Corona-Ticker Tessiner Regierung kritisiert Bern — 110 Neuansteckungen

Agenturen/toko

18.7.2020

«Bern war oft zu spät»: Der Tessiner Regierungspräsident Norman Gobbi hat die Zusammenarbeit mit Bern in der Coronakrise kritisiert. Unterdessen meldet das BAG  110 Neuinfektionen — etwas mehr als am Vortag. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Der Tessiner Regierungspräsident Norman Gobbi hat die Zusammenarbeit seiner Regierung mit dem Bund während der Coronavirus-Krise kritisiert und Lehren aus den Erfahrungen gezogen. «Bern war oft zu spät», sagte der Lega-Politiker dem «Blick» vom Samstag.

«Manchmal muss man im Schützengraben liegen, um eine Situation richtig zu verstehen», sagte er weiter bezüglich dem Sammeln von Erfahrungen des Tessins bei der Coronavirus-Ausbreitung. «Von Bern aus ist das schwieriger», erklärte er.

Am Schluss habe das Tessin in seiner Vorreiterrolle bei der Coronavirus-Krise allerdings Gehör in Bern gefunden, relativierte Gobbi etwas. Die Landesregierung habe dann viel für den Schutz der Arbeitnehmer und Arbeitgeber getan, führte er weiter aus. Dank der Krisenfenster habe man weitergehende Massnahmen ergreifen können, hiess es.

Der Tessiner Regierungspräsident Norman Gobbi sieht Verbesserungspotenzial beim Epidemiegesetz, bei der Vorsorge auf Krisen und in der Kommunikation des Bundes.
Der Tessiner Regierungspräsident Norman Gobbi sieht Verbesserungspotenzial beim Epidemiegesetz, bei der Vorsorge auf Krisen und in der Kommunikation des Bundes.
KEYSTONE/ANTHONY ANEX (Archivbild)

110 Neuansteckungen

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Samstag innerhalb eines Tages 110 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden – leicht mehr als am Vortag.

Am Freitag waren 92 neue bestätigte Fälle gemeldet worden, am Donnerstag 142. Insgesamt gab es bisher 33'492 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das BAG am Samstag mitteilte.

Bisher starben gemäss den Angaben 1688 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gerechnet entspricht das 19,7 Opfern. Das BAG bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Samstagmorgen übermittelt haben.

Maskentragen bleibt im Gastgewerbe freiwillig

Mit Ausnahme des Tessins bleibt das Tragen von Schutzmasken im Hotel- und Gastgewerbe freiwillig. Das aktuelle Schutzkonzept schützt laut den Branchenverbänden gut vor Ansteckungen.

Das habe eine Prüfung des Schutzkonzepts der Branchenverbände GastroSuisse, HotellerieSuisse und Swiss Catering Association gemeinsam mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) ergeben, teilten die Branchenverbände mit. Zentral ist demnach, dass Mitarbeitende und Gäste einen Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten. Wenn das nicht möglich ist, soll die Kontaktdauer möglichst kurz sein.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Beim EU-Gipfel über die Verteilung der Corona-Hilfen könnte ein Kompromissvorschlag einen Erfolgsweg bahnen.
  • Der Johns-Hopkins-Universität zufolge haben sich weltweit nunmehr über 14 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert.
  • Das BAG meldet innerhalb eines Tages 110 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus — leicht mehr als am Vortag.
  • Mit Ausnahme des Tessins bleibt das Tragen von Schutzmasken im Hotel- und Gastgewerbe freiwillig.
  • Der Tessiner Regierungspräsident Norman Gobbi hat die Zusammenarbeit seiner Regierung mit dem Bund kritisiert.

17.48 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Samstag

17.29 Uhr: Kurz zum EU-Finanzstreit: «Die Dinge laufen in die richtige Richtung»

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz sieht deutliche Fortschritte auf dem Weg zu einem Corona-Finanzpaket beim EU-Gipfel in Brüssel. «Zusammengefasst kann man sagen, es läuft ganz gut, die Dinge laufen in die richtige Richtung», sagte Kurz. «Es ist, wie zu erwarten, ein zähes Ringen, ein angestrengtes Verhandeln, aber mit der Bewegung in die richtige Richtung, und das ist ja das Wichtigste.»

Ob bei dem Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs schon eine Einigung gelingt, wollte Kurz aber nicht voraussagen. Er nannte mehrere Punkte, die noch nicht geklärt seien, darunter die Frage des österreichischen Rabatts bei Beiträgen zum EU-Budget. «Das reicht uns noch nicht ganz, wir wollen noch etwas mehr, aber die Richtung ist eine gute», sagte Kurz. Auch bei der Frage, wie die Freigabe der geplanten Hilfsgelder kontrolliert wird, gebe es noch keinen Durchbruch. In der Summe liege «noch einiges an Verhandlungsaufwand vor uns».

Zuvor hatte EU-Ratspräsident Charles Michel einen neuen Verhandlungsvorschlag gemacht und damit Bewegung in den Streit gebracht. Es geht um ein Finanz- und Krisenpaket von gut 1,8 Billionen Euro: ein schuldenfinanziertes Konjunktur- und Investitionsprogramm gegen die Corona-Krise im Umfang von 750 Milliarden Euro und den neuen siebenjährigen EU-Haushaltsrahmen im Umfang von mehr als 1000 Milliarden Euro. Am ersten Gipfeltag am Freitag hatten sich die Verhandlungen der 27 Staaten völlig verhakt.

17.01 Uhr: Britische Regierung pausiert tägliche Updates von Corona-Todesfällen

Die britische Regierung hat die tägliche Aktualisierung der Todesfallzahlen durch die Coronavirus-Pandemie vorübergehend gestoppt. Das teilte das Gesundheitsministerium in London am Freitagabend mit. Grund sei, dass die Statistik für England nicht berücksichtigt, ob Infizierte tatsächlich an der Lungenkrankheit Covid-19 oder an einer anderen Ursache gestorben sind. Bis diese Ungenauigkeit behoben sei, werde die Zahl der täglichen Todesfälle nicht mehr veröffentlicht, hiess es auf der Webseite des Ministeriums.



Bislang wurden in Grossbritannien mehr als 45'000 Todesfälle bei nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten gezählt. Das Vereinigte Königreich gilt damit als das von der Pandemie am schwersten betroffene Land Europas. Ob die nun in der Zählweise erkannte Schwäche diese Zahl erheblich reduziert, gilt aber als zweifelhaft.

Es gibt Grund zur Annahme, dass der Pandemie in Grossbritannien viele Menschen zum Opfer gefallen sind, die nie auf das Coronavirus getestet wurden. Zahlen der Statistikbehörden zufolge wurden inzwischen beinahe 55'000 Todesfälle erfasst, bei denen die Lungenkrankheit Covid-19 im Totenschein erwähnt wurde. Die sogenannte Übersterblichkeit für die Zeit der Pandemie liegt Berechnungen der «Financial Times» zufolge bei 65'700. Mit Übersterblichkeit ist die Differenz zwischen der Zahl der Todesfälle in diesem Jahr und dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre gemeint.

16.37 Uhr: Bundesrat Maurer und Nationalbankpräsident an Treffen der G20

Bundesrat Ueli Maurer und Nationalbankpräsident Thomas Jordan haben  an einem virtuellen Treffen der G20-Finanzminister und -Notenbankchefs teilgenommen. Die Videokonferenz stand ganz im Zeichen der wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie.

An dem Treffen besprachen die G20-Verantwortlichen unter dem Präsidium von Saudi-Arabien die Aktualisierung des Aktionsplans zur Bewältigung der Krise und die globale wirtschaftliche Erholung, wie das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) am Samstag mitteilte. Die G20 hatten den Aktionsplan im April beschlossen.

Bundesrat Maurer sagte gemäss dem EFD, offene Märkte seien für eine rasche, nachhaltige Erholung wichtig. In seiner Intervention hob er die zentrale Rolle globaler Lieferketten hervor und sprach sich für eine verstärkte internationale Zusammenarbeit gegen Lieferverzögerungen aus.

Der Finanzminister erklärte auch, dass Investoren und Unternehmen Planungssicherheit benötigten. In diesem Sinne mahnte er auch zu erhöhter Vorsicht bezüglich der Erarbeitung der neuen internationalen Steuerrichtlinien. Schliesslich betonte er, dass transparente und nachhaltige Staatsschulden im Zentrum einer soliden Politik stünden.

Das nächste Treffen der Finanzminister und der Notenbankgouverneure der G20 ist für Oktober 2020 geplant. Die Schweiz nimmt dieses Jahr zum fünften Mal in Folge an diesen Treffen teil.

16.18 Uhr: Deutscher Gesundheitsexperte Lauterbach fordert Corona-Tests für alle Reiserückkehrer

Der Gesundheitsexperte und deutschee Parlamentsabgeordnete Karl Lauterbach fordert, sämtlichen Reiserückkehrern Corona-Tests anzubieten. «Optimal wäre es, jeden zu testen», sagte er dem «Tagesspiegel». «»Und zwar kostenlos." Lauterbach verwies auf die Unvernunft einiger Urlauber und die generell höhere Kontaktdichte im Urlaub und an Flughäfen.

Eine Testpflicht sei juristisch kaum durchzusetzen, auch nicht bei Rückkehrern aus Risikogebieten, fügte Lauterbach hinzu. Daher müsse es eine verbindliche Aufforderung geben, sich nach der Rückkehr testen zu lassen.

Bei Kosten von 50 Euro je Test schätzte Lauterbach, dass eine Gesamtsumme von 40 Millionen Euro ausreichen könnte. Das sei ein vergleichsweise geringer Betrag angesichts der sonstigen Krisenkosten. «Das Geld ist da», sagte Lauterbach der Zeitung.

Ein Test am Flughafen sei allerdings keine Garantie, räumte er ein. Denn wer sich bei jemandem auf der Rückreise anstecke, könne bei der Ankunft zunächst auch negativ getestet werden. Lauterbach plädierte deswegen für kostenlose Tests an Flughäfen und zudem einige Tage später bei Hausärzten oder Gesundheitsämtern.

15.31 Uhr: EU-Gipfelteilnehmer in Brüssel legen Pommespause ein

Von wegen üppige Arbeitsessen auf dem EU-Gipfel in Brüssel: Belgiens Premierministerin Sophie Wilmès und Luxemburgs Ministerpräsident Xavier Bettel haben mit einer Tüte Pommes vorlieb genommen. «Ein schnelles Mittagessen während der Arbeitsbesprechungen auf dem EU-Gipfel», schrieb Wilmès  auf Twitter zu einem Foto, das sie und Bettel mit einer Tüte Pommes vor dem Restaurant «Maison Antoine», einer Brüsseler Institution, zeigt. Sie habe andalusische Sosse genommen, Bettel die Samurai-Sosse. Später stiessen auch Maltas Regierungschef Robert Abela und Estlands Ministerpräsident Jüri Ratas dazu, wie dieser auf Twitter schrieb.

Die Pommes von «Maison Antoine» geniessen nicht nur bei Einheimischen einen legendären Ruf — 2016 legte bereits die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel beim EU-Gipfel einmal eine Pommespause in dem Lokal ein. Mit der Wahl der nationalen Spezialität unterstützt die belgische Premierministerin auch die heimischen Pommes-Frites- und Kartoffelerzeuger in der Coronakrise. Weil zwischenzeitlich viele Restaurants und Kantinen geschlossen waren, hatte der Branchenverband «Belgapom» nämlich die Nation zum Frittenessen aufgerufen, damit die Kartoffeln nicht schlecht werden. «SOS Kartoffel: Rettet die Kartoffeln, esst Pommes Frites», lautete der Aufruf.

14.43 Uhr: Downloads von «SwissCovid» steigen langsam

Die Schweizer Corona-Warn-App registrierte von Donnerstag auf Freitag erneut leicht mehr Nutzer, nämlich 14'000 Personen zusätzlich. Nach Angaben des Bundesamtes für Statistik (BFS) hatten 986'117 Personen die Anwendung auf dem Handy aktiviert, gegenüber 972'034 am Vortag.



Von Mittwoch bis Donnerstag hatte die App rund 26'000 zusätzliche Nutzer vermerkt.

14.01 Uhr: Bericht: Insel-Gruppe speist Pflegepersonal mit Kugelschreiber ab

Während der Coronakrise wird immer wieder der Einsatz von Mitarbeitern im Gesundheitswesen gelobt — vor allem die Pflegekräfte wurden und werden für ihren unermüdlichen Einsatz als Helden gefeiert. Gut gemeinte Geschenke kommen dabei jedoch nicht immer gut an. 

So wie bei Mitarbeitern der Pflege bei der Berner Insel-Gruppe. Einem Bericht von Tele Bärn zufolge bekamen die Helden einen Kugelschreiber geschenkt.

Auf einem Begleitschreiben heisst es: «Lassen Sie uns – wie in der Dankeskarte angekündigt – die Erfolgsgeschichte des Pflege- und Hebammenberufes weiterschreiben!». 

Diesen brauche man jedoch nicht, heisst es von einem Mitarbeiter. Man fühle sich nicht ernst genommen und wünsche sich stattdessen eine faire Bezahlung.

Jedoch schien es sich vor allem um schlechtes Timing zu handeln. Von der Insel-Gruppe heisst es, es handle sich um eine schon vor der Coronakrise geplante Aktion zum Gedenken an die Krankenschwester Florence Nightingale.

13.44 Uhr: Johns-Hopkins: Insgesamt mehr als 14 Millionen Corona-Infektionen

Die weltweite Zahl der bestätigten Fälle einer Infektion mit dem Coronavirus ist seit Beginn der Pandemie auf mehr als 14 Millionen gestiegen. Das geht aus einer Zählung der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität vom Samstag hervor. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus überstieg demnach die Marke von 600'000.

Die Weltgesundheitsorganisation meldete einen Tagesrekord bei bestätigten Neuinfektionen weltweit: mehr als 237'000. Die tatsächliche Zahl liegt nach Überzeugung von Experten noch höher.

Die höchsten Fallzahlen verzeichnen die USA, Brasilen und Indien. In den USA liegt die Zahl laut Johns-Hopkins-Universität bei mehr als 3,6 Millionen, Brasilien überschritt am Donnerstag die Zwei-Millionen-Marke, darunter 76'000 Todesopfer, Indien verzeichnet seit Freitag insgesamt mehr als eine Million bestätigte Infizierte seit Beginn der Pandemie. Zahlreiche Menschen sind inzwischen auch wieder genesen.

13.18 Uhr: Niederlande reagieren positiv auf neuen Vorschlag beim EU-Gipfel

Die Niederlande haben positiv auf den neuen Verhandlungsvorschlag von EU-Ratschef Charles Michel zum milliardenschweren Corona-Aufbauplan reagiert. Dieser sei ein ernsthafter Schritt in die richtige Richtung, erklärte ein niederländischer Diplomat. Allerdings handele es sich um ein Paket, und darin seien noch viele Fragen zu klären.

Michel war auf die Niederlande zugegangen in der Frage, wie die Vergabe der geplanten Corona-Aufbauhilfen kontrolliert werden soll. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hatte ursprünglich ein Vetorecht gegen die Auszahlung gefordert, für den Fall, dass zugesagte Reformen der Empfänger nicht umgesetzt wurden. Der Ratschef will nun jedem Land das Recht zugestehen, bei Bedenken den Europäischen Rat oder den Rat der Wirtschafts- und Finanzminister einzuschalten und die Auszahlung zeitweise aufzuhalten.



Ein niederländischer Diplomat sagte, man prüfe das neue Paket noch, aber es sei zumindest eine Grundlage für Verhandlungen. Noch sei unklar, ob der neue Vorschlag wirklich das geforderte volle Vetorecht bedeute.

Mit dem neuen Vorschlag soll Bewegung in die Verhandlungen kommen, die nach dem ersten Tag des Sondergipfels der EU-Staats- und Regierungschefs am Freitag völlig festgefahren waren. Zentraler Punkt darin auch: Von den geplanten Corona-Hilfen im Umfang von 750 Milliarden Euro sollen nur 450 Milliarden als Zuschüsse vergeben werden, 50 Milliarden weniger als ursprünglich geplant. Dafür würde die Summe der Kredite von 250 auf 300 Milliarden Euro aufgestockt.

12.54 Uhr: 110 neue Covid-19-Infizierte innert 24 Stunden gemeldet

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Samstag innerhalb eines Tages 110 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden - leicht mehr als am Vortag.

Am Freitag waren 92 neue bestätigte Fälle gemeldet worden, am Donnerstag 142. Insgesamt gab es bisher 33'492 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das BAG am Samstag mitteilte.

Bisher starben gemäss den Angaben 1688 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gerechnet entspricht das 19,7 Opfern. Das BAG bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Samstagmorgen übermittelt haben.

Insgesamt mussten seit Beginn der Pandemie 4119 Personen hospitalisiert werden, im Vergleich zum Vortag sind das drei mehr. Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 722'116. Bei 5,6 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.

12.12 Uhr: Schauspieler Möhring: Corona-Krise lässt sich nur weltweit lösen

Der Schauspieler Wotan Wilke Möhring hält nichts von Abschottung und Ausgrenzung in der Corona-Krise. «Eine Pandemie lässt sich nur weltweit lösen. Viren halten sich nicht an Grenzen», sagte der 53-Jährige den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Wir hätten jetzt gemerkt, wie anfällig wir seien und wie zerbrechlich alles sei.

Die Frage sei, ob wir die richtigen Schlüsse zögen. «Da kann man jetzt entweder alles falsch oder alles richtig machen. Ich bin sehr gespannt. Die Dummheit des Menschen ist leider unendlich.» Er selbst sei während der Krise privilegiert gewesen, «mit viel Zeit und viel Platz für meine drei Kinder».

11.35 Uhr: Neuer Verhandlungsvorschlag beim EU-Gipfel

Im EU-Streit um das Aufbauprogramm nach der Corona-Krise hat Ratschef Charles Michel nach Angaben von Diplomaten eine Kürzung der Zuschüsse um 50 Milliarden Euro vorgeschlagen. Demnach sollen von den insgesamt 750 Milliarden Euro jetzt 450 Milliarden Euro als Zuschüsse und 300 Milliarden Euro als Kredite vergeben werden.

11.21 Uhr: Maskentragen bleibt im Hotel- und Gastgewerbe freiwillig

Mit Ausnahme des Tessins bleibt das Tragen von Schutzmasken im Hotel- und Gastgewerbe freiwillig. Das aktuelle Schutzkonzept schützt laut den Branchenverbänden gut vor Ansteckungen.

Das habe eine Prüfung des Schutzkonzepts der Branchenverbände GastroSuisse, HotellerieSuisse und Swiss Catering Association gemeinsam mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) ergeben, teilten die Branchenverbände mit. Zentral ist demnach, dass Mitarbeitende und Gäste einen Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten. Wenn das nicht möglich ist, soll die Kontaktdauer möglichst kurz sein.

Maskentragen bleibt im Hotel- und Gastgewerbe freiwillig
Maskentragen bleibt im Hotel- und Gastgewerbe freiwillig
Bild: KEYSTONE/Pablo Gianinazzi (Archivbild)

Freiwillige Zusatzmassnahmen begrüssen die Branchenverbände. Es obliege aber den Hotels und Restaurants zu entscheiden, ob sie zusätzliche Massnahmen ergreifen wollen oder nicht, so die Verbände. Dabei kamen die Verbände zusammen mit dem BAG zum Schluss, dass Masken einen besseren Schutz bieten als Gesichtsvisiere. Schutzmasken seien deshalb vorzuziehen.

10.38 Uhr: Kürzere Sommerferien an Japans Schulen geplant

Weil Japans Schulen wegen der Corona-Krise vorübergehend geschlossen hatten, sollen viele Schüler jetzt auf einen Teil ihrer Sommerferien verzichten. Wie die japanische Wirtschaftszeitung «Nihon Keizai Shimbu»  unter Berufung auf eine Umfrage unter den lokalen Schulbehörden im Land berichtete, planen 95 Prozent eine Verkürzung der Sommerferien an öffentlichen Schulen, um den während des Notstands entgangenen Lehrstoff aufzuholen.

Da die Schüler während der heissesten Zeit des Jahres, in der in Städten wie Tokio eine extreme schwüle Hitze herrscht, nur begrenzt frei hätten, müsse auf ihre körperliche wie psychische Gesundheit jetzt besondere Rücksicht genommen werden, hiess es weiter.

9.43 Uhr: Rutte pocht bei EU-Gipfel weiter auf Reformen — Länder «festnageln»

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat vor der Fortsetzung des EU-Gipfels zu den Corona-Milliardenhilfen auf die Notwendigkeit von Reformen in den bedürftigen Ländern gepocht. «In einem Krisenmoment muss man solidarisch sein mit Ländern, die es noch schwerer haben als wir», betonte Rutte nach der ergebnislosen ersten Runde der Beratungen in Brüssel. «Gleichzeitig sage ich dann, was unternehmen wir, damit diese Länder notwendige Reformen durchführen und wie können wir das festnageln, dass die auch stattfinden.» Mit dem Ruf nach Reformen ständen die Niederlande nicht alleine da, bei der Frage der Überprüfbarkeit von Reformen gebe es nur eine kleine Gruppe von Unterstützern.

«Das wird wirklich noch einen Moment dauern», sagte Rutte zum Fortgang der Verhandlungen am Samstag. «Die Rabatte, die Reformen, das ist alles noch in der Diskussion», meinte er. «Ich hoffe, dass es für eine Reihe der schwierigen Punkte Vorschläge gibt.» Natürlich hätten die Niederlande angesichts der grossen Beträge, um die es geht, ihren Standpunkt klar vertreten. «Die Niederlande haben gesagt, wenn Länder Zuschüsse wollen, dann unter sehr strikten Bedingungen, wobei natürlich die Höhe noch eine Diskussion ist.» Beim Haushalt gehe es den Niederlanden um das Beibehalten von Rabatten, und darum, dafür zu sorgen, sich nicht zu verschlechtern. Es gebe grundsätzlich Konsens, dass es Rabatte gebe, die Frage sei aber, wie hoch diese Rabatte seien, meinte Rutte.

Im Ringen um den milliardenschweren Corona-Aufbauplan nehmen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die anderen EU-Staats- und Regierungschefs am Samstag einen neuen Anlauf. Denn am ersten Tag des Brüsseler EU-Sondergipfels hatten sich die Verhandlungen völlig verhakt. EU-Ratschef Charles Michel unterbrach die Gespräche kurz vor Mitternacht ohne Ergebnis. Die Beratungen sollen um 11.00 Uhr weitergehen.

9.16 Uhr: Coronavirus wütet in Gefängnis in Texas

Die Coronavirus-Pandemie hat ein Bundesgefängnis in Texas schwer in Mitleidenschaft gezogen. Nach einem Bericht des Senders NBC vom Freitagabend (Ortszeit) infizierten sich 1072 von insgesamt 1798 Insassen der Strafanstalt in Seagoville im Norden des Bundesstaats.

Auch zehn Angehörige des Wachpersonals seien positiv getestet worden. Ein 65-jähriger Gefangener, der eine 14-jährige Haftstrafe wegen Geldwäsche und Drogenvergehen erhalten hatte, sei zudem in dieser Woche an Covid-19 verstorben.

Die Justizvollzugsanstalt in Seagoville ist nach Medienberichten das am schlimmsten vom Coronavirus betroffene Bundesgefängnis in den USA.

6.28 Uhr: Tessiner Regierung kritisiert Bern

Der Tessiner Regierungspräsident Norman Gobbi hat die Zusammenarbeit seiner Regierung mit dem Bund während der Coronavirus-Krise kritisiert und Lehren aus den Erfahrungen gezogen. «Bern war oft zu spät», sagte der Lega-Politiker dem «Blick» vom Samstag.



«Manchmal muss man im Schützengraben liegen, um eine Situation richtig zu verstehen», sagte er weiter bezüglich dem Sammeln von Erfahrungen des Tessins bei der Coronavirus-Ausbreitung. «Von Bern aus ist das schwieriger», erklärte er.

Am Schluss habe das Tessin in seiner Vorreiterrolle bei der Coronavirus-Krise allerdings Gehör in Bern gefunden, relativierte Gobbi etwas. Die Landesregierung habe dann viel für den Schutz der Arbeitnehmer und Arbeitgeber getan, führte er weiter aus. Dank der Krisenfenster habe man weitergehende Massnahmen ergreifen können, hiess es.

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