Grosser Umbruch Grosser Umbruch: So will Favre den BVB wieder an die Spitze führen

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10.7.2018

Lucien Favre leitete am Montag erstmals das BVB-Training.
Lucien Favre leitete am Montag erstmals das BVB-Training.
Getty Images

Mit Lucien Favre will Borussia Dortmund wieder dahin, wo man vor fünf Jahren stand: Als Deutscher Meister im Champions-League-Final. Mit einem Umbruch herrscht beim BVB Aufbruchstimmung.

Saison-Auftakt in Dortmund. Am Montag sind auf dem BVB-Trainingsgelände viele neue Gesichter zu sehen. Mit Lucien Favre auch ein neuer Trainer. Den Schweizer Erfolgscoach habe man schon mehrmals zu verpflichten versucht, hatte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke zuletzt verraten. Nun hat es endlich geklappt. Mit Favre wollen die Dortmunder mittelfristig wieder zu einem ernsthaften Konkurrenten für Ligakrösus Bayern München werden, der die Bundesliga nun schon sechsmal in Folge gewinnen konnte. 

In der vergangenen Saison hat der BVB nur mit Ach und Krach noch den 4. Platz erreicht, der zur Champions League berechtigt. Jetzt steht der grosse Umbruch an.  Nach einem Jahr mit teaminternen Spannungen herrscht vor allem in einer Hinsicht Handlungsbedarf. «Wir wollen versuchen, eine neue Stimmung zu erzeugen – mit grossem Fokus auf Disziplin», lässt sich Sebastian Kehl, der neue Leiter der Lizenzspielerabteilung, zitieren. 

Die neuen Hoffnungsträger im Gespräch: Marius Wolf und Lucien Favre.
Die neuen Hoffnungsträger im Gespräch: Marius Wolf und Lucien Favre.
Getty Images

Man hat aus der Vergangenheit gelernt, nachdem mit Ousmane Dembélé und Pierre-Emerick Aubameyang innerhalb von wenigen Monaten geich zwei Top-Stars ihren Abgang vom BVB erstreikt hatten. Jetzt will man in Dortmund nicht mehr auf hochgelobte Talente setzen, sondern mehr auf Spielen mit Kämpfergen. Statt blutjunger Talente wie Dembélé, Emre Mor oder Jadon Sancho wurden diesmal Profis wie Thomas Delaney, Marius Wolf und Abdou Diallo verpflichtet, die vor allem für bedingungslosen Einsatz stehen. Mit Marwin Hitz wurde zudem ein (Ersatz-)Goalie geholt, der Druck auf die Nummer 1 Roman Bürki machen soll.

Einige Stars müssen gehen

Einige Gesichter wurden beim Trainingsauftakt aber auch vermisst. Neben den WM-Fahrern (u.a. Bürki, Akanji und Reus) fehlte auch Andrej Jarmolenko. Der ukrainische Stürmer wurde freigestellt, um sich einen neuen Klub zu suchen. Auf dem Abstellgleis stehen gemäss «Bild» auch André Schürrle und Sebastian Rode. Und Raphael Guerreiro steht auf dem Wunschzettel von PSG-Coach Thomas Tuchel, der den Portugiesen 2016 schon zum BVB holte. Dortmund will Guerreiro angeblich ziehen lassen, sofern der Preis stimmt. Nach Sokratis und Gonzalo Castro werden also wahrscheinlich noch weitere namhafte Spieler den Klub verlassen.

Heisst auch, dass die Kaderplanung beim BVB noch lange nicht abgeschlossen ist. Zuoberst auf der Prioritätenliste dürfte der Kauf eines neuen Mittelstürmers stehen. Michy Batshuayi hatte im Winter eingeschlagen wie eine Bombe, der Belgier wird nach abgelaufener Leihe aber zu Chelsea zurückkehren. Medienberichten zufolge sind die Dortmunder in Portugal fündig geworden. Der 19-jährige Rafael Leão soll gemäss der portugiesischen Zeitung «A Bola» sogar schon einen Fünfjahres-Vertrag unterschrieben haben. 

Gilt als Riesentalent: Rafael Leão.
Gilt als Riesentalent: Rafael Leão.
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Leão ist wohl ablösefrei zu haben. Der U19-Nationalspieler Portugals ist einer von neun Spielern, die im Mai ihren Vertrag bei Sporting fristlos gekündigt haben, nachdem Hooligans die Profis im Training tätlich angegriffen hatten (Bluewin berichtete). Mit Alexander Isak hat der BVB aktuell nur einen Mittelstürmer im Kader – und der ist auch erst 18 Jahre alt. Möglich also, dass Dortmund noch einen erfahreneren Knipser holen wird.


Diese Neuzugänge sind fix:
Abdou Diallo (für 28 Mio. Euro aus Mainz)
Thomas Delaney (für 20 Mio. aus Bremen)
Marius Wolf (für 5 Mio. aus Frankfurt)
Marwin Hitz (Ablösefrei aus Augsburg)

Diese Abgänge sind fix:
Sokratis (für 16 Mio. zu Arsenal)
Mikel Merino (für 7 Mio. zu Newcastle)
Gonzalo Castro (für 5 Mio. zu Stuttgart)
Michy Batshuayi (war ausgeliehen, zurück zu Chelsea)
Felix Passlack (leihweise zu Norwich)

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