Novak Djokovic wird die US Open wegen seiner fehlenden Corona-Impfung definitiv verpassen. Für Heinz Günthardt ist der Ausgang dadurch völlig offen. Ähnlich sieht es bei den Frauen aus.
Das ewige Hin und Her hat ein Ende gefunden. Novak Djokovic wird definitiv nicht an den US Open teilnehmen, wie am Donnerstag bekannt wurde. Die Behörden geben den Sondergesuchen des Serben nicht statt, der wegen seiner fehlenden Corona-Impfung damit schon das zweite Grand-Slam-Turnier in diesem Jahr verpasst.
Djokovic hatte bis zuletzt auf eine Ausnahmeregelung für einen Start an den US Open gehofft. Er bereite sich vor, «als wenn ich die Erlaubnis zum Mitspielen hätte», hatte der Serbe auf Twitter wissen lassen.
Kann Medvedev nachdoppeln?
Doch was bedeutet dieser Entscheid nun sportlich für das Turnier? Immerhin fehlt mit Djokovic der klare Favorit für die US Open. Und da auch Rafael Nadal das Turnier wegen der Geburt seines ersten Kindes verpassen könnte, muss man die Favoritenfrage neu stellen. «Djokovics Absenz macht das Turnier wesentlich offener», glaubt Tennis-Experte Heinz Günthardt. «Es ist gut denkbar, dass wir einen Sieger sehen werden, der erstmals ein Grand-Slam-Turnier gewinnt.»
Günthardt glaubt, dass das Fernbleiben des Serben vor allem für die Jungen eine grosse Chance darstellt. «Für diese gilt es nun, das Zepter in die Hand zu nehmen.» Natürlich ist da aber immer noch Daniil Medvedev, der für Günthardt neben Djokovic der beste Hartplatz-Spieler ist und mit seinem Vorjahressieg in New York nun natürlich als Hauptfavorit gilt.
Für die Schweizerinnen ist alles möglich
Ähnlich offen präsentiert sich die Ausgangslage gemäss Günthardt auch bei den Frauen. «Hier kann man eine Liste mit 50 Namen vorbereiten und es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Siegerin nicht darunter befindet.» Das Niveau sei einfach schon seit Jahren sehr ausgeglichen.
Das bedeutet gleichzeitig, dass auch die Schweizerinnen durchaus das Potenzial haben weit zu kommen. «Auf Hartplatz gibt es auch keine eindeutige Dominatorin wie auf Sand mit Iga Swiatek. In Wimbledon hat man nun schon gesehen, dass alles möglich ist. So ist es auch denkbar, dass eine Schweizerin tatsächlich das Turnier gewinnt.»