Militärbündnis ohne Zukunft Stoltenberg: Überleben der Nato ist nicht gesichert

AP

21.6.2018

Eine Übung mit Panzern: Rund 2000 Soldaten aus Deutschland und anderen Nato-Partnerländern hatten diese Woche ihre Gefechtsbereitschaft trainiert.
Eine Übung mit Panzern: Rund 2000 Soldaten aus Deutschland und anderen Nato-Partnerländern hatten diese Woche ihre Gefechtsbereitschaft trainiert.
Keystone

Laut Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist der Fortbestand des Militärbündnisses nicht gesichert.

Laut Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist der Fortbestand des Militärbündnisses nicht gesichert. Der Zusammenhalt Europas und Nordamerikas stehe unter Druck, sagte er am Donnerstag, und rief zu internationalen Bemühungen zur Stützung der Nato auf. «Es ist nicht in Stein gemeisselt, dass die transatlantische Bindung ewig überleben wird», sagte er in einer Rede in London, «aber ich glaube, wir werden sie erhalten».

Bei Handel, Klimaschutz und dem Atomabkommen mit dem Iran gibt es Meinungsverschiedenheiten zwischen den USA und Europa. US-Präsident Donald Trumps Haltung des «Amerika zuerst» und sein Misstrauen gegenüber internationalen Institutionen haben die Nato erschüttert. Er bezeichnete die Nato einst als obsolet und hat andere Mitglieder der Allianz wiederholt aufgefordert, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen.

Manche Bindungen zwischen Nordamerika und Europa seien möglicherweise geschwächt, sagte Stoltenberg vor einem für Juli geplanten Nato-Gipfel. «Wir müssen weiterhin unsere multilateralen Institutionen wie die Nato schützen, und wir müssen uns weiterhin für eine internationale regelbasierte Ordnung einsetzen», sagte er.

Wegen Terrorismus, der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen, Cyberangriffen und dem Durchsetzungsvermögen Russlands sei die globale Sicherheitslage so unvorhersehbar wie seit einer Generation nicht mehr. «Wir sind für einen Dialog mit Russland», sagte Stoltenberg. «Wir wollen keinen neuen Kalten Krieg. Wir wollen keinen neuen Rüstungswettlauf. Wir wollen Russland nicht isolieren.»

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