Für Stan Wawrinka sind die US Open nach nur zwei gespielten Sätzen bereits wieder zu Ende. Obwohl sich das Karriereende unweigerlich nähert, hat er noch Grosses vor.
Das Unheil nimmt für Stan Wawrinka schon im ersten Satz seinen Lauf. Gegen Corentin Moutet gerät Wawrinka schnell mit Doppelbreak in Rückstand, ohne wirklich der schlechtere Spieler auf dem Court zu sein. Mit zahlreichen unerzwungenen Fehlern macht er sich das Leben aber selber schwer.
Wawrinka beweist einmal mehr Kampfgeist, holt sich im Startsatz noch ein Break zurück. Für die Wende reicht es aber nicht. Im zweiten Satz wehrt der Romand insgesamt fünf Breakbälle ab und rettet sich ins Tiebreak, wo er sich zwei Satzbälle erspielt, die er nicht verwerten kann. Kurz darauf ist der Satz und die Partie verloren.
«Die Schmerzen in den Beinen begannen Ende des zweiten Satzes. Dann setzten auch noch Krämpfe ein. Ich empfand es als kompliziert, weiterzuspielen und beschloss, kein Risiko einzugehen», erklärt ein enttäuschter Wawrinka an der Pressekonferenz seine eher plötzliche Aufgabe nach dem zweiten Satz. In der aktuellen Situation brauche er aber in erster Linie Spielpraxis.
Licht am Ende des Tunnels
«Ich konnte keine weitere Verletzung riskieren und vielleicht den Rest der Saison gefährden», sagt der US-Open-Sieger von 2016. Denn Wawrinka erkennt in den letzten Wochen eigene Fortschritte, auch wenn er in New York zum fünften Mal in Folge bereits in der Startrunde hängen bleibt. «Ich habe das Gefühl, dass sich mein Tennisspiel mit jedem Training verbessert, und ich bin sicher, dass das Selbstvertrauen bald kommen wird. Ich weiss, dass ich nicht weiterhin nur verlieren werde.»
Wawrinka weiss allerdings auch, dass er schon bald auf Siege angewiesen ist. «Ich brauche ein paar Ergebnisse, man kann nicht auf der Tour bleiben und immer verlieren», macht der 37-Jährige, der in der Weltrangliste auf Position 295 abgerutscht ist, klar. «Ich komme dem Ende näher. Das ist die Realität. Ich werde nie wieder so gut spielen wie ich es auch schon tat in meiner Karriere, weil ich älter werde. Aber ich glaube, dass ich noch einige gute und grosse Erfolge vor mir habe.»
Der dreifache Grand-Slam-Sieger kündigt an, weiterzukämpfen. «Ich liebe das Spiel noch immer und möchte noch etwas länger spielen, bevor ich aufhöre.» Die Gelegenheit, sein Können zu zeigen, kommt für den Waadtländer bestimmt – zumal Wawrinka zum Abschluss seiner Pressekonferenz mit einem Lächeln verrät: «Ich habe noch einige Wildcards für die nächsten Turniere.»