Wer derzeit in der Nähe des Escher-Wyss-Platzes in Zürich an der Limmat flaniert, erlebt möglichweise eine süsse pelzige Überraschung.
Wenn man nach dem Abendessen zu einem gemütlichen Spaziergang loszieht, rechnet man nicht unbedingt mit etwas Spektakulärem. Diesmal kommt es anders: Zwei Steinwürfe vom Escher-Wyss-Platz, auf dem Kloster-Fahr-Weg, tauschen meine Freundin und ich gerade alte Geschichten aus, als am Limmatufer plötzlich etwas Dunkelbraunes durchs Gras wuselt. Was auf den ersten Blick aussieht wie ein Hund, ist in Tat und Wahrheit ein Biber!
«Wow, ist der aber gross!», meint ein Spaziergänger, der ebenfalls verblüfft stehen bleibt. «Unglaublich! So etwas habe ich noch nie gesehen!», staunt eine weitere Passantin. «Meine Mutter ist viel an der Limmat unterwegs und hat noch nie etwas von einem Biber gesagt. Das muss selten sein», fügt sie an.
Fasziniert schauen wir zu, wie der Nager Gräser umlegt und wegfuttert, Blümchen abknabbert und sich zwischendurch am Hintern und hinter den Ohren kratzt. «Der hat sicher Wasserflöhe. Wie wir manchmal», sagt eine Dame im Mittleren Alter – die umstehenden Kinder kichern belustigt.
Auch wenn der Biber schnucklig aussieht und in diesem Fall zum Greifen nah ist: Es gilt, unbedingt Distanz zu wahren und allfällige Hunde sofort an die Leine zu nehmen. Experten empfehlen 10 bis 20 Meter. Nicht nur zum Schutz des Nagers, sondern auch zum eigenen: Ausgewachsene Biber sind um die 1,35 Meter lang, können bis zu 25 Kilogramm schwer werden, haben Krallen und ordentliche Zähne. Sie können rabiat reagieren, wenn man sie in die Enge treibt oder wenn sie Nachwuchs haben.
«Unser» Biber ist zum Glück nicht auf Krawall gebürstet. Seelenruhig geht er seinen Aktivitäten nach, lässt sich von den Gaffern nicht stören. Ob es sich um ein Männchen oder ein Weibchen handelt, können wir Hobbybiologen nicht beurteilen. Wahrscheinlich handelt es sich aber um die eine Hälfte eines Biberpärchens, das sich 2016 an der rechten Seite der Limmat zwischen Hardeggsteg und Europabrücke niedergelassen hat und inzwischen zwei Junge hat. Soweit bekannt, sind das die einzigen Biber in der Stadt. Insgesamt leben im Kanton Zürich derzeit gegen 400 Biber. Von uns aus dürfen es ruhig mehr werden.
Autofahrer sollten jedoch aufpassen: Parkiert man in der Nähe von Bibern, kann der Wagen Schaden nehmen. So fällte gemäss «Blick» ein Nager am Wochenende in Rottenschwil AG am Ufer der Reuss einen Baum. Dummerweise fiel dieser auf ein Auto und drückte die Frontscheibe ein. Wenig amüsant für den Fahrzeughalter. Aber süss sind die pelzigen Racker trotzdem.
Animalisches Verlangen: So bunt treibt es die Tierwelt
Animalisches Verlangen: So bunt treibt es die Tierwelt
Eine schweinische Orgie? In diese Säue sind offensichtlich die Hormone gefahren. Und was reichlich skurril aussieht, hat wenigstens in diesem Fall wohl auch keine tiefer liegende Funktion. Anders verhält es sich bei den Tieren auf den folgenden Seiten: Ausgeklügelte Paarfindungsstrategien und skurril anmutende Sexualpraktiken sichern den Arten das Überleben.
Vor das Vergnügen hat der Herr (respektive die Evolution) bekanntlich den Schweiss gesetzt. Das gilt besonders bei den Flirtmeistern der Tierwelt - den Vögeln. Hier kann sich ein noch so eitler Junggeselle der Gattung Homo sapiens noch einiges abschauen. Da ist zunächst der Pfau, Typ Schönling. Mit seinen psychedelischen Schwanzfedern hat er leichtes Spiel. Er hypnotisiert Frauen einfach.
Beliebt sind auch Tanzeinlagen. Die reichen von albern, wie beim Blaufusstölpel aus Mittelamerika, der recht ungelenk versucht, seine blauen Füsse zur Schau zu stellen, bis cool wie beim ebenfalls mittelamerikanischen Gelbhosenpipra, der mit seinem «Moonwalk» Michael Jacksons Tanzkünste locker in den Schatten stellt.
Obendrein tritt der Vogel das Objekt der Begierde zuletzt auch noch tölpelhaft mit Füssen – was wenigstens in diesem Fall auch nicht weiter zu stören scheint.
Wer nun weder gut aussieht, noch etwas besonders toll kann, dem bleibt Bestechung. Essen gegen Sex ist ein beliebter Deal im Tierreich. Während die Affendamen beim Akt aber nur gern mal eine Banane knabbert, hat die Gottesanbeterin aus der Ordnung der Fangschrecken eine makabre Vorliebe: Sie frisst beim Sex den Kopf ihres Männchens.
Ähnlich verhalten sich auch verschiedene Spinnen. So verspeisen etwa Schwarze Witwen (Im Bild eine künstlerische Animation) das Männchen mitunter gleich nach der Paarung. Ein Vorgang, der bei der Spinnenart Micaria socialibilis auch in die andere Richtung verläuft. Hier entscheiden die Männchen kurz vor einer Paarung, ob das auserkorene Weibchen noch jung genug ist, um gesunde Nachkommen zu bekommen. Falls nicht, wird es kurzerhand gegessen, der kannibalistische Liebhaber macht sich danach frisch gestärkt auf die Suche nach einer geeigneteren Partnerin.
Jedoch nicht nur bei den Spinnentieren gibt es Weibchen, die beim Sex oben auf sind. Riesenkrötenweibchen beispielsweise haben eine raffinierte Strategie entwickelt, wenn ihnen paarungswillige, jedoch zu kleine und entsprechend unattraktive Männchen ungefragt auf den Rücken krabbeln. Indem sie ihre Körpersäcke mit Luft füllen blasen sie sich mächtig auf und schütteln die lästigen Verehrer einfach ab.
Zu heiss zum Mümmeln geht es bei den Hasen zu - die es sprichwörtlich wie die Karnickel treiben. Das hat einen einfachen Grund: Erst durch heftige Stösse beim Geschlechtsakt wird bei ihnen der Eisprung ausgelöst.
Wahrlich übertreiben tun es mit dem Sex jedoch einige Kollegen aus Australien. Kängurus (im Bild) sind hiervon zwar nicht betroffen, aber hier existieren Beuteltiere, die etwa den bezeichnenden Namen Pinselschwanzbeutler tragen, die sich mitunter bis zu 14 Stunden mit etlichen Weibchen paaren und sich dabei so verausgaben, dass sie zuletzt tot umfallen.
Die Gefahr des «Tod durch Sex» besteht bei Pandas indes nicht. Hier droht eher die ganze Art auszusterben, weil die Tiere solche Sexmuffel sind und lieber entspannt abhängen, statt sich der Fortpflanzung zu widmen. Tierärzte in chinesischen Zoos haben inzwischen jedoch ein probates Mittel gefunden, um die wenig triebgesteuerten Bären in Wallung zu bringen: Panda-Pornos, welche andere Tiere beim Sex zeigen, machen angeblich auch noch so müde Pandas aktiv.
Bei Katzen, auch den ganz grossen, gestaltet sich der Sex ziemlich ruppig. Bei den Tieren ist das männliche Geschlechtsteil sogar mit Stacheln ausgestattet. Die Kätzchen mögen es offenbar schmerzhaft: Forscher beobachteten eine Löwin 157 Mal beim Sex - in drei Tagen.
Bei anderen Arten ist es mit Ruppigkeit allein nicht getan: Die grossen und schweren Seeelefanten-Bullen beispielsweise erzwingen bei den viel kleineren Weibchen den Geschlechtsakt. Eine weitere schockierende Beobachtung zu den Tieren machten Wissenschaftler im Jahr 2006: Sie wurden Zeugen, wie die Sex-Brutalos sogar die Artgrenzen sprengten, als ein Bulle in eine Pinguinkolonie eindrang, sich eines der bedeuten leichteren und filigraneren Tiere schnappte – und es dann bestieg.
Auch Elefanten, die man für gewöhnlich wohl eher zu den sanfteren Tieren zählen würde, haben sich in der Vergangenheit als gewalttätige Sex-Maniacs erwiesen. Im südafrikanischen Pilanesberg-Nationalpark beispielsweise wurden halbwüchsige gesichtet, wie sie über Jahre hinweg Weisse Nashörner vergewaltigten und etliche von ihnen mit ihren Stosszähnen töteten. Der Spuk hatte erst ein Ende, nachdem man ihnen veritable ältere Elefantenbullen hinzugesellte, die die Pubertierenden in die Schranken wiesen.
Bei unseren nächsten Verwandten ist hingegen zwar klar, wer Männchen und wer Weibchen ist - beim Sex ist das den Affen aber reichlich egal. Gorillas haben sogar zärtlicheren Sex mit gleichgeschlechtlichen Partnern. Und Schimpansen leben gleich in einer Art Kommune zusammen. Gesexelt wird ständig, in allen möglichen Positionen, jeder mit jedem - ohne Rücksicht auf Kleinigkeiten wie Geschlecht oder Alter. Der Vorteil: Da keiner weiss, welches Junge von wem gezeugt wurde, traut sich niemand, einem der Kinder etwas anzutun.
Zurück zur Startseite