Rot im Barrage-Hinspiel Nuzzolo: «Habe noch nie in meinem Leben jemanden angespuckt»

pat

31.5.2019

Schiedsrichter Stephan Klossner stellt Raphael Nuzzolo im Barrage-Hinspiel beim Stand von 0:3 mit Rot vom Platz. Der Xamax-Routinier bestreitet die angebliche Spuckattacke.

Challenge-League-Vertreter Aarau gewinnt das Barrage-Hinspiel auswärts bei Xamax 4:0 und stösst die Tür zur Super League weit auf. Zum desolaten Auftritt von Xamax passt, dass in der 52. Minute auch noch Toptorjäger Nuzzolo des Feldes verwiesen wird und im Rückspiel (Sonntag, 16 Uhr live auf Teleclub) fehlen wird. Was ist passiert?

Der Unparteiische will sich nach Spielschluss vor laufender Kamera nicht zur Szene äussern, sagt aber gegenüber Teleclub-Mitarbeitern, dass er angespuckt worden sei. Die TV-Bilder können den Beweis nicht liefern (Video oben). Zu sehen ist nur, wie sich die Wege von Nuzzolo und Klossner kreuzen. Doch warum sollte der Schiedsrichter grundlos die Rote Karte zücken?

Aussage gegen Aussage

Der des Feldes verwiesene Nuzzolo dementiert nach dem Spiel allerdings die angebliche Spuckattacke vehement: «Niemals habe ich dies gemacht. Ich sage nicht, dass Klossner lügt. Aber ich habe noch nie in meinem Leben jemanden angespuckt und werde das auch nie tun. Das würde nicht meinen Werten entsprechen.»

Möglicherweise liegt die Wahrheit ja irgendwo dazwischen. Vorstellbar ist etwa, dass Nuzzolo in Richtung des Schiedsrichters gespuckt hat, ihn aber bewusst verfehlte. Oder dass er den Schiedsrichter aus Versehen getroffen hat, ohne es zu bemerken, da er ihn gar nicht treffen wollte.

Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird der Topskorer im Rückspiel am kommenden Sonntag fehlen. Ausgerechnet in einem Spiel, in dem Xamax auswärts mindestens vier Tore erzielen muss, um den Abstieg noch verhindern zu können. Eine schier unlösbare Aufgabe, das weiss auch der scheidende Xamax-Coach Stéphane Henchoz, der auf ein Wunder hofft.

Die Neuenburger legen ausserdem Protest gegen den Platzverweis ein. «Der Protest gegen die Rote Karte von Raphaël Nuzzolo ist eingereicht und bestätigt», so Sébastien Egger, Medienchef der Neuenburger gegenüber «Le Matin». Nicht weil man sich davon etwas erhoffe, sondern weil alles andere ein Schuldeingeständnis wäre, wie der Klub sagt.

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