Fehler werden zugegeben Sulser: «Es gibt Probleme auf der kommunikativen Seite»

bam

8.8.2018

Claudio Sulser nimmt zum «Rücktritt» von Valon Behrami Stellung.
Claudio Sulser nimmt zum «Rücktritt» von Valon Behrami Stellung.
Keystone

Der Nati-Delegierte Claudio Sulser stärkt Vladimir Petkovic in einem NZZ-Interview den Rücken. Der Nati-Coach habe richtig gehandelt, auch wenn Sulser die Reaktion des enttäuschten Valon Behramis verstehe. Nur bei der Kommunikation gesteht er Fehler ein.

Das «RSI»-Interview, das Valon Behrami nach dem Anruf von Vladimir Petkovic gegeben hat, schlägt weiter Wellen. Jetzt meldet sich der Nati-Delegierte Claudio Sulser zu Wort. Er verstehe die Enttäuschung, denn «Behrami hat eine enge Verbindung zum Nationalteam», sagt Sulser in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung». Aber: «Behrami ist auch zu wenig kritisch mit sich selber. Er bewegt sich in Richtung Karriereende. Wenn Petkovic Platz für jüngere Spieler will, ist das berechtigt.»

In einem 30-sekündigen Telefonat soll Petkovic den 83-fachen Internationalen abserviert haben. Sulser verteidigt das Vorgehen des Nati-Trainers. «Die Spieler sind überall in Europa. Jetzt war Behrami zufälligerweise gerade in Lugano. Was hätte Petkovic tun sollen? Mit Behrami in ein Grotto essen gehen? Da wäre Behrami auch nicht zufrieden gewesen.» Der Nati-Delegierte betont, auch wenn Petkovic bis zum nächsten Aufgebot gewartet hätte, es hätte ebenfalls Kritik ausgelöst. «Jetzt hat er mit allen telefoniert und alle gleich behandelt.» 

Obwohl Medienchef Marco von Ah dies verneint, gibt Sulser gegenüber «SRF» zu, dass die Kommunikation beim Verband nicht einwandfrei funktioniere: «Es gibt Probleme auf der kommunikativen Seite. Man kann nicht leugnen, dass Fehler in diesem Bereich gemacht wurden. Ich bin der Erste, der das zugibt. Aber wir sind Menschen, die aus diesen Fehlern die Lehren ziehen müssen.» Die Kommunikation sei schwieriger geworden, «weil sie schneller und auf mehr Kanälen stattfindet».

Seit den Weltmeisterschaften ist viel passiert. Ob es zur Aussprache kommt, bleibt offen. «Wir sind am Analysieren und Aufarbeiten.» Und das könnte noch länger dauern.


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