Übersicht Mehrere Kantone wollen schneller lockern +++ 3170 Neuinfektionen in drei Tagen 

Agenturen/red

15.3.2021

Nicht mehr nur Take-Away: Unter anderem die Schwyzer Regierung fordert, das Restaurants im Innen- und Aussenbereich öffenen dürfen. 
Nicht mehr nur Take-Away: Unter anderem die Schwyzer Regierung fordert, das Restaurants im Innen- und Aussenbereich öffenen dürfen. 
KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER (Symbolbild)

Schnelltests sind nun in der Schweiz für alle Menschen unabhängig von der Symptomlage gratis. Mehrere Kantone wollen weitere Lockerungen ab Ende März, und dem BAG wurden 3170 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus innert drei Tagen gemeldet. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Seit heute Montag übernimmt der Bund neben den Kosten für die PCR-Tests auch jene für Schnelltests in allen bis anhin zugelassenen Testinstitutionen. Für den Bundesrat ist die Testoffensive ein wichtiger Schritt für weitere Lockerungen der Corona-Massnahmen.

Sobald das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auch Selbsttests für den Markt freigibt, kann jede Person in der Schweiz pro Monat fünf Kits kostenlos in einer Apotheke beziehen. Zurzeit sind Selbsttests in der Schweiz noch nicht zugelassen. Der Apothekerverband Pharmasuisse rechnet damit, dass die ersten Corona-Selbsttests mittels nasalem Abstrich Anfang April verfügbar sind.

Unternehmen, Institutionen und Schulen sollen zudem kostenlos Pool-Tests durchführen. Mit einer verstärkten Prävention und Früherkennung von lokalen Ausbrüchen will die Landesregierung die schrittweise Öffnung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens unterstützen, wie sie am vergangenen Freitag betont hatte.

Die Testoffensive zielt insbesondere auf die Eindämmung einer weiteren Ausbreitung der neuen Varianten des Coronavirus ab. Ein «Allheilmittel» sei die Massnahme jedoch nicht.

Mehrere Kantone für raschere Öffnung

Mehrere Kantone wollen eine raschere Öffnung der Restaurants als der Bundesrat vorschlägt. Die Ostschweizer Kantone St. Gallen, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden und Thurgau halten «spürbare Lockerungen» ab dem 22. März für wichtig, wie sie am Montag mitteilten.r

Restaurants sollen - mit eingeschränkter Platzzahl und mit Schutzkonzepten - auch in Innenräumen wieder Gäste bewirten dürfen. «Die Öffnung der Aussenbereiche bringt für die Betriebe zu wenig», hiess es.

Auch der Kanton Schwyz fordert in seiner Stellungnahme zur bundesrätlichen Konsultation, dass Restaurants mit dem nächsten Öffnungsschritt am 22. März im Innen- und im Aussenbereich öffnen dürfen. Zudem fordert die Schwyzer Regierung bei den Lockerungen für den Sport, die Kultur und die Bildung «keine starren Vorgaben».

Vielmehr sollen in diesen Bereichen die Grösse des Veranstaltungsortes und die Infrastruktur mitberücksichtigt werden, teilte sie am Montag mit. Es sei wichtig, dass sich die Öffnungsstrategie neben der epidemiologischen Entwicklung auch an den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen orientiere.

Der Zuger Finanzdirektor Heinz Tännler (SVP) sprach sich für die «schnellstmögliche Öffnung» der noch geschlossenen Unternehmen und des öffentlichen Lebens unter Einhaltung der erarbeiteten Schutzkonzepte aus. «Nachdem der Versuch, das Virus kurzfristig auszurotten, nicht den erwünschten Erfolg brachte, müssen wir lernen, mit dem Virus zu leben», wurde er am Montag in einer Mitteilung zitiert. Alle bräuchten wieder Perspektiven.

R-Wert über 1

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag innerhalb von 72 Stunden 3170 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das BAG 21 neue Todesfälle und 97 Spitaleinweisungen.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 4,7 Prozent. und die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 5. März bei 1,13. Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, muss seine Reproduktionszahl kleiner als 1 sein.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Swissmedic hat dem Pharmazulieferer Lonza die Betriebsbewilligung zur Herstellung des Covid-19 Wirkstoffs von Moderna am Standort Visp erteilt.
  • Das BAG meldet 3170 Neuinfektionen bei 71'277 Tests innert 72 Stunden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,4 Prozent. Für den Zeitraum wurden 21 Todesfälle und 97 Hospitalisierungen registriert.
  • Aufgrund der aktuellen Corona-Fallzahlen in Italien befinden sich dort inzwischen 40 Millionen Menschen im Lockdown. 
  • Nun haben auch die Niederlande Impfungen mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca für zwei Wochen ausgesetzt.
  • Die EU-Kommission kontert Kritik einiger Mitgliedsländer an angeblich ungerechter Verteilung von Corona-Impfstoffen.

21.46 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Montag

21.26 Uhr: Deutsche Regierung erwartet Stabilisierung der Wirtschaft

Die deutsche Bundesregierung rechnet im ersten Quartal 2021 noch mit einer deutlichen Belastung der Wirtschaft durch die Corona-Pandemie. «Im weiteren Verlauf dürfte nach einer Stabilisierung der pandemischen Lage durch die Impfung grösserer Bevölkerungsgruppen und nach der Rücknahme Corona-bedingter Einschränkungen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens die Konjunktur wieder Fahrt aufnehmen», heisst es in einem Entwurf der Bundesregierung zu aktuellen Reformvorhaben, der Reuters am Montag vorlag.

Der Bericht dazu — das sogenannte Nationale Reformprogramm 2021 — soll am 24. März im Kabinett beraten werden. Insgesamt wird dieses Jahr mit einem Wachstum von 3,0 Prozent gerechnet.

Die Bundesregierung rechnet zudem damit, dass die Schuldenquote 2021 auf 72,5 Prozent im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt steigen wird. «In den folgenden Jahren wird die Schuldenquote dann aller Voraussicht nach kontinuierlich zurückgehen.»

20.49 Uhr: US-Gesundheitsbehörde ruft nach steigenden Reisezahlen zur Vorsicht auf

Angesichts steigender Zahlen von Reisenden in den USA hat die US-Gesundheitsbehörde CDC eindringlich zur Einhaltung der Schutzmassnahmen in der Coronavirus-Pandemie aufgerufen. Die Infektionszahlen entwickelten sich zwar in die richtige Richtung, sagte CDC-Direktorin Rochelle Walensky. «Aber wohin das führt, hängt davon ab, ob wir alle tun, was getan werden muss, um uns und andere zu schützen.» Die Behörden hatten am Freitag mehr als 1,35 Millionen Reisende an US-Flughäfen registriert — den höchsten Wert seit dem Einbruch der Zahlen wegen der Pandemie vor knapp einem Jahr.

Walensky verwies auch auf wieder steigende Infektionszahlen in einigen europäischen Staaten — «Länder, die während der Pandemie auffallend ähnliche Trends und Anstiege wie die Vereinigten Staaten hatten», wie sie sagte. In diesen Staaten seien die Infektionszahlen wieder angestiegen, nachdem Vorsichtsmassnahmen ausser Acht gelassen worden seien. «Ich flehe Sie an, um der Gesundheit unserer Nation willen: Dies sollten Warnzeichen für uns alle sein.»

Die Infektionszahlen sind in den USA zwar rückläufig. Im Sieben-Tage-Schnitt wurden nach CDC-Angaben zuletzt aber immer noch fast 65'000 Neuansteckungen am Tag registriert. Seit Beginn der Pandemie kamen mehr als 530'000 Menschen in den USA nach einer Infektion mit dem Coronavirus ums Leben.

20.30 Uhr: Estlands Regierungschefin positiv auf Corona getestet

Estlands Ministerpräsidentin Kaja Kallas ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach Angaben der Staatskanzlei in Tallinn habe die Regierungschefin des baltischen EU- und Nato-Landes leichtes Fieber, zeige bislang aber keine anderen Symptome und fühle sich im Allgemeinen gut. «Ich beobachte meine Gesundheit genau und bleibe zu Hause, bis ich genesen bin. Ich werde weiterhin meine Aufgaben als Regierungschef von zu Hause aus wahrnehmen», wurde sie in einer Mitteilung zitiert.

Die 43-jährige Regierungschefin rief ihre Landsleute dazu auf, sich an die Vorsichtsmassnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu halten und wenn möglich, zu Hause zu bleiben, da sich das Virus stark verbreite. Das 1,3-Millionen-Einwohner-Land weist nach Angaben der EU-Behörde ECDC aktuell eine der höchsten Infektionsraten in Europa auf.

20.21 Uhr: Spanien setzt ebenfalls Impfung mit Astrazeneca-Vakzin aus

Nach Deutschland, Frankreich und Italien hat auch Spanien die Impfung mit dem Vakzin von Astrazeneca ausgesetzt. Als «Vorsichtsmassnahme» werde der Impfstoff für mindestens zwei Wochen nicht mehr eingesetzt, sagte Gesundheitsministerin Carolina Darias.

Nach einer Reihe von Fällen schwerer Blutgerinnsel haben mehr und mehr Länder in den vergangenen Tagen ihre Impfung mit dem Astrazeneca-Vakzin vorsorglich gestoppt. Die WHO kündigte daraufhin für Dienstag ein Treffen ihrer Experten für Impfsicherheit an, die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) will am Donnerstag auf einer Sondersitzung über das weitere Vorgehen beraten.



Beide Behörden wiesen jedoch darauf hin, dass bisher kein Zusammenhang zwischen den Vorfällen und dem Impfstoff festgestellt werden konnte. Die WHO-Chefwissenschaftlerin Soumya Swaminathan empfahl den Ländern, ihre Impfungen einstweilen fortzusetzen.

19.49 Uhr: Drive-in für Corona-Impfung in Mailand eröffnet

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat in Italien der erste Impf-Drive-in in der norditalienischen Metropole Mailand eröffnet. Auf einem 20'000 Quadratmeter grossen Parkplatz können sich die Menschen in ihren Autos das Vakzin spritzen lassen, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Betrieben wird das Areal vom italienischen Militär. Die Streitkräfte mit ihrer Spezialisierung und ihrer logistischen Kapazität stünden der Gemeinde zur Verfügung, um mit Ernst, Engagement und ohne viele Worte zu arbeiten, sagte Verteidigungsminister Lorenzo Guerini.

Die Fahrspuren zum Impfen sind von Montag bis Samstag rund acht Stunden geöffnet. Dort arbeiten Ärzte und Pflegepersonal der Armee. Nach rund fünf Minuten ist es mit der Impfung getan. Danach sollen die Menschen noch 15 Minuten vor Ort in ihren Autos bleiben, um mögliche Nebenwirkungen abzuwarten. 600 Impfungen an einem Tag sind derzeit geplant. Die Kapazität solle aber auf 2000 erweitert werden.

Italien wurde hart von der Corona-Pandemie getroffen und hatte zuletzt die Regeln landesweit im Kampf gegen die dritte Infektionswelle verschärft. Bislang wurden rund 6,715 Millionen Impfdosen verabreicht. Die Gesundheitsbehörden verzeichneten insgesamt etwa 102'500 Tote mit Sars-CoV-2 und mehr als 3,238 Millionen Corona-Infektionen.

19.38 Uhr: Oslo führt bislang strikteste Corona-Massnahmen ein

Oslo führt angesichts wachsender Neuinfektionszahlen seine bislang striktesten Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus ein. Unter anderem dürfen die Einwohner der norwegischen Hauptstadt vorübergehend nicht mehr als zwei Gäste im Eigenheim begrüssen, wie der Vorsitzende der städtischen Regierung, Raymond Johansen, auf einer Pressekonferenz im Osloer Rathaus bekanntgab.

Alle Schüler ab der achten Klasse und in den weiterführenden Schulen stellen komplett auf Digitalunterricht um, viele Schüler der fünften bis siebten Jahrgänge müssen ebenfalls auf Homeschooling ausweichen. Kindergärten bleiben in der Osterwoche geschlossen. Alle bestehenden Massnahmen, darunter die geschlossenen Geschäfte und Restaurants, werden weitergeführt.

Insgesamt betrachtet handele es sich um die am stärksten eingreifenden Massnahmen, die in Oslo während der Corona-Pandemie eingeführt worden seien, sagte Johansen. «Das ist hart, das ist schwierig, und das ist notwendig.» Die Zahl der Infektionen sei noch nie so hoch gewesen wie in der vergangenen Woche, die Ansteckungen stiegen in allen Stadtteilen. «Es besteht kein Zweifel, dass wir uns in einer dritten Infektionswelle befinden», sagte Johansen. Diese Welle unterscheide sich jedoch, weil sie von mutierten und deutlich ansteckenderen Varianten des Coronavirus angetrieben werde.

Norwegen ist insgesamt bislang verhältnismässig gut durch die Corona-Krise gekommen. In Oslo sind die Fallzahlen jedoch deutlich höher als im Rest des Landes. In den vergangenen 14 Tagen kamen dort 3300 Neuinfektionen hinzu, die Tendenz steigt.

19.25 Uhr: Covid-Gesetz nach Nein an der Urne bis 25. September gültig

Würde das Covid-19-Gesetz in der Referendumsabstimmung am 13. Juni abgelehnt, wäre es noch bis 25. September gültig und es kann nicht mehr erneuert werden. Das hält der Bundesrat in einer Antwort zur Fragestunde im Nationalrat fest.

Das Covid-19-Gesetz wurde am vergangenen 25. September von den eidgenössischen Räten als dringlich verabschiedet. In der Wintersession wurde es ein erstes Mal überarbeitet, und eine weitere Revision ist zurzeit in parlamentarischer Beratung.

Alle Änderungen, die die Bundesversammlung nach dem vergangenen 25. September beschlossen und für dringlich erklärt hat, würden ab dem kommenden 25. September dahinfallen, heisst es in der Antwort weiter. Dies würde auch für die Anpassungen gelten, die die Räte in der laufenden Session beraten.

Würde das Covid-19-Gesetz an der Urne abgelehnt, könnten die Bestimmungen in eines oder mehrere nicht dringliche Gesetze überführt werden. Sie könnten aber erst in Kraft gesetzt werden, wenn die Referendumsfrist ungenutzt abläuft oder eine weitere Abstimmung scheitert.

Verfassungsunmittelbare Verordnungen vom Parlament oder vom Bundesrat wären grundsätzlich ebenfalls möglich, heisst es in der Antwort. Allerdings sei klar festzuhalten, dass das Ausserkrafttreten des Covid-Gesetzes aufgrund eines Nein an der Urne für sich allein genommen die Voraussetzungen nicht erfüllt, um gestützt auf diese Grundlagen tätig zu werden.

19.19 Uhr: Räte weiterhin uneinig über Ausgestaltung der Corona-Finanzhilfen

Die zweite Revision des Covid-19-Gesetzes, namentlich die Ausgestaltung des Härtefallprogramms, bleibt eine Knacknuss. Nach der dritten und letzten Beratung im Ständerat bestehen in zentralen Punkten teilweise grosse Differenzen zwischen den Räten.

Die grosse und die kleine Kammer streiten sich weiterhin um die Frage, wie viel Geld der Bund für die gebeutelte Wirtschaft ausgeben soll. Der Ständerat ist zum wiederholten Mal auf die Bremse getreten und hat die vom Nationalrat geforderte grosszügige Ausweitung des Härtefallprogramms nicht gutgeheissen.

Konkret lehnt es der Ständerat weiterhin ab, die Definition von Härtefällen auszudehnen. Wie heute soll ein Unternehmen als Härtefall gelten, das einen Umsatzeinbruch von mindestens 40 Prozent verzeichnet. Fixkosten werden dabei nicht berücksichtigt. Der Nationalrat will einen Umsatzeinbruch von 30 Prozent im Gesetz verankern. Diese Idee wurde von der kleinen Kammer oppositionslos verworfen.

Wer Härtefallgelder bezieht, soll nach Ansicht des Ständerats zudem ausnahmslos während drei Jahren keine Dividenden ausschütten und keine Kapitaleinlagen rückerstatten dürfen. Der Nationalrat will eine weniger strenge Regelung.

18.53 Uhr: Euro-Länder wollen nach Coronakrise hohe Schuldenstände ins Visier nehmen

Die Länder der Eurozone wollen nach dem Ende der Coronakrise ihre massiv gestiegenen Schuldenstände ins Visier nehmen. «Sobald der Aufschwung voll im Gange ist, sollten die Mitgliedstaaten des Euro-Währungsgebiets die erhöhte Staatsverschuldung (...) angehen», erklärten die Euro-Finanzminister. Vorerst plädierten sie aber weiter für eine massive Unterstützung der Wirtschaft und verwiesen darauf, dass die EU-Kommission die europäischen Defizitregeln voraussichtlich auch kommendes Jahr ausgesetzt lassen will.

«Die Aussichten bleiben von Unsicherheiten getrübt, und die Erholung dürfte in den einzelnen Ländern, Regionen und Sektoren ungleichmässig ausfallen», hiess es nach einer Video-Konferenz der Eurogruppe. «Bis die Gesundheitskrise überwunden und die Erholung voll im Gange» sei, müsse die staatliche Unterstützung der Wirtschaft deshalb fortgesetzt werden.

Nach der letzten Schätzung der EU-Kommission vom November dürfte die Gesamtverschuldung der Euro-Länder im Krisenjahr 2020 von durchschnittlich knapp 86 auf fast 102 Prozent der Wirtschaftsleistung angestiegen sein. Zuvor hatte die Eurozone den Schuldenstand seit 2016 stetig verringern können. Ziel des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes sind maximal 60 Prozent.

18.28 Uhr: Astrazeneca-Impfstopp: WHO sieht Überwachungs-System intakt

Das Aussetzen von Impfungen mit dem Produkt von Astrazeneca in verschiedenen Ländern ist aus Sicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch kein Alarmzeichen. Die Vorfälle seien nicht notwendigerweise auf das Impfen zurückzuführen, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. «Es ist eine Routine-Praxis, das zu untersuchen.» Ausserdem zeige es, dass das Überwachungssystem funktioniere und wirksame Kontrollen stattfänden, so der WHO-Chef. Eine WHO-Fachgruppe zur Impfstoffsicherheit analysiere die Daten und werde sich am Dienstag mit Vertretern der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) beraten.

Nach den bisher vorliegenden Daten gebe es keine Häufung schwerwiegender medizinischer Vorfälle, hiess es. «Bisher haben wir keine Verbindung zwischen den Ereignissen und den Impfungen gefunden», sagte WHO-Expertin Soumya Swaminathan. Unter den weltweit bisher verabreichten 300 Millionen Impfdosen verschiedener Hersteller gebe es bisher keinen dokumentierten Fall eines kausalen Zusammenhangs mit tödlichen Vorfällen. Der Vorteil einer Impfung überwiege nach aktuellem Stand das Risiko bei weitem.

Wegen Meldungen über Thrombosen in Hirnvenen hatte Deutschland wie zuvor andere Staaten auch die Impfungen mit dem Wirkstoff von Astrazeneca ausgesetzt.

18.07 Uhr: Boni für Chefs der grossen Konzerne bleiben auch im Coronajahr hoch

Bei den grossen börsenkotierten Unternehmen der Schweiz sind Lohn und Boni der Konzernchefs 2020 trotz Coronakrise nicht gesunken. Im Gegenteil.

Die CEO der Grosskonzern Novartis, Nestlé und UBS zum Beispiel bekamen eine deutlich höhere Vergütung als noch 2019, wie eine Datenanalyse der Nachrichtenagentur AWP zeigt. Den deutlichsten Sprung bei den bislang vorgelegten Managersalären der grössten börsenkotierten Schweizer Unternehmen machte Novartis-Chef Vasant Narasimhan.

Er verdiente 2020 - Barauszahlungen und andere Entlöhnungen zusammengezählt — etwas über 12,7 Millionen Franken. Das sind 20 Prozent mehr als 2019. Damit näherte sich die Vergütung für Narasimhan, der nun seit drei Jahren CEO von Novartis ist, jener von Vorgänger Josef Jimenez an. Dieser wurde 2017, seinem letzten Amtsjahr, mit 13,1 Millionen Franken entlöhnt.

Topverdiener unter den CEO der SMI-Konzerne blieb 2020 jedoch Roche-Chef Severin Schwan - trotz freiwilligem Verzicht von einer halben Million Franken wegen der Coronakrise. Er verdiente 14,6 Millionen Franken, was gegenüber 2019 einem Rückgang von drei Prozent entspricht.

Allerdings besteht diese Vergütung neben dem Grundsalär von 3,5 Millionen Franken zu einem grossen Teil aus Aktien, Genussscheinen und Optionen, die mit Sperrfristen von bis zu zehn Jahren versehen sind. Im Sinne der besseren Vergleichbarkeit mit den Chefsalären anderen Unternehmen wurden diese Wertpapiere, obwohl von Roche anders ausgewiesen, mit dem gesamten Marktwert per Ende 2020 berücksichtigt.

17.54 Uhr: Tschechien will Astrazeneca-Impfstoff weiter verwenden

Anders als andere europäische Staaten setzt Tschechien die Verabreichung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca vorerst nicht aus. «Der positive Nutzen des Impfstoffs ist unleugbar – und es gibt keinen Grund für Befürchtungen», sagte Gesundheitsminister Jan Blatny nach einer Kabinettssitzung am Montag in Prag. Zugleich versicherte er, dass man die jüngsten Vorfälle in anderen Ländern und ihre Untersuchung sehr sorgfältig verfolge. 

In Tschechien mit seinen 10,7 Millionen Einwohnern sind bisher mehr als eine Million Impfstoff-Dosen verabreicht worden – von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca. Derzeit kämpft das Land mit einer dramatischen dritten Corona-Welle. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich mehr als 720 Menschen je 100 000 Einwohner mit dem Virus Sars-CoV-2 an. In Deutschland liegt dieser Wert bei 82,9.

17.30 Uhr: Lonza darf in Visp Moderna-Impfstoff herstellen

Swissmedic hat dem Pharmazulieferer Lonza die Betriebsbewilligung zur Herstellung des Covid-19 Wirkstoffs von Moderna am Standort Visp erteilt. Damit kann Lonza den Wirkstoff im eigenen Stammwerk nun auch im grossen Massstab herstellen.

Die Bewilligung sei letzte Woche nach einer Inspektion der Anlagen in Visp erfolgt, teilte Swissmedic mit. In Visp sei aktuell eine Produktionslinie vollständig in Betrieb, zwei weitere Linien sollen bald verfügbar sein.

Swissmedic hat dem Pharmazulieferer Lonza die Betriebsbewilligung zur Herstellung des Covid-19 Wirkstoffs von Moderna am Standort Visp erteilt.
Swissmedic hat dem Pharmazulieferer Lonza die Betriebsbewilligung zur Herstellung des Covid-19 Wirkstoffs von Moderna am Standort Visp erteilt.
KEYSTONE/Olivier Maire (Archivbild)

17.12 Uhr: Astrazeneca-Impfung nach sieben Thrombosefällen ausgesetzt

Die Aussetzung des Impfstoffs von Astrazeneca in Deutschland geht nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf sieben Krankheitsfälle zurück. «Es ist sehr selten aufgetreten», sagte Spahn am Montag in Berlin.

Zuvor hatte sein Ministerium mitgeteilt, dass die Impfungen mit dem Vakzin vorerst aus Vorsicht gestoppt seien, weil es Meldungen von Thrombosen der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gegeben habe. «Bis jetzt gibt es sieben berichtete Fälle, die im Zusammenhang mit einer solche Hirnvenenthrombose stehen bei mittlerweile über 1,6 Millionen Impfungen in Deutschland», sagte Spahn. «Es geht um ein sehr geringeres Risiko – aber falls es tatsächlich im Zusammenhang mit der Impfung stehen sollte, um ein überdurchschnittliches Risiko.»

Laut dem zuständigen Paul-Ehrlich-Institut solle man sich in ärztliche Behandlung begeben, wenn man sich mehr als vier Tage nach der Impfung unwohl fühlen sollte, etwa mit starken oder anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen, sagte Spahn.

15.45 Uhr: Ostschweizer Kantone für Öffnungen per 22. März

Wie der Kanton St. Gallen am Montag mitteilte, erachtet die St. Galler Regierung einen zweiten «massvollen Öffnungsschritt» per 22. März 2021 als vertretbar und spricht sich in Absprache mit den anderen Ostschweizer Nachbarkantonen dafür aus. Dazu gehören Thurgau, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. 

Anders als vom Bundesrat vorgeschlagen fordert die St. Galler Regierung, dass Gastro-Betriebe unter Einhaltung der Schutzkonzepte ab 22. März 2021 wieder öffnen können – auch in Innenräumen. Der Bundesrat will per 22. März bloss die Aussenbreiche von Restaurants und Bars wieder öffnen. 

Auch beim Homeoffice und bei kulturellen Veranstaltungen gehen die Kantone weiter als die Regierung. So soll die Homeoffice-Pflicht in eine Empfehlung abgeändert werden und kulturelle Veranstaltungen sollen neu ohne Obergrenze von 50 Personen durchgeführt werden. 

Bruno Damann, Regierungsratspräsident des Kantons St. Gallen (Mitte).
Bruno Damann, Regierungsratspräsident des Kantons St. Gallen (Mitte).
Bild: Keystone

15.30 Uhr: Freiburger Polizei löst Privatparty mit 120 Teilnehmenden auf

In der Nacht auf Sonntag hat die Freiburger Kantonspolizei in Le Bry eine Privatparty mit rund 120 Gästen aufgelöst. Die Besucher feierten ohne die Einhaltung jeglicher Hygienemassnahmen. Der Veranstalter wird angezeigt.

Einer Polizeipatrouille war am Sonntag gegen 00.30 Uhr eine «ungewöhnliche» Zahl von Fahrzeugen aufgefallen, die in Bry in Richtung des Greyerzersee-Ufers unterwegs waren. Die Polizisten trafen vor Ort auf rund 120 Partygäste im Alter zwischen 20 und 25 Jahren, wie die Kantonspolizei am Montag mitteilte.

Der für den Greyerzbezirk zuständige Oberamtmann ordnete die sofortige Auflösung der illegalen Party an. Mehrere Polizeipatrouillen waren vor Ort. Laut Mitteilung verlief die Räumung «ohne Gegenwehr». Gemäss ersten Ermittlungen hatte ein 23-jähriger Mann aus einem Nachbarkanton das Haus für eine private Party gemietet.

15.15 Uhr: Österreich will regionale Lösungen 

Angesichts einer uneinheitlichen Corona-Lage zeichnet sich in Österreich ein Trend zu regionalen Schritten ab. Diese Woche solle dazu genutzt werden, «massgeschneiderte Lösungen» zu finden, hiess es vonseiten der Regierung am Montag nach Gesprächen mit Experten und Spitzenpolitikern aus den Bundesländern. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt zum Beispiel in Vorarlberg bei 68. Im Bundesland Salzburg wurden dagegen 275 Fälle auf 100'000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen verzeichnet. Österreichweit beträgt der Wert 210.

In Vorarlberg ist wegen der vergleichsweise günstigen Infektionslage seit Montag die Gastronomie unter Hygieneauflagen wie negativem Coronatest wieder geöffnet. Im westlichsten Bundesland hat damit nach den Worten von Landeschef Markus Wallner (ÖVP) ein Versuch begonnen, «bei steigenden Zahlen einen Öffnungsschritt zu setzen und nicht von einem Lockdown in den nächsten zu stolpern». Angesichts der Auflagen – zu denen auch eine Sperrstunde um 20.00 Uhr gehört – öffneten bei weitem nicht alle Lokale. Die Branche begrüsste den Schritt, forderte aber einen konkreten Fahrplan für das restliche Land.

Die Vorarlberger Gastronomie darf ab 15. März 2021 ihre Gäste wieder bewirten. Die Öffnung gilt sowohl für den Innen- als auch den Aussenbereich. Im Bild: Eine Checklist in einem Cafe in Bregenz. 
Die Vorarlberger Gastronomie darf ab 15. März 2021 ihre Gäste wieder bewirten. Die Öffnung gilt sowohl für den Innen- als auch den Aussenbereich. Im Bild: Eine Checklist in einem Cafe in Bregenz. 
Bild: Keystone/APA/Dietmar Stiplovsek

In ganz Österreich sind ab Montag auch organisierte Freizeitaktivitäten für Kinder und Jugendliche in Kleingruppen möglich – Sport allerdings nur im Freien und ohne Körperkontakt. Für Jugendbetreuung in Innenräumen gilt eine Corona-Testpflicht. Die Lockerungen seien wichtig für die psychische Gesundheit, sagte Jugendministerin Susanne Raab (ÖVP) am Wochenende.

14.36 Uhr: Tel Aviver Spital schliesst letzte Corona-Station

Knapp drei Monate nach Beginn der massiven Impfkampagne in Israel hat das grosse Ichilov-Spital in Tel Aviv am Montag seine letzte Corona-Station geschlossen. Zum Höhepunkt der Pandemie seien es noch sechs Corona-Stationen gewesen, teilte die Klinik mit. Die 18 verbleibenden Corona-Patienten, alle nicht vollständig geimpft, sollten nun abgesondert in den regulären Intensivstationen untergebracht werden. Es sei ein «bewegender Tag».

Das Schiba-Spital bei Tel Aviv teilte am Montag mit, dort seien ebenfalls vier Corona-Stationen geschlossen worden. Die Zahl der Schwerkranken in Israel war zuletzt stetig gesunken. Sie lag am Montag bei 627. Bei der letzten Corona-Welle war sie noch etwa doppelt so hoch gewesen.

Langsam normalisiert sich das Leben in Israel wieder, Geschäfte und Restaurant dürfen sind einer Woche grösstenteils wieder öffnen.
Langsam normalisiert sich das Leben in Israel wieder, Geschäfte und Restaurant dürfen sind einer Woche grösstenteils wieder öffnen.
Bild: Keystone

In dem kleinen Mittelmeerstaat mit rund neun Millionen Einwohnern hatte am 19. Dezember eine Impfkampagne begonnen, die zu den erfolgreichsten weltweit gehört. In den vergangenen Wochen gingen die Zahlen der Schwerkranken und der Neuinfektionen deutlich zurück. Eine Erstimpfung erhielten in Israel bislang etwa 5,2 Millionen Menschen, davon bekamen auch mehr als 4,2 Millionen die zweite Dosis. Mehr als 786'000 Israelis gelten nach einer Corona-Erkrankung als genesen.

Damit haben nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als 55 Prozent der Bevölkerung eine Erstimpfung und mehr als 45 Prozent eine Zweitimpfung erhalten. Israel ist ein sehr junges Land, rund 30 Prozent der Bürger sind unter 16 Jahre alt. Sie können bisher noch nicht geimpft werden. Experten rechnen aber damit, dass bis zum Sommer auch die Impfung von Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren beginnen könnte.

13.28 Uhr: 3170 neue Fälle innert 72 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag 3170 Coronavirus-Ansteckungen bei insgesamt 71‘277 Tests innert 72 Stunden gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,4 Prozent. Zudem registrierte das BAG für diesen Zeitraum 21 neue Todesfälle und 97 Spitaleinweisungen.

Vor Wochenfrist meldete die Behörde nach dem Wochenende 2744 neue Coronavirus-Ansteckungen, 16 neue Todesfälle und 100 Spitaleinweisungen.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 4,7 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 186,51 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 5. März bei 1,13.

Insgesamt wurden bis am Sonntag vor einer Woche (7. März) 1'218'200 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Bis am Mittwoch wurden 1'038'540 Dosen verabreicht. 369'275 Personen sind bereits vollständig geimpft. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 5'458'758 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 573'815 laborbestätigte Fälle.

Von den mutierten Varianten des Coronavirus sind in der Schweiz bisher 15'825 Fälle entdeckt worden. 4852 betrafen die britische Variante (B.1.1.7), 181 die südafrikanische (B.1.351) sowie sieben die brasilianische (P.1). 10'785 Fälle konnten keiner Variante eindeutig zugewiesen werden.

Ärzte und Pflegende kümmern sich um Covid-Patienten auf der Covid-19-Intensivabteilung im Stadtspital Triemli. (Archiv)
Ärzte und Pflegende kümmern sich um Covid-Patienten auf der Covid-19-Intensivabteilung im Stadtspital Triemli. (Archiv)
Bild: Keystone

13.15 Uhr: Übernachtungszahlen in EU brechen ein

Die Zahl der Übernachtungen in europäischen Touristenunterkünften ist im Corona-Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 52 Prozent gesunken. Insgesamt seien es 1,4 Milliarden Übernachtungen gewesen, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Montag mit.

Am stärksten seien Malta, Zypern und Griechenland betroffen gewesen. Dort sei es zu Rückgängen von mehr als 70 Prozent gekommen. Am geringsten habe es die Niederlande und Dänemark mit Reduktionen von weniger als 35 Prozent getroffen. Deutschland ist mit rund minus 40 Prozent das Land mit dem sechsgeringsten Rückgang hinter Finnland und Österreich.

Während Inländer im EU-Schnitt knapp 40 Prozent weniger Übernachtungen buchten, waren es bei Ausländern fast 70 Prozent innerhalb der EU. Lediglich in Zypern, Malta und Slowenien buchten Inländer 2020 mehr Übernachtungen als 2019, wobei dies den Rückgang der ausländischen Touristen bei Weitem nicht ausgeglichen hat.

12.50 Uhr: Sputnik-V-Produktion in europäischen Ländern

Russland hat nach eigenen Angaben Vereinbarungen zur Produktion seines Corona-Impfstoffs Sputnik V in Deutschland und anderen europäischen Ländern getroffen. Das sagte der Chef des staatlichen Direktinvestmentfonds RDIF, Kirill Dmitrijew, am Montag der Agentur Interfax zufolge in Moskau, ohne aber den Namen der Unternehmen zu nennen. Vereinbarungen habe es auch mit Firmen in Frankreich, Italien und Spanien gegeben. Damit wolle man den Beginn von Lieferungen des russischen Vakzins an europäische Länder sicherstellen, wenn eine Zulassung in Europa vorliege.

Bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) läuft die Prüfung noch. Italien hatte bereits vor gut einer Woche mitgeteilt, dass von Juli an die Firma Adienne Srl. in der Lombardei Sputnik V herstellen wolle. Das Präparat ist nach russischen Angaben bereits in fast 50 Ländern zugelassen, darunter ohne EMA-Zulassung bereits in Ungarn. Der Kreml in Moskau beklagte, die EU-Registrierung von Sputnik V werde politisiert.

Dmitrijew zufolge laufen derzeit «Verhandlungen mit einer Reihe weiterer Hersteller, um die Produktion in der EU zu erhöhen». Einzelheiten nannte er zunächst nicht. Damit sollten Lieferungen etwa an die Länder ermöglicht werden, die Sputnik V auch ohne EU-Zulassung einsetzten.

Mitarbeiter bei Adienne in der Lombardei: Hier soll der russische Corona-Impfstoff Sputnik V ab Juli hergestellt werden. (Symbolbild)
Mitarbeiter bei Adienne in der Lombardei: Hier soll der russische Corona-Impfstoff Sputnik V ab Juli hergestellt werden. (Symbolbild)
Bild: Keystone

12.19 Uhr: Lockdown und Distanzunterricht in Italien

Seit Montag gilt für mehr als 40 Millionen Menschen in Italien wegen der schlechten Corona-Lage ein Lockdown. Ausser der Insel Sardinien, in der kaum Beschränkungen gelten, unterliegen alle italienischen Regionen den mittelstrengen Regeln der Orangen Zone oder den Lockdown-Regeln der Roten Zone.

In Letztere fallen neben der wirtschaftsstarken Lombardei mit der Metropole Mailand und Latium mit der Hauptstadt Rom auch Venetien und Emilia-Romagna. Die Menschen sollen dort ihre Häuser nur noch in dringenden Fällen, etwa zum Einkaufen, in Notfällen oder für die Arbeit, verlassen. Sport an der frischen Luft ist nur alleine erlaubt. Die Schüler müssen wieder auf den Unterricht via Internet ausweichen. «Mittlerweile ist der Distanzunterricht für mich unerträglich, vor allem, nachdem ich wieder etwas Präsenzunterricht haben durfte», sagte eine Schülerin aus Rom der Deutschen Presse-Agentur am Montag.

Mit Blick auf die Osterfeiertage beschloss die Regierung unter Ex-EZB-Chef Mario Draghi Ende der vergangenen Woche bereits, dass die Regeln der Roten Zone vom 3. bis 5. April für das gesamte Land gelten werden. Zuletzt hatte sich die Corona-Lage in dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern verschlechtert: Die Zahl der täglichen Neuinfektionen steigt, ebenso auf Wochensicht der sogenannte R-Wert und die Inzidenz. Bislang starben mehr als 102'000 Menschen mit dem Coronavirus, die Behörden verzeichneten mehr als 3,223 Millionen Corona-Infektionen.

Carabinieri in Rom kontrollieren am 15. März 2021 die Einhaltung der Lockdown-Bestimmungen.
Carabinieri in Rom kontrollieren am 15. März 2021 die Einhaltung der Lockdown-Bestimmungen.
Bild: Keystone

11.48 Uhr: Deutsche Intensivmediziner für Lockdown

Aufgrund steigender Corona-Fallzahlen in Deutschland verlangen Deutschlands Intensivärzte wieder einen sofortigen Lockdown. «Von den Daten, die wir jetzt haben und sehen, und mit dem Durchsetzen der britischen Mutante würden wir sehr stark dafür plädieren, jetzt sofort wieder in einen Lockdown zu gehen, um einfach eine starke dritte Welle zu verhindern», sagte Christian Karagiannidis von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) dem Sender Radioeins.

Karagiannidis meinte, er hoffe, die Länder würden die beschlossene Notbremse eines Inzidenzwerts von 100 durchsetzen, sonst werde man rasch wieder bis zu 6000 Patienten auf den Intensivstationen sehen. «Man sieht sehr deutlich, dass wir sehr schnell jetzt wieder in steigende Intensivzahlen geraten werden, sofern wir dem Virus jetzt die Möglichkeit dazu geben», so der wissenschaftliche Leiter des DIVI-Intensivregisters. Momentan seien in Deutschland etwa 2800 Covid-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung.

Ein Covid-Patient auf einer Intensivstation in einem deutschen Spital. (Archiv)
Ein Covid-Patient auf einer Intensivstation in einem deutschen Spital. (Archiv)
Bild: Keystone

11.15 Uhr: Verhaftung wegen Missbrauch von Covid-Krediten

Die Tessiner Kantonspolizei hat einen italienischen Staatsbürger verhaftet. Diesem wird vorgeworfen, durch Urkundenfälschung und Betrug einen Covid-19-Kredit des Bundes bezogen zu haben. Die Deliktsumme beträgt über eine halbe Million Franken.

Der 46-Jährige habe in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres versucht, mehrere Covid-19-Kredite vom Bund zu beziehen, schreibt die Kantonspolizei in einer am Montag verschickten Mitteilung.

Beim ersten Versuch sei es gelungen und der Mann habe einen Kredit in der Höhe von über einer halben Million Franken erhalten. Beim zweiten Mal habe der in der Region Bellinzona wohnhafte Mann hingegen keinen Kredit mehr beziehen können.

Das bezogene Geld habe der italienische Staatsbürger für fremde Zwecke verwendet, heisst es im Communiqué weiter. Mit dem Geld des Bundes habe der Mann private Spesen beglichen.

10.55 Uhr: Britische Behörde hält Astrazeneca für sicher

Anders als mehrere andere europäische Länder nutzt Grossbritannien weiter den Corona-Impfstoff von Astrazeneca. «Wir prüfen die Berichte genau, aber angesichts der grossen Anzahl verabreichter Dosen und der Häufigkeit, mit der Blutgerinnsel auf natürliche Weise auftreten können, deuten die verfügbaren Beweise nicht darauf hin, dass der Impfstoff die Ursache ist», sagte Phil Bryan von der britischen Aufsichtsbehörde für Arzneimittel (MHRA) einer Mitteilung zufolge. «Alle Menschen sollten sich gegen Covid-19 impfen lassen, wenn sie dazu aufgefordert werden», sagte Bryan.

10.10 Uhr: 65 Millionen Impfstoff-Dosen in China verabreicht

China hat seinen Bürgern nach offiziellen Angaben bislang knapp 65 Millionen Corona-Impfstoff-Dosen verabreicht. Die Arbeit der Teams mit den Zielgruppen sei im Zeitplan, sagte die Vizevorsitzende der nationalen Gesundheitskommission, Li Bin, am Montag.

China hat dem Ausland etwa zehnmal mehr Impfstoff-Dosen zugesagt, als es im Inland verabreicht hat. Ein Grund dafür ist, dass der Staat die Verbreitung des Virus im Inland beinahe eliminiert hat. Vier Impfstoffe sind bislang in China zugelassen. Die Volksrepublik plant, bis Sommer nächsten Jahres 900 Millionen bis eine Milliarde seiner 1,4 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohner zu impfen.

Impfzentrum in Peking, China, zu Beginn des Jahres. (Archiv)
Impfzentrum in Peking, China, zu Beginn des Jahres. (Archiv)
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9.30 Uhr: Rekordverlust bei den SBB 

Die SBB sind im Pandemiejahr 2020 rekordtief in die roten Zahlen gefahren. Die Nachfrage brach um einen Drittel ein. In der Bilanz schlägt sich das mit einem Verlust von 617 Millionen Franken nieder. Seit Frühling 2020 spart der Bundesbetrieb.

So herrscht in der Verwaltung ein Anstellungsstopp, wie die Bahn am Montag an ihrer Bilanzmedienkonferenz mitteilte. Zudem stellen die SBB Investitionen zurück und führen Projekte nach Wichtigkeit aus. Das ergab einen Spareffekt in dreistelliger Millionenhöhe.

Die Liquidität ist durch den Bund gesichert. Zudem gab es Hilfsprogramme für den öffentlichen Verkehr. 2019 hatte unter dem Strich noch ein Gewinn von 463 Millionen Franken resultiert. Der Verlust 2020 ist der grösste seit der Ausgliederung der SBB in eine Aktiengesellschaft.

Der Grund für den Verlust 2020 ist eindeutig: Die Covid-19-Pandemie und ihre Bewältigung forderte die SBB stark heraus. Sie beförderten pro Tag durchschnittlich noch 843'000 Reisende, über ein Drittel weniger als im Vorjahr.

Reisende mit Schutzmasken in einem Zug am Bahnhof SBB in Basel am Montag, 6. Juli 2020. Im Corona-Jahr 2020 haben die SBB einen Rekordverlust von 617 Millionen Franken gemacht. (Archiv)
Reisende mit Schutzmasken in einem Zug am Bahnhof SBB in Basel am Montag, 6. Juli 2020. Im Corona-Jahr 2020 haben die SBB einen Rekordverlust von 617 Millionen Franken gemacht. (Archiv)
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8.55 Uhr: Zahl der Corona-Toten in Israel steigt über 6000

Die Zahl der Corona-Toten in Israel hat die Marke von 6000 überstiegen. Wie das Gesundheitsministerium in der Nacht auf Montag mitteilte, starben seit Beginn der Pandemie 6011 Menschen in Verbindung mit dem Virus. Zum Jahreswechsel hatte die Zahl der Toten etwa 3400 betragen, Anfang Februar waren 5000 verzeichnet worden.

In dem Mittelmeerstaat mit seinen etwa 9,3 Millionen Einwohnern hatte kurz vor Weihnachten eine Impfkampagne begonnen, die zu den erfolgreichsten weltweit gehört. In den vergangenen Wochen gingen die Zahlen der Schwerkranken und der Neuinfektionen deutlich zurück.

Eine Erstimpfung erhielten in Israel bislang etwa 5,2 Millionen Menschen, davon bekamen auch rund 4,2 Millionen die zweite Dosis.

Vorbereitung der Bestattung eines Covid-Opfers in Israel. (Archiv)
Vorbereitung der Bestattung eines Covid-Opfers in Israel. (Archiv)
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8.06 Uhr: Adecco bietet mit Misanto Corona-Tests an

Der Personalvermittler Adecco spannt für Corona-Tests mit dem Gesundheitsunternehmen Misanto zusammen. Durch das Testen von Mitarbeitenden in Unternehmen soll so Firmen geholfen werden, einen Weg aus der Corona-Krise zu finden, teilte Adecco am Montag mit.

Die Tests finden mittels Schnelltests durch geschultes medizinisches Personal vor Ort statt oder mit Spucktest von zu Hause. Adecco hilft bei der Organisation der Tests und bietet mit seiner Sparte Adecco Medical medizinisches Personal auf, um die Corona-Tests vor Ort durchzuführen.

Der Partner Misanto ist ein junges Thurgauer Gesundheitsunternehmen, das laut der Mitteilung über das europaweit erste auf Covid-19 spezialisierte telemedizinische Zentrum verfügt.

7.15 Uhr: Mehr als 6600 neue Fälle in Deutschland

In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 6600 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, stieg ausserdem die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz weiter auf 82,9 – am Vortag hatte dieser Wert noch 79 betragen. Vor einer Woche hatte das RKI noch gut 5000 neue Ansteckungsfälle gemeldet.

Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg zuletzt wieder an, nachdem sie im Februar zwischenzeitlich auf unter 60 gefallen war. Bei dem Wert handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohnern innerhalb dieses Zeitraums. Sie ist ein wesentlicher Massstab bei der Verhängung oder Lockerung von Corona-Restriktionen.

Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen.

6.10 Uhr: Start zur grossen Testoffensive in der Schweiz

Ab heute sind Corona-Schnelltests in der Schweiz für alle Menschen unabhängig von der Symptomlage gratis. Für den Bundesrat ist die Testoffensive ein wichtiger Schritt für weitere Lockerungen der Corona-Massnahmen. Er nimmt dafür eine Milliarde in die Hand. Kostenpflichtig bleiben nur PCR-Tests, die man für die Einreise in ein anderes Land braucht.

Sobald das Bundesamt für Gesundheit (BAG) Selbsttests für den Markt freigibt, kann jede Person in der Schweiz pro Monat fünf solcher Selbsttests kostenlos in einer Apotheke beziehen. Unternehmen, Institutionen und Schulen sollen zudem kostenlos Pool-Tests durchführen. Die Testoffensive zielt insbesondere auf die Eindämmung einer weiteren Ausbreitung der neuen Varianten des Coronavirus ab. Zudem sollen blinde Flecke im Infektionsgeschehen besser erkannt werden. Ein «Allheilmittel» sei die Massnahme jedoch nicht, wurde gewarnt. Mehr dazu lesen Sie hier.

6 Uhr: Beyoncé: Grammy-Rekord bei erster Pandemie-Gala

Mit der Rekordzahl von insgesamt 28 Auszeichnungen ist die US-Sängerin Beyoncé zur Königin der Grammys aufgestiegen – und feierte gleichzeitig den allerersten Preis für ihre neunjährige Tochter Blue Ivy. «Ich weiss, dass meine Tochter zuschaut. Blue – Glückwunsch», sagte Beyoncé bei der knapp vierstündigen, live im Fernsehen übertragenen Gala in der Nacht zum Montag in Los Angeles. Blue Ivy Carter gewann gemeinsam mit ihrer Mutter in der Kategorie «Bestes Musikvideo» für «Brown Skin Girl». Beyoncé wurde mit drei weiteren Grammys ausgezeichnet und hat damit nun mehr Preise als jede andere Frau in der Geschichte der Grammys eingeheimst.

Die Live-Gala war stark von der Pandemie geprägt: Die Auftritte und Preisübergaben fanden auf unterschiedlichen Bühnen statt, zum Teil unter freiem Himmel. Im Publikum sassen – mit teils ausgefallen dekorierten Masken und an weit voneinander entfernt aufgestellten Tischen – nur sehr wenige geladene Gäste, hauptsächlich die Musiker und deren Begleitung. Mehrere Preise wurden von Vertretern von Musik-Clubs aus verschiedenen US-Städten präsentiert, die teils seit Monaten nicht mehr öffnen können. Ausgiebiger als sonst wurde an die Stars aus der Musikbranche erinnert, die im vergangenen Jahr gestorben sind – einige davon auch nach einer Infektion mit dem Virus.

Die Musik habe während der Pandemie «unsere Leben berührt und unsere Seelen gerettet» sagte Moderator und Comedian Trevor Noah. «Wenn ihr schon lange nicht mehr auf einem Konzert wart, ich auch nicht – aber wir bringen die Konzerte jetzt zu euch.» Die Grammys sollten die Menschen zusammenbringen, «wie es nur Musik kann – und Impfungen». «Nach einem Jahr, in dem wir alle reingezoomt und ausgezoomt haben, ist es grossartig, hier zu sein – es ist grossartig, überhaupt mal irgendwo zu sein», sagte der frühere Beatles-Sänger Ringo Starr, der einen Preis verlieh.

5.59 Uhr: Industrieproduktion in China zieht deutlich an

Chinas Industrieproduktion ist in den ersten zwei Monaten des Jahres schneller als im Dezember gewachsen. Im Januar und Februar verzeichnete die grösste Volkswirtschaft der Welt einen Anstieg um 35,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie Daten des Nationalen Statistikamtes am Montag zeigten. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten einen Anstieg von 30,0 Prozent im Jahresvergleich erwartet. Im Dezember war die Produktion um 7,3 Prozent gewachsen.

Nachdem die Pandemie im vergangenen Jahr die grösste Volkswirtschaft der Welt gelähmt hatte, vollzog der Industriesektor gestützt durch robuste Exporte eine Trendwende und die Verbraucher kurbelten die Wirtschaftstätigkeit weiter an. Die Einzelhandelsumsätze stiegen in den ersten beiden Monaten um 33,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, verglichen mit einem Anstieg von 32 Prozent, der von Analysten erwartet wurde. Dies ist ein deutlicher Sprung von einem Wachstum von 4,6 Prozent im Dezember.

4.30 Uhr: Brüssel kontert Kritik an Impfstoffbestellung

Die EU-Kommission kontert Kritik einiger Mitgliedsländer an angeblich ungerechter Verteilung von Corona-Impfstoffen. Dass manche EU-Länder mehr als die ihnen zustehende Quote erhalten hätten, sei «nicht auf einen Willkürakt Brüssels zurückzuführen», sagte EU-Haushaltskommissar Johannes Hahn. Manche Länder hätten ihre Kontingente voll ausgenutzt und andere eben nicht, sagte der Österreicher den «Salzburger Nachrichten» und «Oberösterreichischen Nachrichten» (Montag). Ausserdem hätten manche Länder auf den billigeren Impfstoff von Astrazeneca gesetzt und seien jetzt von den Lieferproblemen des Herstellers betroffen.

Allerdings räumte EU-Kommissionsvize Frans Timmermans Versäumnisse ein. «Es stimmt, dass bei der Bestellung der Impfstoffe sowohl in Brüssel als auch in den Mitgliedstaaten Fehler gemacht wurden», sagte er dem «Tagesspiegel am Sonntag». Er fügte hinzu: «Ich bin bereit, am Ende der Pandemie eine Bilanz zu ziehen. Dann können wir ja sehen, was wir falsch und was wir richtig gemacht haben.»

Österreich und fünf andere EU-Staaten hatten zuvor die Bestellpolitik Brüssels kritisiert und auf hoher Ebene Gespräche in der Union über eine gerechtere Verteilung der Corona-Impfdosen verlangt. Das derzeitige Bestellsystem würde «bis zum Sommer riesige Ungleichheiten unter Mitgliedsstaaten schaffen und vertiefen», schrieben die Regierungschefs von Österreich, Bulgarien, Lettland, Slowenien und Tschechien an den EU-Ratspräsidenten Charles Michel und die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Kroatien schloss sich dem Vorstoss am Samstag an.



3.57 Uhr: Wahl in den Niederlanden im Schatten von Corona

Rund 13 Millionen Bürger sind ab heute aufgerufen, die 150 Abgeordneten der Zweiten Kammer der Niederlande zu wählen. Zum ersten Mal wird die Parlamentswahl an drei Tagen stattfinden. Grund ist die Corona-Pandemie. In den Umfragen liegt die rechtsliberale VVD des Ministerpräsidenten Mark Rutte unangefochten auf Rang 1. Die Ausgangssperre im Rahmen des Lockdowns wird auch an den drei Wahltagen aufrechterhalten. Allerdings gibt es für Spätwähler und Mitarbeiter der Wahllokale Ausnahmeregelungen. Am Sonntag hatten Protestaktionen gegen Corona-Massnahmen in Den Haag zu Ausschreitungen geführt. Etwa 20 Personen seien festgenommen worden, teilte die niederländische Polizei am Sonntagabend mit.

3.41 Uhr: Yo-Yo Ma gibt Überraschungskonzert nach Impfung

Der Cellist Yo-Yo Ma (65) hat die Beobachtungszeit nach seiner zweiten Dosis in einem Corona-Impfzentrum für ein Überraschungskonzert genutzt. Nach der Impfung in einem Zentrum im US-Bundesstaat Massachusetts habe der vielfach preisgekrönte Musiker auf seinem Cello einige Stücke gespielt, berichteten zahlreiche US-Medien am Sonntag (Ortszeit). Ma habe «etwas zurückgeben wollen», sagte Richard Hall von den zuständigen Impf-Organisatoren der Lokalzeitung «The Berkshire Eagle».

Der 1955 als Sohn chinesischer Einwanderer in Paris geborene Ma, der zu den Weltstars der Klassik gehört, aber mit seinem Cello immer wieder auch andere Musikrichtungen ausprobiert hat, hatte in der Pandemie zuvor schon mehrfach Aufnahmen veröffentlicht, um den Menschen «Trost und Hoffnung» zu bereiten.

1.26 Uhr: Gedenken an über 30'000 Corona-Tote in New York

Genau ein Jahr, nachdem der erste Mensch in New York nach einer bestätigten Corona-Infektion gestorben ist, hat die Millionenmetropole der mehr als 30'000 weiteren Toten seitdem gedacht. Bei einer live übertragenen Gedenkveranstaltung traten am Sonntagabend (Ortszeit) unter anderem Musiker der New Yorker Philharmoniker auf. Bilder von einigen Gestorbenen wurden währenddessen auf die Pfeiler der Brooklyn Bridge projiziert.

New York war im Frühjahr 2020 zum Zentrum der Pandemie in den USA geworden, inzwischen hat sich das Infektionsgeschehen dort aber stabilisiert.

0 Uhr: Niederlande: Astrazeneca-Vakzin-Impfungen gestoppt

Nun haben auch die Niederlande Impfungen mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca für zwei Wochen ausgesetzt. Dies geschehe auf der Grundlage «neuer Informationen», teilte Gesundheitsminister Hugo de Jonge am späten Sonntagabend mit. Dabei bezog er sich auf sechs Fälle möglicher Nebenwirkungen in Dänemark und Norwegen an diesem Wochenende. Nach Angaben des Ministeriums wurden in den Niederlanden bisher keine Fälle von schweren Nebenwirkungen bekannt. «Wir müssen immer auf Nummer sicher gehen», sagte der Minister. «Daher ist es klug, nun auf die Pausetaste zu drücken.»

Am Sonntag hatte sich die Impfkommission in Irland für ein Aussetzen der Impfungen mit dem Präparat ausgesprochen, bis Berichte aus Norwegen über vier Fälle schwerer Blutgerinnsel nach Verabreichung des Mittels geprüft seien. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA erklärte allerdings, dass es keine auffällige Häufung von Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gebe und dass der Nutzen der Verabreichung des Astrazeneca-Mittels grösser sei als die Risiken. Astrazeneca selbst wies nach einer Analyse von Impfdaten erneut Zweifel an der Sicherheit seines Corona-Impfstoffes zurück.



In Italien war die Verabreichung einer bestimmten Charge des Impfstoffes nach «schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen» vorsichtshalber gestoppt worden. Zuvor hatten schon andere Länder das Mittel beziehungsweise eine Charge von Astrazeneca vorsorglich vom Markt genommen.