Am Mittwoch veröffentlichte Paris Saint-Germain ein Werbevideo für seine Kampagne zur Verlängerung der Dauerkarten für die kommende Saison. Im Mittelpunkt: Kylian Mbappé. Das stösst selbst dem Hauptdarsteller sauer auf.
Im Promo-Clip für die Bewerbung der Saisonkarte 2023/24 spricht Kylian Mbappé bedeutungsvoll über die Unterstützung der PSG-Fans. Der frischgebackene Captain der französischen Nationalmannschaft ist dabei die einzige Person, die im Video redet. Auch in den Spielszenen ist der 24-Jährige omnipräsent, während von den anderen beiden grossen PSG-Stars Lionel Messi und Neymar nichts zu sehen ist.
Die PR-Sache passt natürlich ins Bild des Vereins, der durch den Monstervertrag (Gesamtpaket: 600 Millionen Euro!) ihrem begehrten Superstar auch gleichzeitig eine Machtfülle übertrugen, die wohl einzigartig ist im Weltfussball. Kein Wunder, spotten Kritiker seither, dass nicht einmal der Platzwart einen Vertrag kriegt, ohne dass ihn Mbappé abgesegnet hat.
Doch im aktuellen Fall scheint sich das Ganze tatsächlich ohne das Wissen von Mbappé abgespielt zu haben. Der Torjäger meldete sich auf Instagram zu Wort und erklärt, dass er sich von dem Clip distanziert.
Offizielles Statement abgegeben – reicht das für Messi/Ney?
«Ich wurde zu keinem Zeitpunkt über den Inhalt des Gesprächs mit meinem Gesprächspartner informiert. Es sah aus wie ein einfaches Interview an einem Marketing-Tag des Vereins», meint Mbappé und betont: «Ich bin mit dem veröffentlichten Video nicht einverstanden.»
Deshalb setze er sich auch für individuelle Bildrechte der Fussballspieler ein, so der Stürmer weiter. Vor einigen Monaten hatte der WM-Torschützenkönig sich bereits mit dem französischen Fussballverband um Bildrechte gestritten. Wegen der Handhabung zur Nutzung der Bilder wollte er nicht an einem Fototermin der Nationalmannschaft teilnehmen. In dem Streit ging es darum, dass der Verband kollektive Bildrechte am Nationalteam hat. Dabei geht es auch um Bilder von nur mindestens fünf Spielern, die etwa mit Werbepartnern gemacht werden. Für Mbappé war es wichtig, dass die Spieler dabei im Einklang mit der Werbung sind.
Sein Fazit: «PSG ist ein grosser Verein und eine grosse Familie, aber er ist auf keinen Fall Kylian Saint-Germain.»
Ob die Stellungnahme von Mbappé reicht, um die beiden anderen Alphatiere Messi und Neymar in Paris zu halten, wird man sehen. Der argentinische Weltmeister musste sich zuletzt Pfiffe im Prinzenpark anhören und liebäugelt mit einer Rückkehr nach Barcelona, während die Klubleitung sich gemäss Medienberichten von seinem brasilianischen Kumpel trennen will.
PSG durchlebt derzeit eine heikle Phase. In der Champions League ist man im Achtelfinal an Bayern München gescheitert, im Pokal verlor die Star-Truppe gegen Marseille. Und zuletzt verlor das Team vom angezählten Trainer Christophe Galtier zwei Meisterschaftsspiele in Folge. In der Tabelle hat man noch sechs Punkte Vorsprung auf das Verfolgerduo Marseille und Monaco.