Am Dienstag hat der FC Basel auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Auf den letzten Drücker wurden vier Spieler verpflichtet und Superstar Arthur Cabral ist noch immer am Rheinknie. Was steckt hinter dem Grossangriff und wie kann sich der FCB das alles leisten?
«Ja, wir haben Gas gegeben am Abschlusstag dieses Transferfensters», sagt Kaderplaner Philipp Kaufmann, der auf dem Twitter-Kanal des FCB die drängendsten Fragen beantwortet. Man habe das Kader komplettieren wollen. Doch warum erst am allerletzten Tag?
«Es sind immer verschiedene Komponenten, die da mitspielen. Wichtig zu betonen ist, dass das keine Schnellschüsse waren. Das waren Sachen, die schon länger geplant waren», sagt Kaufmann. Einer der Gründe liege auch darin, dass sich der FCB erst am Donnerstag zuvor für die Gruppenphase der Conference League qualifiziert hatte.
Für viele kam die Transferoffensive dennoch überraschend, plagen den FCB doch spätestens seit dem Ausbruch der Coronakrise finanzielle Sorgen. Wie also können die Basler all die Transfers stemmen? Natürlich hätten sie am letzten Tag noch vier Spieler geholt und nur einen abgegeben, «aber es war ein langes Transferfenster und wir haben einige Spieler schon relativ früh verabschiedet».
Der FCB will mit den neuen Spielern begeistern
Das Kader habe nun die Grösse, die sie sich vorgestellt hätten. «Wir haben viele Leihen gemacht», die Spieler stünden auf dem Prüfstand und müssten sich jetzt beweisen. «Das gibt uns Zeit, die Spieler genau zu analysieren, damit sie hier ihren Weg gehen können, wie wir uns das vorstellen. Und auf der anderen Seite gilt es sicher auch zu betonen, dass wir in diesem Sommer auch den einen oder anderen Grossverdiener abgeben konnten.»
Was das Finanzielle angehe, da sei man «komplett in den Vorgaben» des Verwaltungsrates. Doch was, wenn der FCB die Kaufoptionen einlösen will? Woher nimmt man dann das Geld? Kaufmann dazu: «Wir sind im Moment in einer schwierigen Situation, wir müssen vorausschauend sein. Wir wollen mit den Spielern, die wir geholt haben, begeisternden Fussball spielen. Wir wollen Leute ins Stadion bringen, wir wollen Saisonkarten verkaufen. Und für all das brauchen wir eine gute Mannschaft. Eine Mannschaft, die Vollgas gibt.»
Auf das Trainerteam wartet eine grosse Aufgabe
Irgendwann komme man dann an einen Punkt, wo eine Ablösesumme fällig würde. Gewisse Leihen würden ein Jahr gehen, andere zwei Jahre. Sie hätten das Ganze aber so zu timen versucht, «dass wir uns nie in eine schwierige Lage bringen werden.»
Dass man nicht stärker auf die eigene Jugend setzt, das hat einen einfachen Grund: «Wir haben nicht die Spielerprofile, respektive die Qualität im Nachwuchs gehabt, die uns kurzfristig in der 1. Mannschaft helfen kann.» In Zukunft könne das auch wieder anders aussehen, sagt Kaufmann und betont: «Das ist aber überhaupt nichts Negatives gegen den Nachwuchs.»
«Eine grosse Aufgabe» wartet auch auf das Trainerteam, insbesondere auf Chefcoach Patrick Rahmen. Er muss es schaffen, die Neuen zu integrieren und auch jene Spieler bei Laune halten, die weniger als erhofft zum Einsatz kommen.