Europa-League-QualiEuropa-League-Quali: St. Gallen dreht Hinspiel in Unterzahl
SDA
26.7.2018 - 22:28
Der FC St. Gallen gerät in der Europa-League-Qualifikation gegen Sarpsborg früh in Schieflage. Dank einer signifikanten Steigerung und beispielhaftem Kampfgeist reicht es trotz Unterzahl zu einem 2:1.
Peter Zeidler schien Anfang der zweiten Halbzeit der Verzweiflung nahe. Zum wiederholten verwarf St. Gallens Trainer die Hände, diesmal hüpfte er auch noch und stapfte auf den Boden. Es war in der Tat ein konfuser, phasenweise haarsträubender Auftritt, den die gegenüber dem 2:1 am Samstag in Basel auf vier Positionen und im ganzen Dreiersturm umgestellten St. Galler gegen den norwegischen Meisterschaftsdritten und Cupfinalisten in der ersten Halbzeit und einigen Momenten zu Beginn der zweiten Hälfte zeigten.
Doch den St. Gallern gelang es, das Ruder herumzureissen. Eine deutliche Steigerung verhalf dazu, um in einer Woche trotz 86-minütiger Unterzahl mit einem Eintore-Polster zum Rückspiel nach Norwegen zu reisen. Zeidler schaffte es, seine Mannschaft wachzurütteln. «Diese Mannschaft hat Charakter», lobte er hinterher.
Silvan Hefti mit einem haltbaren Flachschuss aus 35 Metern in der 40. Minute und Roman Buess mit dem 2:1 nach einem Prellball in der 67. Minute drehten das Spiel. Für die physisch robusten Gäste mit dem immer wieder hervorstechenden französischen Stürmer Rashad Muhammed war Tobias Heintz bereits nach fünf Minuten erfolgreich. Der Mittelfeldspieler versenkte einen Freistoss von der Strafraumgrenze sehenswert.
Vorangegangen war die Szene, die Peter Zeidlers Matchplan früh über den Haufen geworfen hatte. Nach einem leichten Zurückhalten seines entwischten Gegenspielers Muhammed sah Milan Vilotic direkt die direkte Rote Karte - ein sehr strenger Entscheid. Die Szene spielte sich nach einem Missverständnis Vilotics mit Goalie Dejan Stojanovic ab. Stojanovic hatten die St. Galler aber zu verdanken, dass sie in der schwachen Anfangsphase nicht höher ins Hintertreffen gerieten. Unter anderem verhinderte er in der 22. Minute das 0:2 mit einer starken Parade gegen Muhammed. Ein anderes Mal war Andreas Wittwer mit einer Grätsche im letzten Moment zur Stelle (42.), kurz darauf rettete zudem Nicolas Lüchinger auf der Linie.
Ein Lob verdienten sich auch Majeed Ashimeru im defensiven Mittelfeld, der von der Anfangskritik ausgenommen werden kann, und Yannis Tafer, der nach der Pause eingewechselt wurde und der Offensive den nötigen Schub verlieh. Knüpft der FC St. Gallen in einer Woche auf dem Kunstrasen von Sarpsborg an seine Leistung in der zweiten Halbzeit an, winkt ein Drittrunden-Duell gegen den kroatischen Vertreter Rijeka, Mario Gavranovics Ex-Klub.
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