Nati-Trainer Murat Yakin bot für die beiden Spiele in der Nations League gegen Serbien und Dänemark erstmals St. Gallens Mittelfeldspieler Christian Witzig auf. An einer Medienkonferenz erklärt Witzig, wie er auf Yakins Anruf reagiert hat und was das Aufgebot für ihn bedeutet.
10 Sekunden lange sei es am Telefon ruhig gewesen, als er Christian Witzig mitgeteilt habe, dass er erstmal für die Nati aufgeboten wird, berichtete Murat Yakin vergangene Woche. «Es waren nicht zehn Sekunden, eher vier oder fünf», schmunzelt Witzig am Montag an der Medienkonferenz. «Aber ich war natürlich ein bisschen geschockt. Die Sprache ist mir etwas weggeblieben», gibt er zu.
2017 trug der FCSG-Profi letztmals das Schweizer Kreuz auf der Brust, damals noch für die U17-Nati. Entsprechend überraschend kam der Anruf von Yakin letzte Woche. «Es ist eine grosse Ehre für mich, und eine grosse Aufgabe. Es ist nicht selbstverständlich, dass man es von einem Super-League-Verein, der auch nicht zu den grössten gehört, in die Nati schafft.»
«Man darf das Aufgebot nicht überbewerten»
So überraschend das Aufgebot nun gekommen ist, den Glauben, es in die Nati zu schaffen, hat Witzig – Sohn eines Pfarrers – nie verloren. «Ich habe immer daran geglaubt, aber mein Fokus lag in den letzten Jahren nicht auf der Nati. Ich wollte mich im Schweizer Profifussball und beim FC St.Gallen durchsetzen. Das habe ich geschafft», sagt er. «Wenn man die Leistungen bringt und die richtigen Schritte macht, klappt es auch mit der Nationalmannschaft.»
Das Aufgebot ändere für ihn persönlich nicht viel an seiner Situation und seiner Zukunftsperspektive, sagt er. «Man darf das nicht überbewerten. Ich nehme es an, wie es ist. Ich will Spass haben, Erfahrungen sammeln und so gut es geht dem Team helfen», so der 23-Jährige.
Mit der Nati reist der Mittelfeldspieler nun zuerst nach Serbien (Spiel am Samstag), bevor am nächsten Dienstag das Heimspiel gegen Dänemark auf dem Programm steht – ausgerechnet in St.Gallen. Darf Christian Witzig ausgerechnet im Kybunpark sein Debüt geben? «Das wäre natürlich das Grösste, was mir in dieser Woche passieren könnte.»