Lugano-Torhüter Amir Saipi zeigt sich nach der Niederlage im Cupfinal emotional. Im Interview mit blue Sport verrät er, dass er einen allfälligen Titel seiner verstorbenen Nichte hätte widmen wollen.
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- Lugano verliert den Cupfinal gegen Servette in extremis nach Penaltyschiessen.
- Torhüter Amir Saipi zeigte sich im Interview mit blue Sport nach dem Spiel emotional – nicht nur wegen der Niederlage.
- Der 23-Jährige erzählt, dass seine Nichte vor wenigen Monaten verstorben sei – ihr wollte er den Cupsieg widmen: «Ich glaube, sie hat von oben runtergeschaut und gedacht, dass ich alles für den Sieg getan habe.»
«Ich bin am Boden zerstört», sagt Amir Saipi nach der Niederlage gegen Servette im Cupfinal. Nach 120 Minuten hatte es 0:0 gestanden, die Entscheidung fiel im Penaltyschiessen erst beim 24. Schützen. «Ich kann der Mannschaft nichts vorwerfen, wir haben alles gemacht für den Sieg», so Saipi. Man habe so viel geleistet dieses Jahr und hätte sich mit einem Pokal in den Händen belohnen können.
Der Pokal geht im dramatischen Finale aber nach Genf. Für Lugano gebe es nichts anderes zu tun, als abzuhaken, auch wenn das schwierig sei: «Die ersten zwei bis drei Tage der Ferien werden sicher wehtun.»
Für Saipi war das Spiel besonders emotional. Von seiner Familie seien etwa «Hundert Leute im Stadion» gewesen. Es gibt aber auch einen traurigen Grund, weshalb Saipi das Spiel so wichtig war: «Ich habe alles an den Tag gelegt, auch für meine Nichte, die vor ein paar Monaten verstorben ist. Ich wollte den Sieg für sie holen, aber leider habe ich es nicht geschafft.»
Amir Saipi zeigte eine hervorragende Leistung (blue Sport-Note 5,5), liess sich während 120 Minuten nicht bezwingen, hielt drei Penaltys und verwandelte selbst einen Elfmeter. «Ich glaube, sie hat von oben runtergeschaut und gedacht, dass ich schon alles für den Sieg getan habe.»
«Ich kann mich nur entschuldigen»
Da am Sonntag Vatertag war, sind die Spieler mit ihren Kindern oder Verwandten eingelaufen. Amir Saipi hatte seinen kleinen Cousin an der Hand und erklärt: «Das hat mir auch wieder die nötige Motivation gegeben.»
Motivation hatte er aber auch durch die vielen Fans, die von Lugano nach Bern gereist sind: «Ich kann es nicht in Worte fassen. Ich kann mich nur entschuldigen, dass wir den Cup wieder mal nicht nach Lugano nehmen können. Aber ich glaube, sie sind uns nicht böse, sondern dennoch auch stolz auf uns.»