Nur 33 Sekunden gespielt Fernandes nach Turbo-Rot: «Ich konnte kaum schlafen»

jar

19.4.2018

Das war ein kurzer Auftritt von Gelson Fernandes. Im Pokal-Halbfinale zwischen Schalke und seinen Frankfurtern wird der Schweizer in der 78. Minute eingewechselt – und kurz darauf wieder vom Platz gestellt. Fernandes versucht zu erklären. 

Was ist passiert? Frankfurt geht auf Schalke in der 75. Minute durch Luka Jovic in Führung. Trainer Niko Kovac weiss: Jetzt braucht's einen Abräumer, einen Gelson Fernandes. Der Schweizer wird drei Minuten nach dem Führungstor eingewechselt – und haut 33 Sekunden danach Leon Goretzka von den Beinen.

Der Schiedsrichter zeigt zunächst Gelb, schaut sich die Szene auf einem Monitor am Spielfeldrand aber noch einmal an. Und sieht da, dass der Nati-Spieler Goretzka voll am Knöchel erwischt. Statt Gelb gibt's Rot. Fernandes, der in der Bundesliga übrigens in der Fouls-pro-Minute-Statistik Platz 3 belegt, muss ohne eine Schweissperle unter die Dusche (s. Video oben).

Gelson Fernandes steht bei Frankfurts Sieg im Pokal-Halbfinale nur wenige Sekunden auf dem Platz.
Gelson Fernandes steht bei Frankfurts Sieg im Pokal-Halbfinale nur wenige Sekunden auf dem Platz.
Keystone

«Es war schwierig, heute Schlaf zu finden», schreibt Fernandes um ca. 4 Uhr morgens auf Instagram. «Die Minuten nach meinem Platzverweis waren die längsten in meiner ganzen Karriere. Ich habe das Team verlassen, aber ich habe eine richtige Mannschaft gesehen, die gekämpft hat wie Brüder.» 

Kovac gegen seinen neuen Klub im Final

Die Frankfurter kämpfen erfolgreich. Sie retten den Mini-Vorsprung über die Zeit und erreichen das Pokalfinale. «Wir verdienen es, nach Berlin zu fahren», schreibt Fernandes weiter. «Wirklich gut gemacht Jungs, ich bin stolz, ein Teil davon zu sein. Auch ihr Fans verdient diesen Final wirklich.» Von seinen Frankfurt-Kollegen Omar Macarell, Carlos Salcedo und Marco Fabian erhält der Mittelfeldspieler Zuspruch. Nati-Kollege Johan Djourou schreibt: «Gut gemacht, Bro. Toller Text».

Die Eintracht erhält nun eine zweite Chance. Schon letztes Jahr erreichte Frankfurt das Pokalfinale, scheiterte aber mit 1:2 an Borussia Dortmund. Jetzt geht's gegen Meister Bayern München, der in seinem Halbfinal Leverkusen mit 6:2 aus dem Stadion gefegt hatte.

Für Frankfurts Trainer Niko Kovac wird es ein ganz besonderes Spiel. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Kroate Jupp Heynckes kommende Saison als Bayern-Trainer ablösen wird.

Auch für Fernandes ist es besonders: Erstmals seit 2006 – damals Schweizer Cupsieger mit dem FC Sion – könnte der 31-Jährige wieder einen Pokal gewinnen. Leider wird er in Berlin gesperrt fehlen.

Zum Thema: So lacht das Netz über Fernandes' 33-Sekunden-Einsatz

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