwillig für einen Einsatz im Kampf gegen das Coronavirus gemeldet. Das sagte Brigadier Raynald Droz vor den Bundeshausmedien. Eingesetzt werden können nur 100 Freiwillige.

Diese seien gemäss ihren Fähigkeiten und den Bedürfnissen der Armee ausgewählt worden, sagte Droz. Benötigt würden derzeit vor allem Sanitätstruppen. Droz erinnerte daran, dass rund 11'000 Armeeangehörige aus den laufenden Rekrutenschulen zur Verfügung stünden. Damit sei eine breite Palette von Fähigkeiten abgedeckt. Droz dankte aber allen Freiwilligen. Das Engagement der jungen Leute sei eine positive Nachricht.

Insgesamt stehen inzwischen 3'000 Armeeangehörige im Einsatz, vor allem im Sanitätsbereich. Der Schwerpunkt des Einsatzes liegt laut Droz in der Romandie und in der Region St. Gallen.

15.10 Uhr: Ausschaffungshaft und Corona-Krise

Was passiert mit Personen in Ausschaffungshaft? Diese könnten weder freiwillig ausreisen, noch ausgeschafft werden, so eine Journalistin. Kuster vom EJPD sagt, sie kenne die genauen Umstände diesbezüglich nicht. Selbstverständlich müssten in entsprechenden Einrichtungen sämtliche BAG-Empfehlungen und Regelungen eingehalten werden. Welche Massnahmen angesichts der aktuellen Krisensituation weiter möglich seien, gelte es abzuklären. 

15.06 Uhr: Kein Antrag für Zügelverbot

Und noch eine Frage zum Thema Umzug. Laut den Verbänden sei es sehr «schwierig bis illusorisch», unter den gegebenen Umständen umzuziehen, betont Tschirren wiederholt. Aber: Es gebe Situationen, in denen ein Umzug unter Berücksichtigungen der BAG-Empfehlungen möglich sei. Solange es kein Zügelverbot vom Bundesrat gebe, müssten solche Umzüge stattfinden. Ein Antrag für ein solches sei bisher nicht eingegangen, so Tschirren.

15 Uhr: Müssen Trottoirs desinfiziert werden?

Auf diese Frage antwortet Patrick Mathys vom BAG, dass diese Massnahme zwar eindrücklich aussehen möge, aber «grösstenteils» in die Kategorie Spektakel falle. Er erinnert daran, dass eine Infektion über Tröpfchen erfolge. Es sei zwar nicht ausgeschlossen, dass das Virus auf Oberflächen eine gewisse Zeit überlebe, aber dies sei nicht der Hauptübertragungsweg.

14.58 Uhr: Kredite vom Bund – droht Verschuldung?

Damit sie die Coronakrise überleben, können Unternehmungen vom Bund Kredite aufnehmen. Droht dann eine Verschuldung? Erneut sagt Zürcher: «Selbstverständlich zwingen wir niemanden, sich hier zu verschulden.»

14.55 Uhr: BAG will Zahlen besser aufschlüsseln

Patrick Mathys vom BAG erklärt auf eine Journalistenfrage, dass man sich überlege, wie man die aktuellen Fallzahlen im Internet besser zugänglich machen könne. Er könne aber nicht sagen, wann diese Anpassungen spruchreif sein werden.

Alles in allem habe das BAG zwar einen guten Überblick über die aktuelle Situation in der Schweiz. Doch: «Kein einziges Land weiss tatsächlich, wie viele Infizierte sich in seinem Hoheitsgebiet befinden», fügt Mathys an.

14.50 Uhr: Droht  eine Schuldenfalle für Unternehmen?

Könnte man Kredite für Unternehmen eventuell auch in Hilfszahlungen à fonds perdu umwandeln? Boris Zürcher vom Seco erklärt, dass über solche Fragen morgen Mittwoch der Bundesrat befinden werde. Man könne natürlich keine Unternehmer dazu zwingen, die Liquiditätshilfen aufzunehmen. Mit den beschlossenen Hilfsmitteln solle aber verhindert werden, dass sich Firmenkonkurse wegen der Ausnahmesituation häuften. 



14.43 Uhr: Wer bezahlt für Rückholaktionen?

Wer muss die für die Kosten der Rückholaktionen von Schweizerinnen und Schweizern aufkommen? Die Privatpersonen müssten sich an den Flugkosten beteiligen, sagt Lenz vom EDA. Die Kosten würden später abgerechnet.

14.39 Uhr: «Flut von Rechtsverfahren verhindern»

Morgen Mittwoch findet erneut eine Telefon-Konferenz statt, um zwischen Mietern und Vermietern zu vermitteln, sagt Tschirren. In erster Linie soll eine Flut von Rechtsverfahren verhindert werden. Eine schnelle Lösung müsse nun her. Die dafür geschaffene Taskforce werde sich darum bemühen.

14.35 Uhr: Was ist mit Taxifahrern?

Haben auch Taxifahrer Anspruch auf Ersatzleistungen des Bundes? Zürcher erklärt ganz generell, dass der Bund nachbessern werde, sollte sich zeigen, dass eine ganze Berufsgruppe mit den Hilfsmassnahmen zu kurz kommen sollte. 

14.32 Uhr: Kundenausfall als Grund für Kurzarbeits-Gesuch

Eine Journalistin spricht Takeaways an, die geöffnet sein dürften, aber kaum noch Umsatz machten, weil die Leute aus Angst vor einer Ansteckung nicht mehr hingehen würden. Kundenausfall sei ein Fall wirtschaftlicher Begründung für ein Kurzarbeits-Gesuch, erklärt Zürcher.

14.25 Uhr: Noch keine Entwarnung

Flacht die Kurve der Infektionen in der Schweiz langsam ab? Das könne man noch nicht seriös beurteilen, auch wenn man das natürlich hoffe. 

14.21 Uhr: «Ob Geld für Kurzarbeit reicht, zeigt sich noch»

Ein Medienschaffender will wissen, ob das vom Bund für die Kurzarbeit zur Verfügung gestellte Geld ausreichen werde. Laut Boris Zürcher vom Seco wird sich das im Laufe der Zeit zeigen. Zürcher bekräftigt, dass bei Bedarf noch mehr Geld bereitgestellt werden könnte.

14.17 Uhr: Ungenaue Zahlen?

Nun können die Journalistinnnen und Journalisten Fragen stellen. Kritisiert wird das BAG momentan aufgrund seiner Kommunikation von Fallzahlen. Diese würden von denjenigen der Kantone abweichen. Mathys versichert: «Wir erhalten die Fallzahlen von den Kantonen, sie sind die einzige Quelle.»

Auf Kritik aus der Wissenschaft angesprochen, antwortet Mathys, auch das BAG würde mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammenarbeiten. Doch deren Meinungen würden teils eben auch auseinandergehen. 

14.15 Uhr: Erster Rückholflug landet heute

Nun folgen Informationen zu den Rückholflügen von Personen, die im Ausland gestrandet sind. Eine erste Maschine aus San José, Costa Rica, werde heute Nachmittag landen. Morgen folgt eine Maschine aus Kolumbien, am Donnerstag eine aus Peru. Insgesamt sollen rund 750 Personen in die Schweiz zurückgeholt werden. 

Hans-Peter Lenz, Leiter Krisenmanagementzentrum beim EDA, erklärt, dass auch Personen aus Nachbarstaaten in diesen Maschinen sitzen. Teilweise habe sich ein Flieger nicht allein mit Schweizer Staatsangehörigen füllen lassen. 

14.07 Uhr: Zügeln möglich, aber nicht ratsam

Ende März stehen zahlreiche Umzüge an. Die BAG-Massnahmen würden auch beim Umziehen gelten – deren Einhaltung sei dabei jedoch erschwert, sagt Martin Tschirren, Direktor Bundesamt für Wohnungswesen WBF. Von einem Zügel-Stopp sei aber nicht die Rede. Ein solcher müsste vom Bundesrat veranlasst werden.

Die Behörden raten jedoch von Zügelaktionen ab, sofern sich diese verschieben lassen. Eine Taskforce soll offene Fragen zwischen Mietern und Vermietern raschestmöglich klären. Ziel sei es, eine Vielzahl von Streitfällen zum Mietrecht zu vermeiden. 



14.06 Uhr: «Löhne sind gesichert»

Boris Zürcher vom Seco spricht von einer Gesuchs-Flut nach Kurzarbeitsentschädigungen. Die Löhne und Ansprüche seien aber gesichert, bekräftigt Zücher. Mit ein paar Tagen Zahlungsverzögerung sei trotzdem hie und da zu rechnen. 

Laut Zürcher wurde mittlerweile für 8 Prozent der Angestellten in der Schweiz in Kurzarbeitsentschädigung nachgefragt. Im Tessin leisten 29 Prozent der Angestellten Kurzarbeit. 

14.02 Uhr: «Beunruhigende Zahlen in Italien und Spanien»

Als erstes spricht Patrick Mathys vom BAG. Er verzichte heute auf detaillierte Zahlen, die Fälle würden weltweit zunehmen. «Vor allem in Italien und Spanien sind die Fallzahlen beunruhigend hoch», sagt Mathys. Auch in Deutschland, Frankreich, Österreich und eben der Schweiz gebe es weiterhin eine Zunahme der Fallzahlen sowie der Todesfälle. 

14.00 Uhr: Medienkonferenz beginnt

Auch heute Dienstag informiert der Bund an einer Medienkonferenz über die neusten Entwicklungen rund um die Verbreitung des Coronavirus. Anwesend sind unter anderem Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung beim BAG, Boris Zürcher vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und Raynald Droz, Brigadier und Stabschef Kommando Operationen VBS.

Gemäss BAG sind den letzten 24 Stunden schweizweit erneut 776 neue Corona-Fälle gemeldet worden. So zählt das BAG insgesamt mittlerweile 8836 Coronavirus-Infektionen. Mindestens 86 Personen sind am Virus gestorben. 

13.55 Uhr: Behörden informieren in Kürze

In wenigen Minuten beginnt die heutige Pressekonferenz der Behörden. Es gibt offenbar einiges mitzuteilen, denn informieren sollen Vertreter des Aussendepartements EDA, des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco), des Eidgenössischen Justizdepartements, des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) sowie der Bundesämter für Gesundheit (BAG), für Wohnungswesen (BWO) und für Sozialversicherungen (BSV).


13.50 Uhr: Drei Coronafälle in Betagtenzentrum von Emmen

Drei Personen, die in einem Betagtenzentrum in Emmen LU wohnen, haben sich mit dem Coronavirus angesteckt und sind ins Spital gebracht worden. Eine Abteilung des Betagtenzentrums wurde isoliert. Radio Pilatus hatte über die Erkrankungen in der Luzerner Vorortsgemeinde berichtet.

Nadja Rohrer, CEO der Betagtenzentren Emmen AG, sagte, es seien drei Personen positiv auf das Virus getestet worden. Sie befänden sich alle im Spital. Um einer Ausbreitung des Virus entgegenzuwirken und die im Emmenfeld wohnenden und arbeitenden Personen zu schützen, wurde eine Abteilung isoliert.

Betroffen sind davon nach Angaben von Rohrer 36 Personen. Diese dürften ihre Zimmer vorläufig nicht mehr verlassen. Zudem bestehe ein generelles Besuchsverbot, hiess es weiter. Zur Betagtenzentren Emmen AG gehören die beiden Altersheime Emmenfeld und Alp. In ihnen wohnen insgesamt 302 Personen. Bis am Dienstagmittag wurden im Kanton Luzern 205 Personen positiv auf den Virus Sars-CoV-2 getestet. Eine Person erlag mutmasslich der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit.

13:45 Uhr: Ansteckungen in Ischgl beschäftigen Staatsanwalt

Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat Ermittlungen zur Ausbreitung des Coronavirus im beliebten Wintersportort Ischgl aufgenommen. Wie die Behörde am Dienstag mitteilte, geht sie dem Verdacht nach, dass ein Gastronomiebetrieb Ende Februar einen positiven Test einer Mitarbeiterin nicht den Gesundheitsbehörden gemeldet habe.

«Es ist unbekannt, um welchen Betrieb es sich dabei handeln soll und ob tatsächlich Meldepflichten verletzt wurden», teilte die Staatsanwaltschaft mit. Daher werde nun ermittelt. Das Land Tirol und die Tourismusbranche vor Ort waren in den vergangenen Tagen scharf kritisiert worden, weil der Skitourismus mit seinen Après-Ski-Partys die internationale Ausbreitung des Coronavirus verstärkt haben könnte. Vor allem Ischgl geriet diesbezüglich ins Visier.

Dort war der Barkeeper einer beliebten Après-Ski-Bar am 7. März positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Dem Land Tirol wird vorgeworfen, den Skibetrieb nicht schnell genug gestoppt zu haben. Als am 13. März über Ischgl und weitere Orte eine Quarantäne verhängt wurde, kam es zudem zu chaotischen Zuständen bei der fluchtartigen Abreise zahlreicher internationaler Gäste. Auch dafür hagelte es Kritik. Erst am 15. März fand die Skisaison dann ihr vorzeitiges Ende.



13.40 Uhr: Gefängnis Horgen feiert Corona-Revival

Das Coronavirus schafft es auch hinter Gefängnismauern. Deshalb nimmt der Kanton Zürich das seit Dezember stillgelegte Gefängnis Horgen wieder in Betrieb, als Corona-Station für Zürcher Häftlinge. Der Kanton Zürich werde im Gefängnis Horgen vorsorglich eine Art Krankenstation für infizierte Häftlinge einrichten, teilte Justizvollzug und Wiedereingliederung auf Anfrage mit. Die Behörde bestätigte damit eine Meldung von Radio SRF1 vom Dienstag.

Grundsätzlich sollen Infizierte zuerst in dem Gefängnis betreut werden, in dem sie ihre Strafe absitzen. In Horgen sollen jene Häftlinge betreut werden, die intensivere Pflege brauchen. Wie viele Betten die Station bieten soll, ist offen. Man sei erst in der Planungsphase. Die Station ist ausschliesslich für Häftlinge aus Zürcher Gefängnissen vorgesehen. Eine Zusammenarbeit mit anderen Kantonen sei nicht geplant, so die Behörde weiter.

13.35 Uhr: Olympische Spiele in Tokio abgesagt

Aus für die Olympischen Sommerspiele in Tokio: Das internationale Sportfest ist der Coronakrise endgültig zum Opfer gefallen. Mehr hier.

13:25 Uhr: «Kostenbewusste» Rückholaktion

Bis am Donnerstagmorgen holt das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) in zunächst drei Flügen rund 750 in der Schweiz wohnhafte Personen nach Hause zurück. Sie hatten wegen der Coronakrise in Südamerika festgesessen. Der erste Rückholflug wurde am Dienstagnachmittag um 14.50 Uhr am Flughafen Zürich erwartet, wie das EDA mitteilte. Das Flugzeug startete in San José in Costa Rica. Zur Mission abgeflogen war es von Zürich aus am Sonntag. Die Rückholaktion ist die grösste in der Geschichte der Schweiz.

Weitere Landungen von Rückholflügen erwartet das EDA am Mittwoch- und Donnerstagmorgen. Ein Flugzeug aus Bogotà in Kolumbien soll am Mittwoch um 7.45 Uhr in Zürich eintreffen. Rückkehrerinnen und Rückkehrer aus Lima in Peru sollen am Donnerstag um 9.20 Uhr landen. Die Heimgekehrten müssen zehn Tage in Quarantäne. In den kommenden Wochen plant das EDA Dutzende zusätzliche Flüge nach Lateinamerika, Asien und Afrika. 

Um die Repatriierung zu koordinieren und Synergien zu nutzen, arbeitet das EDA mit anderen Ländern zusammen. Gewisse Flüge organisiert die Schweiz selbst, andere zusammen mit Partnerstaaten. Damit sei es zu früh, um den Aufwand der Aktion zu beziffern. Die Schweiz gehe «sehr kostenbewusst» vor, versichert das Departement. Der Bund finanziert die Charterflüge vor. Die Heimkehrer müssen aber einen Teil der Kosten übernehmen. Dieser Anteil dürfte sich in der Grössenordnung eines normalen Flugtickets bewegen. Rund 17'000 registrierten ihre Reise bislang auf der Travel Admin App.

13.15 Uhr: Spanien von der Pandemie gezeichnet

In Spanien ist die Zahl der Todesfälle durch das neuartige Coronavirus auf fast 2700 gestiegen. In den vergangenen 24 Stunden seien 514 weitere Menschen an der durch den Erreger ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilte das Gesundheitsministerium in Madrid am Dienstag mit.

Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen erhöhte sich den Angaben zufolge um fast 20 Prozent auf knapp 40'000. Spanien ist nach Italien das am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land in Europa. Die Hauptstadt-Region Madrid ist mit 1'535 Toten und mehr als 12'350 Infektionsfällen am stärksten betroffen.

Angesichts der dramatischen Entwicklung will die Regierung die landesweite Ausgangssperre bis zum 11. April verlängern. Regierungschef Pedro Sánchez will dem Parlament am Dienstag einen entsprechenden Antrag vorlegen. Bereits seit dem 14. März gelten in Spanien weitreichende Ausgangsbeschränkungen. Die 46 Millionen Einwohner dürfen ihr Zuhause nur verlassen, um zur Arbeit zu gelangen, Einkäufe zu erledigen, Medikamente zu besorgen oder mit dem Hund Gassi zu gehen.

12.40 Uhr: Wieder Hunderte Fälle in den letzten 24 Stunden

Die Zahl der Coronavirus-Erkrankungen in der Schweiz nimmt weiter rasch zu. Am Dienstagmittag gab es bereits 8836 bestätigte Fälle. Das sind 776 mehr als noch vor 24 Stunden. Mindestens 86 Personen sind verstorben, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilte.

Betroffen seien nun alle Kantone der Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein, schreibt das BAG. Bisher habe es 86 durch Covid-19 verursachte Todesfälle in der Schweiz gegeben. Weitere 4 Todesfälle sind möglicherweise auf Covid-19 zurück zu führen – ein Laborresultat liege jedoch nicht vor.

Die aktuellen Fallzahlen beziehen sich auf Meldungen, die das BAG bis Dienstag früh erhalten und erfasst hat. Daher können die Daten von den Fallzahlen abweichen, die in den Kantonen kommuniziert werden.

12.33 Uhr: Aargauer Regierungsrat und Polizeikommandant positiv getestet

Der Aargauer Regierungsrat Urs Hofmann ist am Montag positiv auf das Coronavirus getestet worden. Auch der Aargauer Polizeikommandant Michael Leupold hat das Virus.

Regierungsrat Hofmann und Polizeikommandant Leupold befänden sich in Selbstisolation, es gehe ihnen den Umständen entsprechend gut, teilte die Aargauer Staatskanzlei am Dienstag mit. Diverse Personen, die mit ihnen Kontakt hatten, befinden sich in freiwilliger Selbstquarantäne.

Urs Hofmann, Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres, unterzog sich am Montag aufgrund gewisser Krankheitssymptome einem Coronavirus-Test. Dieser verlief positiv. Bereits letzte Woche war Michael Leupold, Kommandant der Kantonspolizei positiv getestet worden.

Weitere Verdachtsfälle im Umfeld der Regierung werden abgeklärt. Kantonsärztin Yvonne Hummel hat eine Liste von Personen erstellt, die aufgrund der Kontakte mit Regierungsrat Hofmann für zehn Tage in freiwillige Selbstquarantäne begeben müssen.

Dazu gehören unter anderem Landammann Markus Dieth und Staatsschreiberin Vincenza Trivigno. Die Regierungstätigkeit wird auf digitalem Weg aufrechterhalten. Der Regierungsrat führt seinen Sitzungen als Telefonkonferenzen durch. Die entsprechende Infrastruktur wurde vor ein paar Wochen aufgebaut und kann nun aktiviert werden.

12.20 Uhr: Jazz-Musiker Manu Dibango gestorben

Der bekannte Jazz-Musiker Manu Dibango ist an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben, wie am Dienstag auf seiner offiziellen Facebook-Seite mitgeteilt wurde. Der Saxofonist, der in den 1970er Jahren den Musikstil Weltmusik prägte, wurde 86 Jahre alt.

12.05 Uhr: BAG ruft zum Spenden von Schutzmasken auf

Privatpersonen, die von den derzeit raren Schutzmasken Vorräte angelegt haben, sollen diese  Gesundheitseinrichtungen spenden. Dazu ruft der Bund auf.  Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) twittert: «Personen, die viele Masken zu Hause haben, könnten sie zum Beispiel den lokalen Pflege- oder Altersheimen schenken. Dort werden sie gebraucht», 

11.54 Uhr: Sprunghafter Anstieg und Hoffnungszeichen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht erste Hoffnungszeichen, dass die strikten Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus in Italien Wirkung zeigen. «Die Fallzahlen und Totenzahlen sind in den vergangenen zwei Tagen leicht gefallen», sagte WHO-Sprecherin Margaret Harris am Dienstag. Es sei aber noch zu früh, von einem Wendepunkt zu sprechen.

Weltweit seien die Zahlen über Nacht weiter sprunghaft gestiegen, sagte sie. Die WHO wollte konkrete Zahlen im Laufe des Tages veröffentlichen. Sie hatte Stand Montagabend rund 335'000 nachgewiesene Infektionen und knapp 15'000 Tote erfasst. Die renommierte Johns Hopkins-Universität hatte am Dienstag bereits knapp 385'000 Fälle und 16'600 Tote verzeichnet.

85 Prozent der neuen nachgewiesenen Infektionen stammten aus Europa und den USA, sagte Harris. Gut die Hälfte dieser 85 Prozent wurden aus Europa gemeldet. Von Sonntag auf Montag war die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen nach WHO-Angaben innerhalb von 24 Stunden um den Rekordwert von mehr als 40'000 gestiegen. Das dürfte übertroffen werden, sagte Harris. Der Anstieg sei zum einen darauf zurückzuführen, dass mehr getestet wurde. Gleichzeitig sei aber auch deutlich, dass sich weiter viele Menschen neu anstecken.

11.46 Uhr: Fälle in Betagtenzentrum von Emmen

Mehrere Bewohner des Betagtenzentrums Emmenfeld in Emmen LU sind mit dem Coronavirus infiziert worden. Sie befinden sich in Spitalpflege. Eine Abteilung wurde isoliert.

Es gebe bestätigte Coronafälle, schreibt die Betagtenzentrum Emmen AG am Dienstag auf ihrer Webseite. Zuvor hatte Radio Pilatus über die Erkrankungen in dem Pflegeheim der Luzerner Vorortsgemeinde berichtet.

Die betroffenen Personen seien alle in Spitalpflege, hiess es in der Mitteilung weiter. Um einer Ausbreitung des Virus entgegenzuwirken sei die vorübergehende Isolierung einer Abteilung nötig gewesen. Es gehe darum, die im Emmenfeld wohnenden und arbeitenden Personen zu schützen.

11.24 Uhr: Bern beklagt sechstes Todesopfer

Im Kanton Bern ist eine weitere Person an der vom Coronavirus verursachten Krankheit Covid-19 gestorben. Damit beklagt der Kanton nun insgesamt sechs Todesopfer.

Auch die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten ist seit Montag erneut angestiegen, wie die bernische Gesundheitsdirektion am Dienstag im Internet bekannt gab. Aktuell gibt es 532 Fälle, 62 mehr als am Vortag.

11:10 Uhr: Covid-19 im Vergleich

11 Uhr: Europas Luftverkehr im Sinkflug

Der Luftverkehr über Europa dünnt in der Corona-Krise immer weiter aus. Am Montag gab es laut Eurocontrol nur noch 6'837 kontrollierte Flüge und damit weniger als ein Viertel eines vergleichbaren Tages im vergangenen Jahr. Der Rückgang betrug 75,9 Prozent und war damit so stark wie noch nie seit Beginn der Krise, wie die Flugsicherungs-Koordination am Dienstag in Brüssel mitteilte.

10.45 Uhr: 143 Neuinfektionen in Zürich

Die Zahl der Corona-Infizierten im Kanton Zürich steigt weiter. Bis am Dienstagvormittag sind 1'211 Personen positiv getestet worden, wie die Gesundheitsdirektion auf ihrer Website schreibt. Das sind 143 mehr als am Vortag.

Bis heute starben im Kanton Zürich fünf Personen an den Folgen der Virusinfektion. Die Verstorbenen waren zwischen 78 und 97 Jahre alt.

10.35 Uhr: Fünf Tote im Tessin in 24 Stunden

Im Kanton Tessin sind in den letzten 24 Stunden weitere fünf Personen an den Folgen der Infektion mit dem Coronavirus gestorben. 46 Personen haben sich neu infiziert, wie die Behörden am Dienstag mitteilten.

Insgesamt sind damit im Kanton Tessin 1,211 Personen mit dem Coronavirus infiziert. 53 Menschen sind an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.

10.25 Uhr: Kostenloses Online-Coaching für Paare

Weil Reibereien in Beziehungen während der Corona-Quarantäne vorprogrammiert sind, bietet die Universität Zürich ein kostenloses Paarlife-Online-Training an. Ziel sei es, Paarbeziehungen in Zeiten von Stress zu stärken und die gegenseitige Unterstützung zu intensivieren, schreiben die Professoren Guy Bodenmann von der Universität Zürich und Thomas Berger von der Universität Bern.

Paarbeziehungen zu stärken, lohnt sich in vielfacher Hinsicht, schreiben die Experten: Wer in seiner Liebesbeziehung zufrieden ist, verfügt nicht nur über bessere Laune, sondern ist psychisch und physisch gesünder. Der Fokus liegt auf der Kommunikation und auf der besseren Bewältigung von Stress. 

Der ganze Lehrgang dauert über fünf Stunden, doch je nach Interesse können auch nur einzelne Etappen «gefahren» werden – übrigens auch solo, wie die Anbieter betonen. Reservations-Plattform ist die Homepage von Paarlife. Das persönliche «Training» wird per Telefon, Mailkontakt oder Chatmedien absolviert.

10 Uhr: Bolsonaro unbelehrbar

Für Jair Bolsonaro ist die Coronavirus-Pandemie bloss «eine kleine Grippe», wegen der die Medien nicht so viel «Hysterie» machen sollten. Der brasilianische Präsident sagte laut «Guardian», die Berichterstattung würde die Bürger mit Absicht »täuschen».

In seinem Land gab es bisher 25 Tote, 1'546 Menschen haben sich infiziert. Bolsonaro hält die Pandemie für eine «schamlose Kampagne», durch die er aus dem Amt gedrängt werden soll.

9.45 Uhr: 33'000 Franken Busse in Taiwan

Teure Party in Taipeh: Ein Mann, der 14 Tage Quarantäne hätte einhalten müssen, ist in der taiwanesischen Hauptstadt bei einer Polizeikontrolle im Ausgang erwischt worden. Weil er in einer Menschenmass in einem schlecht belüfteten Raum gefeiert habe, sei ihm die Maximalbusse aufgebrummt worden, berichtet «Hongkong Free Press». Kostenpunkt: knapp 33'000 Franken.

8.30 Uhr: Bezirksgefängnis Zürich betroffen

Eine Aufseherin, die im Bezirksgefängnis Zürich arbeitet, hat sich laut «Tages-Anzeiger» mit dem Coronavirus infiziert. Weil die Frau zu Kollegen und Häftlingen direkten Kontakt hatte, muss nun mit Infektionen in der Haftanstalt gerechnet werden. Betroffenen Insassen droht Einzelhaft.

8.16 Uhr: Verbier wird nicht unter Quarantäne gestellt

Das Val de Bagnes im Wallis mit dem Wintersportort Verbier wird trotz Forderungen von Ärzten nach zahlreichen Coronavirus-Fällen in der Region nicht unter Quarantäne gestellt. Dies hat die Walliser Kantonsregierung beschlossen.

Der Staatsrat verwies auf bereits verordneten Massnahmen wie etwa die Schliessung von öffentlichen Plätzen und Spielplätzen, Bädern und Pools in Hotels sowie die vom Bund angeordneten Massnahmen. Diese verbieten etwa alle öffentlichen und privaten Veranstaltungen mit mehr als fünf Personen.

Ärzte in Verbier hatten zuvor gefordert, den Ort und das ganze Val de Bagnes wegen des Coronavirus unter Quarantäne zu stellen. Sie hielten die Region für einen der grösseren Infektionsherde in der Schweiz.

8.15 Uhr: Coronavirus beeinflusst wohl Geruchssinn

Der Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn könnte ein frühes Anzeichen einer Coronavirus-Erkrankung sein. Es gebe «gute Beweise» aus Südkorea, China und Italien über einen Verlust oder eine Einschränkung des Geruchssinns bei infizierten Personen.

Demzufolge hatten in Südkorea 30 Prozent der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen den Verlust des Geruchssinns als eine der schwersten Beschwerden bei ansonsten mild verlaufenden Fällen gemeldet, heisst es in einer gemeinsamen Stellungnahme der britischen Gelehrtengesellschaft British Rhinological Society und der Vereinigung von Hals-, Nasen- und Ohrenärzten ENT UK.

8 Uhr: Coronakrise mindestens bis Ende des Jahres?

Der Präsident des Weltärztebundes rechnet nicht mit einem schnellen Ende der Corona-Krise. «Diese Problematik wird uns mit Sicherheit bis zum Ende des Jahres begleiten», sagte Frank Ulrich Montgomery der Deutschen Presse-Agentur. Bis ein Impfstoff verfügbar sei, «werden wir unser gesamtes soziales Leben und unser Arbeitsleben umstellen müssen».

7.30 Uhr: Versammlungsverbote belasten Brauereien 

Der weltgrösste Bierbrauer AB Inbev mit Marken wie Beck's, Budweiser und Corona hat seine Prognose wegen der weltweiten Viruskrise zurückgezogen. Gründe seien die hohe Unsicherheit und die schnelle Entwicklung der Lage, teilte der Brauer am Dienstag in Leuven mit.

AB Inbev hatte bereits Ende Februar mitgeteilt, dass das neuartige Coronavirus Umsatz und Gewinn belasten wird, aber noch an der Prognose eines Anstiegs des operativen Ergebnisses um zwei bis fünf Prozent festgehalten. In vielen Ländern sind wegen der sich inzwischen deutlich verschärften Corona-Krise Restaurants und Bars geschlossen, was sich auf den Absatz von Bierbrauern und Getränkeherstellern auswirkt.

6 Uhr: Schweizer Reisebüros helfen bei Rückreisen

Das reguläre Flugangebot nimmt rapid ab, aber rund 17'000 Schweizer Touristen sitzen irgendwo im Ausland fest, einige an abgelegenen Orten. Daher setzen die Schweizer Reiseveranstalter nun auf die Sonderflüge des Aussendepartements (EDA).

Dieter Zümpel, Chef von DER Touristik Suisse, ist froh um die vom Aussendepartement (EDA) geplanten Sonderflüge. Auch wenn die Kunden zwar für die Kosten für ausserordentliche Rückreisen selbst aufkommen müssten, leiste die Branche aus finanzieller Sicht «Enormes.» Die Reisebüros erledigten die anspruchsvolle und aufwendige Organisation von alternativen Rückreisen «praktisch ohne Entschädigung», sagte Zümpel in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen.

In Einzelfällen könnten Reisende aus der Schweiz nicht kurzfristig nach Hause zurückkehren. Beispielsweise sei dies der Fall, wenn Kreuzfahrtschiffe nicht anlegen dürften oder wenn Behörden vor Ort Quarantäne-Massnahmen angeordnet hätten. «Das ist unangenehm, aber nach meinem Verständnis noch kein menschliches Schicksal.»

3.56 Uhr: Kalifornien schliesst Strände und Parks

In Kalifornien werden erstmals Strände geschlossen, um der Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken. Der Bürgermeister von San Diego ordnete die Schliessung städtischer Strände, Parks und Wanderwege an.

Zu viele Menschen hätten am Wochenende die zuvor verhängten Auflagen missachtet, voneinander Abstand zu halten, klagte Bürgermeister Kevin Faulconer auf Twitter. Auch in dem beliebten Küstenort Laguna Beach bleiben die Strände ab sofort zu.

2.37 Uhr: China meldet vier neue lokale Infektionen

In China ist die Zahl der sogenannten importierten Erkrankungen mit dem Coronavirus deutlich gestiegen. Das Virus wurde bei 74 weiteren Menschen nachgewiesen, die kürzlich in die Volksrepublik eingereist sind.

Erstmals seit Tagen wurden auch wieder einige lokale Fälle gemeldet. Wie aus den offiziellen Zahlen hervorgeht, gab es demnach vier Fälle, die nicht bei Eingereisten festgestellt wurden.

Bei einem grossen Teil der Rückkehrer handelt es sich um Chinesen, die unter anderem wieder in ihre Heimat kommen, weil sie annehmen, dass dort das Schlimmste nun überstanden ist. Insgesamt seien bislang 427 importierte Fälle festgestellt worden, wie die Kommission mitteilte.

1.58 Uhr: US-Olympiakomitee will Spiele verschieben

Das Olympische und Paralympische Komitee der USA (USOPC) hat seine Meinung geändert. Nach einer Umfrage unter seinen Athletinnen und Athleten bezeichnet er eine Verschiebung der Sommerspiele als «am vielversprechendsten».

Damit ist die Gruppe derjenigen, die sich wegen der Coronavirus-Pandemie gegen die Olympischen Spiele und Paralympischen Spiele zum geplanten Termin in diesem Sommer ausgesprochen haben, um ein schwergewichtiges Mitglied gewachsen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte sich nach langem Zögern erst am Sonntag eine Frist von vier Wochen gesetzt, um über eine Verschiebung zu entscheiden.

1.14 Uhr: Basler Immobilienbranche will Staatsgelder

Die menschenleere Freie Strasse mit geschlossenen Geschäften und Restaurants in Basel.
Die menschenleere Freie Strasse mit geschlossenen Geschäften und Restaurants in Basel.
Keystone

Drei Basler Verbände aus der Immobilienbranche ersuchen die Baselstädter Kantonsregierung, ein «Mietzinsrettungspaket» zu schnüren. Sie begründen dies mit der unverschuldeten und unvermittelten finanziellen Notlage von Mietern, Kleinbetrieben und Vermietern durch die Corona-Krise. In der laufenden Woche müssten die April-Mieten überwiesen werden, schrieben der Hauseigentümerverband (HEV Basel-Stadt), der Schweizerische Verband der Immobilienwirtschaft (SVIT beider Basel) sowie der Basler Mieterinnen- und Mieterverband (MV Basel 1891).

1.01 Uhr: Trump mit Durchhalteparolen

US-Präsident Donald Trump hat der amerikanischen Bevölkerung eine baldige Erholung von der Coronavirus-Krise in Aussicht gestellt. «Die Beschwernisse werden enden, sie werden bald enden», sagte er.

«Amerika wird bald wieder offen sein für Geschäfte», versicherte Trump am Montagabend (Ortszeit) im Weissen Haus in Washington. Und dies werde früher sein als erst in drei oder vier Monaten. Das normale Leben werde zurückkehren und die Wirtschaft werde sich erholen.

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