Frankfurts Djibril Sow «Du kannst keine zehn Meter laufen, ohne auf den Final angesprochen zu werden»

Mevion Heim & Patrick Lämmle

16.5.2022

Djibril Sow vor Finale: «Wenn wir gewinnen, wird was los sein»

Djibril Sow vor Finale: «Wenn wir gewinnen, wird was los sein»

Im Europa-League-Finale treffen Frankfurt Eintracht und Glasgow Rangers auf einander. Eintracht-Mittelfeldspieler Drjibril Sow bringt blue News auf den neusten Stand der Dinge aus Frankfurt.

16.05.2022

Mit blue News spricht Eintracht Frankfurts Mittelfeldmotor Djibril Sow über den anstehenden Europa-League-Final, die enthusiastischen Fans und Nati-Kollege Cedric Itten, der bei den Rangers nicht zum Zug kommen wird.

Mevion Heim & Patrick Lämmle

16.5.2022

Im Final der Europa League treffen am Mittwoch mit Frankfurt und den Glasgow Rangers zwei Mannschaften aufeinander, die in Sevilla auf die lautstarke Unterstützung ihrer Fans zählen können.

Wir erinnern uns: Nach dem Triumph über Barcelona im Viertelfinal setzt sich die Eintracht im Halbfinal gegen West Ham United durch. Was sich am 5. Mai nach dem Schlusspfiff abspielt, erinnert an eine ausgelassene Meisterfeier. Der Rasen wird gestürmt, Fans und Spieler fallen sich auf dem Rasen in die Arme und der Präsident des Siegerteams gibt ein legendäres Interview, an das man sich noch lange erinnern wird.

Doch das ganz grosse Highlight steht erst noch bevor: der Final gegen die Glasgow Rangers (21 Uhr live auf TV24). Mittendrin wird auch ein Schweizer sein: Djibril Sow, 25 Jahre alt, Nationalspieler, vor allem aber Stammspieler im zentralen Mittelfeld bei Eintracht Frankfurt.

Grosse Vorfreude bei Djibril Sow

Auch bei den Rangers steht mit Cedric Itten ein natierprobter Schweizer unter Vertrag. Allerdings hat er in den letzten Monaten kaum gespielt und in der Europa League ist er gar nicht erst spielberechtigt, selbst ein Joker-Einsatz ist deshalb nicht möglich. Er habe noch keinen Kontakt gehabt mit Itten, antwortet Sow auf eine entsprechende Frage und schiebt nach: «Es wäre natürlich schön gewesen, wenn er jetzt auch hätte dabei sein können auf dem Platz. Aber man wird sich sicherlich sehen und auch dem Gewinner fair gratulieren. Ich glaube, da gibt es nachher kein böses Blut.»

Noch wirkt Sow im Interview ganz gelassen, auch wenn es «tatsächlich bis jetzt das grösste Spiel» seiner Karriere sei. Viel mehr verspüre er einfach eine grosse Vorfreude. Es werde ein «richtig, richtig geiles Spiel». Beide Teams hätten starke Fans im Rücken und auch die Mannschaften selbst sieht er auf ähnlichem Niveau. «Da wird sich sicherlich nichts geschenkt. Und ich freue mich wirklich einfach darauf», so Sow. Ein, zwei Tage vor dem Spiel werde die Anspannung dann wohl etwas grösser, «aber momentan bin ich wirklich entspannt».

Aussergewöhnliche Stimmung in Frankfurt

Der Dauerläufer im Mittelfeld strahlt eine bewundernswerte Gelassenheit aus, wo rund um den Verein doch bereits Ausnahmestimmung herrscht. Darauf angesprochen, wie die Stimmung im Verein sei, sagt Sow: «Sehr euphorisch natürlich. Das merkt man nicht nur im Klub selber, sondern auch, wenn man mal in die Stadt geht. Dann gibt es eigentlich nur noch ein Thema und das ist der 18. Mai. Man merkt schon, dass es ein Riesen-Riesen-Highlight ist. Nicht nur für den Verein, sondern für ganz Frankfurt.» Natürlich sei in Deutschland sowieso alles «ein bisschen extremer» als in der Schweiz.

Was momentan abgeht, unterstreicht er mit einem Beispiel: «Du kannst keine zehn Meter laufen, ohne auf den Final angesprochen zu werden.» Aber natürlich sei das etwas Schönes, weil man merke, wie wichtig das Spiel den Menschen sei und wie viel Freude sie haben. «Und das gibt natürlich noch einmal Extramotivation», so der Finalist.

Man kann sich kaum vorstellen, was abgehen würde, sollte Frankfurt den Titel gewinnen. «Vor allem die Spieler, die beim DFB-Pokalsieg (2018, 3:1 gegen Bayern München; A.d.Red.) dabei waren, haben schon gesagt, dass es wirklich unglaublich war, was in der Stadt abging. Und ich glaube, der Sieg würde das noch einmal toppen. Weil man hat gesehen, schon für die 10’000 Tickets (für den Final in Sevilla; A.d.Red.) sind 100’000 Anfragen oder mehr hereingekommen. Und auch das Public Viewing in unserem Stadion ist schon nach ein paar Stunden ausverkauft gewesen. Da sieht man eigentlich schon, was da los sein wird, wenn wir denn wirklich den Pott nach Frankfurt holen.»