Nach der Implantierung eines Defibrillators steht der dänische Nationalspieler Christian Eriksen in seiner Heimat wieder auf dem Rasen. Er hat heimlich sein (Einzel-)Training wieder aufgenommen.
Am Mittwochmorgen sichtete man Eriksen im Ådalen in Odense. Ådalen ist das Trainingszentrum des Erstligavereins Odense Boldklub, im Volksmund OB genannt. Hier trainierte der 29-Jährige heimlich allein in Begleitung eines Personal Trainers. Neben Fitnessübungen hat er auch ein Schusstraining absolviert, wie es heisst.
«Wir sind sehr froh, dass Christian Eriksen in diesen Tagen auf unseren Plätzen sein Training absolviert», bestätigt Sportdirektor Michael Hemmingsen gegenüber «B.T.» und ergänzt: «Wir sind mit Christian in Kontakt geblieben, seit er OB verlassen hat, und deshalb freuen wir uns, dass er uns gefragt hat, ob er sich hier wieder fit halten kann.»
Eriksen wohnt seit diesem Sommer mit seiner Frau und seinen zwei Kindern nur wenige Hundert Meter von der Anlage entfernt. Bei OB startete er einst seine beeindruckende Karriere, die ihn nach Ajax, Tottenham und Inter führte, ehe er am 12. Juni beim EM-Gruppenspiel gegen Finnland zusammengebrochen war und wiederbelebt werden musste.
In der Folge setzten ihm Ärzte einen Defibrillator ein. Dieser erkennt Herzrhythmusstörungen und löst im Notfall Schocks aus. In Italien ist Fussballern das Spielen mit einem Defibrillator untersagt, weshalb Eriksen bei Inter keine sportliche Zukunft mehr hat. Der Mittelfeldspieler könnte jedoch im Ausland – je nach Gesetzeslage – für den Sport zugelassen werden.
Die «Gazzetta dello Sport» meldete kürzlich, dass Eriksen seine Karriere fortsetzen wolle. Gut möglich also, dass er ein Comeback am liebsten an seiner alten Wirkungsstätte geben würde. Eine Bestätigung aus dem Umfeld des Spielers blieb bisher aber aus. Sowohl sein Noch-Arbeitgeber Inter – sein Vertrag läuft dort noch bis 2024 – als auch sein Agent wollten gegenüber «B.T.» keine Stellungnahme abgeben.