Nach wochenlangen Verhandlungen haben die Opel-Mutter PSA und Fiat Chrysler am Mittwoch ihre Fusion definitiv beschlossen. So soll der viertgrösste Autohersteller der Welt entstehen.
Die beiden Autokonzerne hatten sich bereits Ende Oktober auf offizielle Fusionsgespräche verständigt und damit einigen Wirbel in der Branche ausgelöst. Am Mittwoch fiel nun der definitive Entscheid, wie PSA und Fiat Chrysler mitteilten. Der Zusammenschluss muss noch von Wettbewerbsbehörden genehmigt werden.
Die Branche steht unter enormem Druck, der Schulterschluss der Hersteller ist deshalb kein Zufall. Autobauer müssen Milliarden in autonome Autos und Elektromobilität investieren. Fiat Chrysler hat zudem besondere Probleme. Denn der Hersteller hatte unter der Führung des verstorbenen Sergio Marchionne auf grosse Investitionen in Elektroantriebe verzichtet. Derzeit ist der Konzern vor allem mit den grossen Spritschluckern der Marken Jeep und Ram in den USA erfolgreich.
400'000 Mitarbeiter
Der neue Konzern nimmt sich vor, 8,7 Millionen Fahrzeuge pro Jahr abzusetzen. Nur noch Volkswagen, Toyota und der französisch-japanische Renault-Nissan-Verbund wären grösser als der neue Auto-Gigant.
Der neue Verbund käme auf einen Jahresumsatz von knapp 170 Milliarden Euro und einen jährlichen Betriebsgewinn von mehr als 11 Milliarden Euro – ohne die Marken der Zulieferer Magneti Marelli und Faurecia. Beschäftigt werden nach früheren Angaben des französischen Wirtschafts- und Finanzministeriums rund 400'000 Menschen.
Diverse Marken
PSA führt die Hauptmarken Peugeot, Citroën und Opel. Fiat Chrysler umfasst die Marken Alfa Romeo, Chrysler, Dodge, Jeep, Lancia oder Maserati. Opel gehört seit gut zwei Jahren zu PSA und wird mit harter Hand auf Effizienz und Gewinne getrimmt.
Im neuen Unternehmen wird ein Zusammenschluss «unter Gleichen» mit einem ausgewogen besetzten Vorstand angestrebt. PSA-Chef Carlos Tavares (61) wird Vorstandsvorsitzender. Der Portugiese hat sich als knallharter Sanierer sowohl bei Peugeot als auch bei der Tochter Opel einen Namen gemacht.
Der FCA-Verwaltungsratsvorsitzende John Elkann (43) übernimmt diese Rolle auch in dem neuen Unternehmen. Er ist der Enkel des legendären Fiat-Bosses Giovanni «Gianni» Agnelli (1921–2003) und Ururenkel des Fiat-Gründers Giovanni Agnelli senior (1866–1945). Das italienische Traditionsunternehmen war 2014 in Fiat Chrysler Automobiles aufgegangen.
Milliarden-Spareffekt
Mit der Fusion sollen Spareffekte von 3,7 Milliarden Euro erzielt werden, ohne eine Fabrik zu schliessen. Die Effizienzgewinne, die sich etwa aus Einsparungen beim gemeinsamen Einkauf ergäben, liessen sich nach vier Jahren zu 80 Prozent heben, hatte es geheissen.
Es ist vor allem das gut ausgebaute Vertriebsnetz in Nordamerika, das FCA in den gemeinsamen neuen Konzern mit einbringen kann. Es dürfte den Markteinstieg von Peugeot in Amerika erheblich erleichtern. PSA ist dafür in Europa stärker. Auch bei der Entwicklung von Hybrid- und Batterie-Fahrzeugen sind die Franzosen weiter als die Italoamerikaner.
Das sind die Auto-Neuheiten 2020
Das sind die Auto-Neuheiten 2020
Der Honda E kommt zwar in Retro-Optik daher, ist mit seinem Elektromotor aber zugleich ein Sinnbild für den Aufbruch der Japaner in die Ära der E-Mobilität.
Mercedes bringt 2020 die zweite Generation seines Kompakt-SUV GLA auf den Markt.
Toyota baut einen neuen Yaris – die vierte Generation des Kleinwagens kommt ebenfalls 2020 auf den Markt.
Ein Klassiker in neuem Gewand: Chevrolet bringt 2020 eine neue Version der Corvette.
Das Coupé Ferrari Roma ist im GT-Segment einzuordnen und soll mehr als 218'000 Franken kosten.
Der neue Maybach-GLS fährt am oberen Ende der SUV-Klasse.
Ein offener SUV: Den VW T-Roc gibt es bald auch als Cabrio.
Der britische Luxusautohersteller Aston Martin baut mit dem DBX erstmals einen Geländewagen.
Im Windschatten des achten VW Golf kommt 2020 unter anderem auch ein neuer Skoda Octavia in den Handel.
Der Ford Mustang Mach-E ist ein vollelektrischer SUV.
Neu mit Stufe: Den BMW Zweier wird es erstmals als Gran Coupé geben.
Elektromotoren halten 2020 auch in einigen Kleinwagen Einzug: Unter anderem gibt es den Opel Corsa als E-Modell.
Unter den Auto-Neuheiten 2020 markiert dieser Wagen wohl das obere Ende des Preisspektrums: Der McLaren Speedtail kostet über zwei Millionen Franken.
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