Die nordkoreanische Atomkrise, das Pulverfass Nahost und der Konflikt mit Russland: 48 Stunden lang wird bei der Sicherheitskonferenz in München gerungen, gedroht und gestritten. Danach herrscht vor allem eines: Ratlosigkeit.
Am Ende bleibt vor allem ein schmutziges Trümmerteil im Gedächtnis. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bringt es bei seinem Premierenauftritt auf der Münchner Sicherheitskonferenz am Sonntag mit auf die Bühne.
«Herr Sarif, erkennen Sie das?», fragt er und reckt das armlange Stück einer von Israel vor wenigen Tagen abgeschossenen Drohne in die Höhe. «Es gehört Ihnen!», ruft Netanjahu. Ein Trümmerteil als Trophäe. Mohammed Sarif kann ihn nicht hören. Der iranische Außenminister ist noch gar nicht im Saal. Später wird Sarif den Auftritt einen «Zirkus» nennen. Miteinander reden die beiden nicht.
Die Szene steht für eine von zig Krisen und Konflikten, die an allen Enden der Welt lodern und die die rund 500 Gäste der Sicherheitskonferenz umtreiben. Reden und zuhören, gerne in Hinterzimmern, auch unter schwierigen Partnern, das ist seit 54 Jahren das Ziel des weltweit grössten Treffens von Spitzenpolitikern und Sicherheitsexperten.
Zu besprechen gibt es reichlich. Kriege, Terror, Flucht auf der ganzen Welt. «Wir sollten dieses Wochenende nutzen, um Frieden und Sicherheit zu fördern», eröffnet Wolfgang Ischinger am Freitag seine Konferenz.
Lawrow warnt vor neuem Faschismus
Doch 48 Stunden später herrscht vor allem eins: Ernüchterung. Im Luxushotel Bayerischer Hof werden düstere Töne angeschlagen. Der deutsche Aussenminister Sigmar Gabriel sieht die Welt am Abgrund. Sein russischer Kollege Sergej Lawrow warnt vor neuem Faschismus in Europa.
Ischinger sagt, die Gefahr einer Konfrontation der Grossmächte sei gross wie nie. Die USA, einst so etwas wie eine Weltpolizei, sind unter der Präsidentschaft von Donald Trump unberechenbar geworden - mit noch unabsehbaren Folgen für die internationale Ordnung. «Wir sind uns nicht mehr sicher, ob wir unser Amerika noch wiedererkennen», sagt Gabriel.
Die Weltmacht selbst glänzt in München vor allem durch Abwesenheit - zumindest auf dem Podium. US-Präsident Donald Trump ist zwar in Gesprächen omnipräsent, aber selbst nicht vor Ort. Auch seinen Stellvertreter Mike Pence schickt er dieses Jahr nicht nach München. US-Verteidigungsminister James Mattis zeigt sich nicht auf der Bühne, sondern bleibt in Hinterzimmern.
EU als Vegetarierer unter Fleischfressern
Nur Trumps Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster vertritt das Weisse Haus auf der Bühne. Er nutzt seine Redezeit nicht für eine Rückversicherung gegenüber verunsicherten Europäern, sondern für scharfe Worte an die Gegner der USA, etwa den Iran. Der frühere Vizepräsident Joe Biden schimpft auf Russland und verbreitet Kalte-Kriegs-Stimmung. Kein Wort dazu, dass auch Trumps Administration Mitverantwortung für die aktuellen Konflikte der Welt haben könnte.
Dafür haben die Europäer eine Botschaft für die andere Seite des Atlantiks. Sie wollen ihr Schicksal stärker in die eigene Hand nehmen. Mehr Unabhängigkeit, mehr Eigenverantwortung sind die Stichworte. Gabriel ruft zu mehr militärischem Machtbewusstsein auf. «Als einziger Vegetarier werden wir es in der Welt der Fleischfresser verdammt schwer haben.» EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker fordert ein «weltpolitikfähiges» Europa.
Die EU als neue Weltpolizei? Eher unwahrscheinlich. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen und Juncker sprechen sich zwar in München sogar dafür aus, das Einstimmigkeitsprinzip in der europäischen Außenpolitik aufzugeben, um die EU handlungsfähiger zu machen. Aussichten auf Erfolg dürften solche Vorschläge allerdings in absehbarer Zeit nicht haben. Zu uneins sind sich die Vegetarier über den Speiseplan.
«Wir als EU verhalten uns wie ein altes Ehepaar»
So fehlen in München auch die entscheidenden Redner zum Thema Europa. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ziehen es vor, nicht aufzutauchen. Stattdessen spricht Theresa May, die Grossbritannien bald aus der EU führen will. Ausgerechnet Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz, der die Macht Brüssels beschränken will, warnt, die Europäer müssten wieder stärker an einem Strang ziehen, bevor sie eine grössere Rolle in der Welt spielen könnten. «Wir als Europäische Union verhalten uns wie ein altes Ehepaar.»
So ist München nicht Ideenbörse, sondern Schaufenster für zahllose grosse und kleine Konflikte in der Welt. Israel und Polen streiten über das neue polnische Holocaust-Gesetz. Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim wirft Nato-Partnern Unterstützung von Terroristen in Syrien vor und verteidigt den türkischen Militäreinsatz in Nordsyrien.
Kontrahenten reden über-, nicht miteinander. Lösungen rücken nicht näher. Misstrauen und Vorwürfe, manchmal sogar kalter Hass bestimmen den Ton. Konferenz-Chef Ischinger selbst zieht am Sonntag ein düsteres Fazit. Man habe gehört, was in der Welt falsch laufe. Aber nicht, wie man sie verbessere.
Wachsende Spannungen prägen Münchner Sicherheitskonferenz
Wachsende Spannungen prägen Münchner Sicherheitskonferenz
Der israelische Ministerpräsident nutzt seinen ersten Auftritt bei der Münchner Sicherheitskonferenz für klare Ansagen an Teheran. Im Gepäck hat er dabei ein überaus ungewöhnliches Utensil: Das Trümmerteil einer abgeschossenen Drohne.
Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen eröffnete die Münchner Sicherheitskonferenz.
Letzte grosse Rede? Aussenminister Sigmar Gabriel spricht bei der 54. Münchner Sicherheitskonferenz.
Benjamin Netanjahu, Premierminister von Israel.
Die britische Premierministerin Theresa May will mit der EU auch nach dem Brexit bei Sicherheitsfragen eng kooperieren. An der Münchner Sicherheitskonferenz hat sich deshalb ein umfangreiches Sicherheitsabkommen mit der Europäischen Union vorgeschlagen.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg war auch dabei bei der 54. Münchner Sicherheitskonferenz. Foto:
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)
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