UEFA unter Beschuss Türken toben nach Demiral-Sperre und drohen mit rechtlichen Schritten

SDA

5.7.2024 - 15:54

Unverständnis bei vielen Fussball-Fans nach den Strafen gegen Demiral und Bellingham.
Unverständnis bei vielen Fussball-Fans nach den Strafen gegen Demiral und Bellingham.
Imago

Die Zwei-Spiele-Sperre gegen den Türken Merih Demiral nach dem Wolfsgruss sorgt in den sozialen Medien für Aufregung. Der Hashtag #BeFairUEFA war zwischenzeitlich einer der Top-Trends beim Portal X.

Keystone-SDA

Zahlreiche Nutzer echauffierten sich unter anderem über die aus ihrer Sicht fehlende Verhältnismässigkeit zwischen der Sperre gegen Demiral und der Strafe für Jude Bellingham. Der englische Nationalspieler war von der Europäischen Fussball-Union nach einer obszönen Geste mit einer Geldstrafe in Höhe von 30'000 Euro und einem Spiel Sperre auf Bewährung davongekommen.

«Wir verurteilen den ungerechten und parteiischen Entscheid der UEFA, die keinerlei rechtliche Grundlage hat und unserer Meinung nach völlig politisch ist», schrieb der türkische Sportminister Osman Askin Bak bei X. «Wir werden weiterhin über rechtliche Mittel unser Recht einfordern gegen die Doppelmoral, die auf unser Land und unseren Nationalspieler Merih Demiral angewendet werden. Wir glauben an unsere Fussballer. Sie werden die notwendige Antwort auf dem grünen Platz geben.»

Der Jubel des Anstosses

Demiral hatte beim 2:1 im Achtelfinal gegen Österreich nach seinem zweiten Tor in Leipzig mit beiden Händen das Handzeichen und Symbol der «Grauen Wölfe» geformt und damit für viel Empörung gesorgt. Als «Graue Wölfe» werden die Anhänger der rechtsextremistischen «Ülkücü-Bewegung» bezeichnet.

Auch der Torjubel Bellinghams nach seinem Ausgleichstreffer im Achtelfinal gegen die Slowakei (2:1 n.V.) hatte für Diskussionen gesorgt. Dem Mittelfeldspieler war vorgeworfen worden, sein angedeuteter Griff in den Schritt habe sich als obszöne Geste gegen die Bank des Gegners gerichtet.

Marcel Koller über das Aus von Österreich: «Dann musst du halt wieder nach Hause»

Marcel Koller über das Aus von Österreich: «Dann musst du halt wieder nach Hause»

03.07.2024