USA-IranTrump: Zeichen der Deeskalation nach Irans Vergeltungsangriff
SDA/dpa/tjb
8.1.2020 - 20:45
Es ist ein iranischer Racheakt mit Ansage: Nachts schlagen Raketen auf Armeestützpunkten im Irak ein. Dort sind US-Soldaten stationiert. Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran nehmen damit nochmals dramatisch zu. Kommt es zu einer weiteren Eskalation?
Trotz eines iranischen Vergeltungsangriffs auf US-Truppen im Irak scheint die unmittelbare Gefahr eines neuen Krieges im Nahen Osten zunächst gebannt. US-Präsident Donald Trump kündigte am Mittwoch im Weissen Haus bei einer Ansprache an die Nation zwar neue Wirtschaftssanktionen gegen den Iran an, aber keine weiteren Militärschläge.
Trump sagte, bei den Raketenangriffen auf zwei Militärbasen im Irak in der Nacht zu Mittwoch seien weder Amerikaner noch Iraker getötet worden. Der Schaden an den angegriffenen Stützpunkten sei «minimal» gewesen. Teheran nannte die Angriffe nach der gezielten Tötung des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani durch die USA einen «Akt der Selbstverteidigung».
Trump sagte, es sehe danach aus, als würde der Iran auf Zurückhaltung setzen, «was eine gute Sache für alle Beteiligten und eine sehr gute Sache für die Welt ist». Der iranische Vergeltungsangriff erfolgte mit Ansage: Iraks Regierung wurde nach eigenen Angaben kurz vor dem Angriff aus Teheran über den Militärschlag informiert. Iraks Regierungschef Adel Abdel Mahdi sagte, zur selben Zeit hätten sich auch die Amerikaner gemeldet.
Zunächst Zurückhaltung auf beiden Seiten
Auch der Iran kündigte zunächst keine neuen Angriffe an. Präsident Hassan Ruhani sagte: «Falls die Amerikaner weitere Angriffe und Verbrechen gegen den Iran planen sollten, werden wir eine Antwort geben, die noch härter ist als der heutige Angriff.»
Trump sagte, die US-Truppen seien zwar auf alles vorbereitet. «Die Tatsache, dass wir dieses grossartige Militär und die Ausrüstung haben, bedeutet allerdings nicht, dass wir es einsetzen müssen. Wir wollen es nicht einsetzen.» Die Vereinten Nationen in New York werteten Trumps Äusserungen als Deeskalationszeichen im Iran-Konflikt.
Trump verteidigte die Tötung Soleimani erneut. «Soleimanis Hände waren sowohl in amerikanischem als auch in iranischem Blut getränkt. Er hätte schon vor langer Zeit ausgelöscht werden sollen», sagte er. Der US-Präsident betonte: «Solange ich Präsident der Vereinigten Staaten bin, wird dem Iran nie erlaubt werden, eine Atomwaffe zu besitzen.»
Atomabkommen mit dem Iran vor dem Ende?
Der Iran müsse seine atomaren Ambitionen und seine Unterstützung für Terrorismus beenden. «Für Grossbritannien, Deutschland, Frankreich, Russland und China ist die Zeit gekommen, diese Wirklichkeit anzuerkennen.» Sie sollten nicht länger am Atomabkommen mit dem Iran festhalten. Trump hatte es im Mai 2018 aufgekündigt. «Wir müssen alle gemeinsam darauf hinarbeiten, ein Abkommen abzuschliessen, das die Welt zu einem sichereren und friedlicheren Ort macht.»
Trump forderte ausserdem die Nato zu einem grösseren Engagement auf. «Heute werde ich die Nato darum bitten, sich deutlich mehr im Nahost-Prozess einzubringen», sagte er. In einem späteren Telefonat mit ihm zeigte sich Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg aufgeschlossen. Beide hätten darin übereingestimmt, «dass die Nato mehr zur regionalen Stabilität und zum Kampf gegen den internationalen Terrorismus beitragen könnte», teilte das Militärbündnis im Anschluss mit.
Die Lage am Persischen Golf war innerhalb weniger Tage eskaliert, seit die USA den ranghohen Militärstrategen Soleimani vergangene Woche bei einem Drohnenangriff in der irakischen Hauptstadt Bagdad gezielt töteten. Trump hatte den Iranern danach mit drastischen Konsequenzen im Falle eines Gegenangriffs gedroht.
Trump sagte, im Fall des jüngsten Angriffs habe das Frühwarnsystem sehr gut funktioniert. Einem Bericht des US-Senders CNN zufolge konnten sich die im Irak stationierten US-Soldaten in Schutzbunkern in Sicherheit bringen. Im Irak sind auf mehren Stützpunkten rund 5000 US-Soldaten stationiert, die das internationale Militärbündnis gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anführen.
Nach dem Vergeltungsangriff bestellte das Aussenministerium in Bagdad den Botschafter des Irans ein. Der Militärschlag werde als Verstoss gegen die irakische Souveränität angesehen, erklärte das Ministerium. Der Irak sei ein unabhängiges Land und werde nicht zulassen, zum Schauplatz für Konflikte zu werden. Teheran hat über verbündete schiitische Milizen grossen Einfluss in dem Nachbarland.
Die Ereignisse im Überblick
20.37 Uhr: Trump fordert mehr Engagement der Nato im Nahen Osten
Von der Nato erwartet Donald Trump mehr Engagement im Nahen Osten gefordert. «Heute werde ich die Nato darum bitten, sich deutlich mehr im Nahost-Prozess einzubringen», sagte der US-Präsident.
In einem späteren Telefonat mit Trump zeigte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sich der Forderung gegenüber aufgeschlossen. «Sie stimmten darüber überein, dass die Nato mehr zur regionalen Stabilität und zum Kampf gegen den internationalen Terrorismus beitragen könnte», teilte das Militärbündnis im Anschluss an das Gespräch mit. Beide wollten zu dem Thema in engem Kontakt bleiben. Das Weisse Haus teilte mit, Trump habe im Gespräch mit Stoltenberg den Wert der Nato und ihre Rolle bei der Verhinderung von Konflikten und der Wahrung des Friedens in der Region betont.
18.34 Uhr: UN werten Trump-Rede als Deeskalationszeichen im Iran-Konflikt
Die Vereinten Nationen sehen die USA im Konflikt mit dem Iran auf Deeskalationskurs. Man habe die Rede von Präsident Donald Trump zur Kenntnis genommen. «Wir begrüssen jeden Hinweis darauf, dass die Führer von einer grösseren Konfrontation Abstand nehmen und alles tun, um eine weitere Eskalation zu vermeiden», sagte der Sprecher von Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, am Mittwoch in New York.
Zuvor hatten die UN erklärt, dass eine Eskalation der Lage im Nahen Osten unbedingt verhindert werden müsse. «Es ist unsere gemeinsame Pflicht, alle Anstrengungen zu unternehmen, um einen Krieg im Golf zu vermeiden, den sich die Welt nicht leisten kann», hatte Dujarric mitgeteilt. Guterres werde sein «aktives Engagement» mit Akteuren in der Krise fortsetzen.
17.51 Uhr: Trump ruft Iran zur Zusammenarbeit auf – USA zu Frieden bereit
US-Präsident Donald Trump hat den Iran zur Zusammenarbeit bei gemeinsamen Interessen aufgefordert. Die Bekämpfung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sei auch im Interesse des Irans, sagte Trump am Mittwoch im Weissen Haus. «Und wir sollten dabei und bei anderen gemeinsamen Prioritäten zusammenarbeiten.» Auch der schiitische Iran betrachtet die sunnitische Terrormiliz IS als Feind. «Die Vereinigten Staaten sind bereit, mit allen, die sich darum bemühen, Frieden zu schliessen», sagte Trump weiter.
17.47 Uhr: Trump will militärische Stärke nicht zum Einsatz bringen
US-Präsident Donald Trump hat nach dem iranischen Vergeltungsangriff eine deeskalierende Botschaft gesandt. «Die Tatsache, dass wir dieses grossartige Militär und die Ausrüstung haben, bedeutet allerdings nicht, dass wir es einsetzen müssen. Wir wollen es nicht einsetzen», sagte Trump am Mittwoch bei einer Ansprache im Weissen Haus.
Ausserdem forderte er Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China auf, nicht mehr am Atomabkommen mit dem Iran festzuhalten. Stattdessen müssten diese Staaten gemeinsam mit den USA an einem neuen Abkommen mit dem Iran arbeiten, «das die Welt zu einem sichereren und friedlicheren Ort» machen würde, appellierte Trump.
17.25 Uhr: Trump nimmt Stellung
Die iranischen Raketenangriffe auf zwei von US-Soldaten genutzte Militärstützpunkte im Irak haben US-Präsident Donald Trump zufolge keine Todesopfer gefordert. Alle US-Soldaten seien sicher, sagte Trump bei einer kurzen Ansprache im Weissen Haus. Zugleich kündigte er neue, noch härtere Sanktionen gegen das Land an. Die USA würden Irans Aggressionen nicht unbeantwortet lassen.
16.20 Uhr: Lufthansa nimmt Flüge nach Teheran wieder auf
Die Lufthansa will nach dem Streichen eines Fluges nach Teheran wegen der Militäraktionen in der Region die Verbindung zur iranischen Hauptstadt wieder aufnehmen. Der Flughafen Teheran sei offen, für die Anflugsroute sowie den Bereich um den Airport gebe es keine Sicherheitsbeschränkungen, erklärte die Lufthansa.
Das Unternehmen habe sich im Austausch mit nationalen und internationalen Behörden ein genaues Bild der Lage vor Ort gemacht. Schon am Abend werde der Flug der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines deshalb verspätet abheben. Die tägliche Verbindung der Lufthansa von Frankfurt nach Teheran werde am Donnerstag wieder aufgenommen. Dennoch werden die Airlines des Konzerns bei Überflügen den iranischen und irakischen Luftraum umfliegen.
15.20 Uhr: Trump tritt bald vor die Medien
US-Präsident Donald Trump will sich um 17 Uhr Schweizer Zeit zum iranischen Angriff auf zwei vom US-Militär genutzte Stützpunkte im Irak äussern. Das teilte das Weisse Haus mit. Wie die USA auf den iranischen Vergeltungsschlag reagieren werden, ist unklar. Daher wird Trumps Auftritt mit Spannung erwartet.
In der Nacht hatte sich Trump zunächst nur knapp auf Twitter zu Wort gemeldet und dort geschrieben: «Alles ist gut!» Derzeit würden mögliche Opfer und Schäden bewertet.
14.26 Uhr: Teheran hat Irak vor Angriffen informiert
Die irakische Regierung ist nach eigenen Angaben vom Iran darüber informiert worden, dass in der Nacht zum Mittwoch Raketenangriffe auf Militärstützpunkte zu erwarten seien.
Der Iran habe «nach Mitternacht» in mitgeteilt, dass «als Antwort auf die Ermordung» des iranischen Generals Ghassem Soleimani durch das US-Militär die Angriffe «bereits begonnen haben oder bald beginnen werden», heisst es in einer Erklärung der Regierung in Bagdad, die elf Stunden nach den Angriffen veröffentlicht wurde. Zur gleichen Zeit sei von Seiten der USA ein Hinweis auf die Angriffe eingegangen.
13:55 Uhr: Warten auf Trump
In Washington ist es früher Morgen, US-Präsident Trump hat sich noch nicht zu Wort gemeldet, will sich aber noch heute zu den Angriffen Irans auf zwei US-Militärstützpunkte im Irak äussern. Wie CNN berichtet, sind Mitglieder des nationalen Sicherheitsteams von Präsident Trump bereits im Weissen Haus eingetroffen – darunter Generalstabschef Mark Milley, der nationale Sicherheitsberater Robert O'Brien und Vizepräsident Mike Pence.
13:04 Uhr: Keine Ausreiseempfehlung für Schweizer
Das Aussendepartement ruft sowohl Iran als auch die USA auf, eine weitere Eskalation des Konflikts zu vermeiden, wie das EDA in einer Mitteilung schreibt. Seit dem 3. Januar hätten mehrere Gespräche im iranischen Aussenministerium stattgefunden, da die Schweiz ja die diplomatische Verbindung zwischen den USA und Iran sicherstellt.
Das EDA sieht davon ab, Schweizern die Ausreise aus dem Iran zu empfehlen. «Der Entscheid für oder gegen eine Reise in den Iran liegt im Ermessen und der Verantwortung der Reisenden selbst. Dasselbe gilt für den Entscheid, das Land zu verlassen», teilt das EDA weiter mit. Man beobachte die Lage und passe wenn nötig die Reisehinweise für das Land an.
12:15 Uhr: «Raum für Dialog schaffen»
Nach dem iranischen Vergeltungsangriff auf US-Soldaten im Irak hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu einem Ende der Gewalt aufgerufen. «Der Gebrauch von Waffen muss jetzt aufhören, um Raum für Dialog zu schaffen», sagte sie nach einer Sondersitzung der EU-Kommission zur Irankrise.
Von der Leyen machte zudem deutlich, dass die EU an dem stark gefährdeten Atomabkommen mit dem Iran von 2015 festhalten will. Die Lage im Nahen Osten werde am Nachmittag auch Thema bei ihrem Treffen mit dem britischen Premierminister Boris Johnson in London sein.
12:00 Uhr: Keine irakischen Todesopfer
Durch die Raketenangriffe im Irak sind nach Angaben der irakischen Armee keine ihrer Soldaten getötet worden. Insgesamt seien in der Nacht zum Mittwoch 22 Raketen in zwei internationalen Truppenstützpunkten eingeschlagen, teilte das Militär mit.
11:30 Uhr: Swiss umfliegt die Region
Die Swiss wird Iran und Irak bis auf Weiteres nicht mehr überfliegen. Man trage so den aktuellen Entwicklungen Rechnung, sagt eine Swiss-Mediensprecherin zu «Bluewin». Man behalte die Situation in der Region stets im Blick. Wie sich das auf den Betrieb der Fluggesellschaft auswirkt, lasse sich derzeit noch nicht sagen.
11:00 Uhr: Angst in Israel
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warnt inmitten der Krise zwischen Iran und den USA vor einer Attacke auf Israel. «Wer versucht, uns anzugreifen, wird den vernichtendsten Schlag verkraften (müssen)», so Netanjahu bei einer Rede in Jerusalem. Der Regierungschef lobt erneut das Vorgehen der USA und erklärte, Israel stehe an der Seite der Vereinigten Staaten.
10:20 Uhr: EU setzt Sondertreffen an
Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hat den iranischen Vergeltungsangriff auf US-Soldaten im Irak als «weiteres Beispiel der Eskalation und wachsender Konfrontation» bezeichnet. Es sei in niemandes Interesse, die Gewalt weiter zu steigern, sagte Borrell in Brüssel. Die EU-Aussenminister würden am Freitag bei einem Sondertreffen darüber beraten, was die Staatengemeinschaft tun kann, um die Region kurz-, mittel- und langfristig zu stabilisieren, sagte Borrell weiter.
Zudem habe er den iranischen Aussenminister Mohammed Dschwad Sarif nach Brüssel eingeladen. «Vielleicht werden wir bald ein Treffen haben», sagte der EU-Top-Diplomat nach einer Sondersitzung der EU-Kommission zur Irankrise. Das stark gefährdete Atomabkommen mit dem Iran sei heute wichtiger denn je.
9:15 Uhr: Ajatollah Chamenei meldet sich zu Wort
Der oberste iranische Führer Ajatollah Ali Chamenei hat sich in einer TV-Ansprache an die Nation gewandt. «Der Angriff war lediglich eine Ohrfeige gegen die Amerikaner», sagte er. Ziel sei es, die Präsenz der Amerikaner in der Region zu beenden. «Die USA sind und bleiben unser Feind», so Chamenei weiter. Er fordert ein Ende der Diskussionen, mit den USA zu verhandeln.
9:00 Uhr: Mehrere Länder rufen zur Vorsicht auf
Die Philippinen haben ihre rund 6000 Staatsbürger im Irak aufgefordert, das Land zu verlassen. Die Anweisung sei verpflichtend, teilte das Aussenministerium in Manila mit. Weniger weit gehen Indien und Pakistan: Die Länder haben ihre Bürger zu höchster Vorsicht bei Aufenthalten im Irak aufgerufen. Indien riet zum Verzicht auf «nicht-lebenswichtigen Reisen» in das Land, ähnlich klingt es in Pakistan.
8:30 Uhr: Fluggesellschaften reagieren
Nach den Angriffen hat die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA US-Flugzeugen die Nutzung des Luftraums in Teilen des Nahen Ostens untersagt. Über dem Persischen Golf, dem Golf von Oman, im Irak und im Iran dürften in den USA registrierte Flugzeuge «wegen erhöhter militärischer Aktivitäten und steigender politischer Spannungen» nicht mehr operieren, hiess es in einer Mitteilung. Es gebe ein erhöhtes Risiko, das ein Flugobjekt falsch identifiziert werde.
A few more flights rerouting around Iraq + Iran. The two Emirates flights both fly to New York (EK205 via Milan), usually through Iraq. BA118 normally flies back to London through Iran. For many flights, however, it is business as usual. https://t.co/X1NZSmRH0zpic.twitter.com/4NhFdS3kCS
Nicht alle Airlines handeln aber so, weiter durchfliegen den Luftraum Irans wie bisher, wie eine Visualisierung von Flightradar24 auf Twitter zeigt.
Unterdessen hat die deutsche Lufthansa den für heute geplanten Flug von Frankfurt in die iranische Hauptstadt Teheran gestrichen. Dies sei «vorsorglich» wegen der derzeitigen Lage in der Region geschehen, sagte eine Lufthansa-Sprecherin. Noch keine Entscheidung gebe es zu möglichen Änderungen von Flugrouten im Nahen Osten.
8:05 Uhr: Druck auf die Börse
Die Angst vor einer weiteren Eskalation der Lage hat am Mittwoch die Stimmung an den asiatischen Börsen belastet. Der japanische Leitindex Nikkei sackte zwischenzeitlich unter die Marke von 23'000 Punkten, erholte sich dann aber ein Stück weit. Letztlich schloss er mit 23'204,76 Punkten und damit 1,6 Prozent tiefer als am Vortag. Auch die Ölpreise zogen weiter an, gaben allerdings einen Teil ihrer Gewinne zuletzt wieder ab.
Nächtliche Angriffe
Ein iranischer Vergeltungsangriff auf US-Soldaten im Irak schürt die Angst vor einer weiteren Eskalation und einem möglichen neuen Krieg im Nahen Osten. Die vom US-Verteidigungsministerium bestätigten Attacken auf die amerikanisch genutzten Militärstützpunkte Ain al-Assad im Zentrum des Iraks und eine Basis in der nördlichen Stadt Erbil in der Nacht zum Mittwoch gelten als Revanche für die Tötung des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani durch einen US-Luftschlag. US-Präsident Donald Trump kündigte an, sich am Mittwochmorgen (Ortszeit) äussern zu wollen. «Alles ist gut!», schrieb er auf Twitter. Derzeit würden mögliche Opfer und Schäden bewertet.
«So weit, so gut!», fügte Trump hinzu. «Wir haben das stärkste und am besten ausgestattete Militär überall auf der Welt, bei weitem!». Zuvor waren im Weissen Haus die wichtigsten Minister von Trump zu einer Krisensitzung zusammengekommen. Trump hatte Teheran am Dienstag – vor den Attacken – für den Fall eines Angriffs mit «sehr starken» Konsequenzen gedroht. Im Nordirak stationierte deutsche Soldaten blieben bei dem Raketenangriff laut der Bundeswehr unversehrt.
All is well! Missiles launched from Iran at two military bases located in Iraq. Assessment of casualties & damages taking place now. So far, so good! We have the most powerful and well equipped military anywhere in the world, by far! I will be making a statement tomorrow morning.
Irans Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif sprach auf Twitter von einem «Akt der Selbstverteidigung». «Wir streben nicht nach einer Eskalation oder Krieg, aber wir werden uns gegen jede Aggression verteidigen». Der Iran habe «verhältnismässige Massnahmen zur Selbstverteidigung ergriffen und abgeschlossen». Sarif bezog sich dabei auf Artikel 51 der UN-Charta. Dieser beschreibt das Recht auf Selbstverteidigung im Falle eines bewaffneten Angriffs auf ein Mitgliedsland der Vereinten Nationen.
Iran took & concluded proportionate measures in self-defense under Article 51 of UN Charter targeting base from which cowardly armed attack against our citizens & senior officials were launched.
We do not seek escalation or war, but will defend ourselves against any aggression.
Die iranischen Revolutionsgarden teilten mit, bei der «Operation Märtyrer Soleimani» sei der mit 35 Raketen attackierte Luftwaffenstützpunkt Ain al-Assad «vollständig zerstört» worden. Der Angriff mit ballistischen Boden-Boden-Raketen auf die «von den Amerikanern besetzte» Basis sei «in jeder Hinsicht ein voller Erfolg».
Zwar hatten örtliche schiitische Milizen, die vom Iran unterstützt werden, die US-Stützpunkte im Irak zuletzt häufiger mit technisch einfacheren Raketen angegriffen. Ein direkter Angriff aus dem Iran markiert jedoch eine neue Eskalationsstufe im Konflikt zwischen den USA und dem Iran. Die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA untersagte US-Flugzeugen die Nutzung des Luftraums in Teilen des Nahen Ostens «wegen erhöhter militärischer Aktivitäten».
Warnung an den «grossen Satan» USA
Die Revolutionsgarden warnten direkt nach den Attacken den «grossen Satan» USA vor Gegenangriffen. Jede US-Reaktion werde mit einer härteren Reaktion erwidert, teilte die Eliteeinheit der iranischen Streitkräfte in einer Presseerklärung mit. Ausserdem sollten die Verbündeten der USA wissen, dass auch ihre, den Amerikanern zur Verfügung gestellten Stützpunkte, Ziel iranischer Angriffe werden könnten, falls von dort aus Angriffe auf den Iran erfolgen sollten, hiess es in der Erklärung weiter. Die USA sollten ihre Truppen abziehen, damit deren Leben nicht gefährdet werde.
Den in Erbil stationierten deutschen Bundeswehr-Kräften ist einem Sprecher zufolge dabei nichts passiert. «Wir stehen in Kontakt mit den Soldaten. Den Soldaten geht es gut», sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Zu den weiteren Folgen der iranischen Raketenangriffe konnte der Bundeswehrsprecher keine Angaben machen. «Uns geht es zunächst um die Sicherheit der Soldaten», sagte er. Im Zentral-Irak sind nach dem jüngsten Abzug keine deutschen Soldaten mehr stationiert.
Pelosi warnt vor Eskalation
In den USA warnte die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, unterdessen vor einer kriegerischen Eskalation: «Amerika und die Welt können sich keinen Krieg leisten», schrieb sie. Der einflussreiche US-Senator und Trump-Verbündete Lindsey Graham sprach derweil von einem «kriegerischen Akt» des Iran.
Im Irak sind rund 5’000 US-Soldaten stationiert, die ein internationales Militärbündnis zum Kampf gegen die Terrormiliz IS anführen. «Wir arbeiten an ersten Einschätzungen der Schäden», erklärte das Pentagon nach den Angriffen. Zu möglichen Opfern machte das US-Militär zunächst keine Angaben. «Diese Stützpunkte sind wegen Hinweisen auf geplante Angriffe des iranischen Regimes auf unsere Truppen und Interessen in der Region in hoher Alarmbereitschaft gewesen», hiess es aus Washington.
Soleimani war in der Nacht zum Freitag von US-Drohnen in der irakischen Hauptstadt Bagdad getötet worden. Washington erklärte danach, der Chef der Al-Kuds-Einheiten habe Angriffe auf US-Bürger geplant. Soleimani war der wichtigste Vertreter des iranischen Militärs im Ausland. Er galt als Architekt der iranischen Militärstrategie in den Nachbarländern. Im Iran wird er nun als Märtyrer verehrt.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
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Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
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Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
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Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
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Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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