Fan-Proteste zeigen Wirkung Deutsche Fussball Liga stoppt Investoreneinstieg

dpa/red.

21.2.2024 - 16:50

Seit Wochen protestieren die Fans in der ersten und zweiten Bundesliga gegen den Investoren-Einstieg bei der DFL.
Seit Wochen protestieren die Fans in der ersten und zweiten Bundesliga gegen den Investoren-Einstieg bei der DFL.
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Die Deutsche Fussball Liga hat das geplante Milliardengeschäft mit einem Investor nach anhaltenden Fanprotesten abgesagt.

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  • Seit Wochen protestieren die Fans gegen den Einstieg eines Investors im deutschen Profi-Fussball. Nun hat die Deutsche Fussball-Liga (DFL) die Verhandlungen gestoppt.
  • Die DFL wollte für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen von einem Finanzinvestor eine Milliarde Euro kassieren.
  • Bei der Abstimmung der 36 Profiklubs über den Deal war im Dezember des vergangenen Jahres die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit nur knapp zustande gekommen.

Den geplanten Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fussball Liga wird es nicht geben. Das Präsidium der Dachorganisation der 36 Profivereine hat am Mittwoch in Frankfurt am Main einstimmig beschlossen, die Verhandlungen zum Abschluss über den Milliarden-Deal nicht mehr fortzuführen. Dies teilte die DFL nach seiner ausserordentlichen Sitzung mit. Der Entscheidung vorausgegangen waren wochenlange Proteste der Fans sowie zunehmende Forderungen aus den Vereinen nach einer Neuabstimmung.

«Eine erfolgreiche Fortführung des Prozesses scheint in Anbetracht der aktuellen Entwicklungen nicht mehr möglich. Auch wenn es eine grosse Mehrheit für die unternehmerische Notwendigkeit der strategischen Partnerschaft gibt», erklärte der DFL-Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Joachim Watzke, der auch Geschäftsführer von Borussia Dortmund ist, in der Mitteilung.

«Der deutsche Profifussball steht inmitten einer Zerreissprobe»

«Der deutsche Profifussball steht inmitten einer Zerreissprobe», stellte Watzke fest. «Die Tragfähigkeit eines erfolgreichen Vertragsabschlusses im Sinne der Finanzierung der 36 Klubs kann in Anbetracht der Umstände im Ligaverband mit seinen 36 Mitgliedsklubs nicht mehr sichergestellt werden.» Auch etwaige weitere Abstimmungen würden keine Lösung des Problems bringen.

Die DFL wollte für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen von einem Finanzinvestor eine Milliarde Euro kassieren. Einziger verbliebener Bewerber war das Unternehmen CVC, mit dem die DFL-Führung zuletzt Gespräche führte. Bei der Abstimmung der 36 Profiklubs über den Deal war im Dezember des vergangenen Jahres die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit nur knapp zustande gekommen.