Yann Sommer hat sich in Mailand gut eingelebt. Über das Intermezzo in München spricht er auch jetzt noch positiv. Sein Nati-Trainer Murat Yakin hat diesbezüglich eine andere Wahrnehmung.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Yann Sommer äussert sich bis heute positiv über seine Zeit in München und hat sich gut in seinem neuen Klub in Mailand eingelebt, wo er als erste Wahl im Tor steht.
- Trotz Sommers positiver Äusserungen über seine Zeit bei den Bayern, kritisiert Nati-Trainer Murat Yakin die Bayern-Führung scharf.
- Yakin betont, dass die Kritik und die fehlende Unterstützung von den Bayern an Sommer genagt haben und lobt ihn für seine Professionalität und Leistungsfähigkeit.
Mit wahrer Grösse verabschiedete sich Yann Sommer vor wenigen Wochen von den Bayern. In einem Instagram-Post bedankte er sich höflich bei seinen Mitspielern, den Coaches und insbesondere den tollen Fans für die wertvollen Erfahrungen, die er in München machen durfte. Keine Spur von bösem Blut, auch wenn sich Sommer seinen Transfer vielleicht etwas anders vorgestellt hatte.
Auch nach seiner Ankunft in Mailand verliert der Nati-Goalie keine negativen Worte über seinen früheren Arbeitgeber. Er habe sich den Wechsel von Gladbach zu den Bayern damals gut überlegt und sah die Chance zu einer neuen Herausforderung. Diese wollte er sich nicht entgehen lassen, sagte Sommer kürzlich in einer Medienrunde.
«Das hatte Yann nicht verdient»
Ganz so harmonisch scheint die Zeit von Sommer bei den Bayern dann aber doch nicht immer gewesen zu sein. Zumindest wenn man den Worten von Nati-Trainer Murat Yakin glauben will. In einem Interview mit Sport1 verpasst er den Bayern-Bossen einen klaren Denkzettel: «Ich kenne Yann sehr gut, habe ihn in Basel bei mir gehabt. Die Bayern-Zeit ging nicht spurlos an ihm vorbei. Er braucht ein Urvertrauen, um 100 Prozent Leistung bringen zu können. Yann wurde durch eine Dreckschleuder durchgezogen. Das hatte er nicht verdient. Er wurde zu einem Opfer eines Mechanismus, der sich nur bei Bayern abspielt.»
Konkret meint Yakin damit, dass Sommer nie eine ernsthafte Chance hatte, sich für die Nummer 1 zu empfehlen. Und schon beim kleinsten Gegenwind hielt ihm die Führung nicht den Rücken frei. Statt ihn bei kleinen Patzern in Schutz zu nehmen, liess man es einfach zu, dass er für seine Grösse kritisiert wurde. Das habe ihn stark beschäftigt, meint Yakin.
Der rechtzeitige Abgang
Yakin weiter: «Bei Yann muss man immer auch den Menschen sehen. Das mit Bayern ist nicht einfach an Yann abgeprallt. Er hat zwar sportlich den Rückhalt gespürt, aber es fehlte dann doch etwas. So spurlos ging das nicht an ihm vorbei. Die ganze Kritik hat sehr an ihm genagt. Ich habe diese nicht verstanden. Man kannte Yann und wusste, wen man holt. Er hat gezeigt, was er kann. Und er hat sich auch nie beklagt. Die Bayern-Zeit war nicht leicht für Yann, damit hat er schon zu kämpfen gehabt.»
Immerhin hat Sommer rechtzeitig erkannt, dass die Bayern ihm keine Perspektiven über die Saison hinaus bieten können. Mit Mailand hat er den perfekten neuen Arbeitgeber gefunden. Da steht er als Nummer 1 im Tor und hat sich in den ersten drei Meisterschaftsspielen auch noch nichts zu Schulden lassen kommen.
8:0 lautet das Torverhältnis aus Sicht von Inter. Damit lieferte Sommer auch ein gutes Argument für Yakin ab, ihn weiterhin als ersten Torhüter einzusetzen. Dem kann der Nati-Trainer dann auch nur zustimmen: «Yann hat noch einiges vor, da ist Inter schon der richtige Klub.»