Wie oft sollte sich ein Nationalspieler die Haare schneiden lassen? Und hat er eine freie Friseur-Wahl? Auch bei der EM geht es um solche Fragen. Emre Can reagiert mit Unverständnis und Humor.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Rund um die deutsche Nationalmannschaft wird ein Coiffeur-Besuch bei den DFB-Stars zum Thema.
- Emre Can kann die Diskussionen dazu nicht nachvollziehen. «Jeder will sich frischmachen», sagt der Mittelfeldspieler.
- Auch bei der Schweizer Nati wurden neue Frisuren während des Turniers einst zu einem heiss diskutierten Thema.
Auch Emre Can hat gerne die Haare schön. Deswegen kann der deutsche Nationalspieler den regelmässigen Wirbel um Friseur-Besuche im Teamquartier der DFB-Elf nicht nachvollziehen. «Jeder will sich frischmachen», sagt der 30-jährige Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund auf die Frage, ob er sich auch am Tag nach dem 5:1 zum EM-Auftakt gegen Schottland habe frisieren lassen.
Der Pay-TV-Sender Sky hatte berichtet, dass Star-Coiffeur Mustafa Mostafa (er schnitt auch schon Cristiano Ronaldo die Haare) in Herzogenaurach sei, um die deutschen Nationalspieler zu verschönern. Can merkt an, dass er bei seinem Haarwuchs «alle paar Tage» frisiert werden müsse. «Sonst sieht es sehr schnell unsauber aus.» Bei den Kurzhaarschnitten der heutigen Fussballer sei das eben notwendig.
Auch die Nati hatte eine Coiffeur-Debatte
Schon bei vergangenen Turnieren oder Länderspielen war die Friseurfrage hochgekocht. Oft galt ein Barbier im Teamquartier als Zeichen von übertriebenem Luxus. So auch bei den Schweizern bei der letzten EM, wo auf einmal die neuen Frisuren von Xhaka, Akanji und Co. zum Hauptthema wurden.
Weil damals wegen Corona rund ums Turnier ein riesiger Aufwand mit Schutzmassnahmen, Tests und Bubbles betrieben wurde. Aber auch, weil die Nati beim 0:3 gegen Italien eine schwache Leistung gezeigt hatte – und so der Vorwurf aufkam, dass einige Spieler mit ihren (blonden) Köpfen nicht bei der Sache seien.
Stimmen die Leistungen, dürften die Coiffeur-Besuche aber keine hohen Wellen schlagen. So ist das Thema für den DFB auch kein Aufreger. Die Spieler haben freie Friseurwahl. Nur an den Tagen vor den Spielen ist eine Beauty-Session tabu.
«Der Fokus liegt immer auf dem Fussball», versichert Emre Can. Aber: «Jeder will gut aussehen, so geht es uns auch.» Den Einwand einer Reporterin, bei ihr würde ein Schnitt alle sechs Wochen reichen, kontert der BVB-Profi mit Humor: «Sie sind auch eine Frau.»